Von diesem Gebäck habe ich noch nie gehört und um so erstaunter war ich, dass ich bei der Eingabe von "Anis Chräbli" doch etliche Treffer erzielte.
Allerdings war das Rezept 1:1 nicht dabei.
Als weitere Namen für dieses Gebäck sind im Buch "Weihnachtsbäckerei" Nürnberger Eierzucker, Anisbrötle, Springerli (den Namen habe ich schon mal gehört, die sind doch aber quadratisch) und Schwäbische Springerle.
Bei der Internet-Recherche finde ich einen sehr interessanten Artikel zur Geschichte des Gebäcks.
Außerdem heißt es, dass das Gebäck erst nach 2 -3 Wochen zum Verzehr geeignet sei.
Davon steht im Buch allerdings nichts. Doch ein anderes Gebäck?
Die Form ist auf jeden Fall urig. Ich viertele das Rezept und halte mich strikt an die Angaben: 1 cm dicke Rollen werden in 5 cm lange Stücke geteilt.
"Dann muss dieses Mal die Mengenangabe stimmen", dachte ich naiv. Ca. 11 Stück sollen es nämlich werden (bei einem Viertel der Menge). Da ich keine Anissamen hatte, habe ich Anispulver an den Teig gegeben.
Nanu? Ich erhalte 21 Stück! Und wie sehen die denn aus? Die sind ja so aufgebläht.
Vielleicht waren 12 h Trockenzeit zu lang?
Ich schneide eins an.
Aber schon nach kurzer Zeit sind sie hart. Richtig hart.
Also lagere ich sie mit einem aufgeschnittenen Apfel in einer Box, so wie es im Buch empfohlen wird.
Einen Tag später sind sie zwar noch hart, aber immerhin nicht mehr steinhart.
Nun ja, irgendwas muss ich falsch gemacht haben. Trotzdem glaube ich nicht, dass ich sie noch einmal backen werde. (Aber wer weiß? *g* Dann aber sicher nach einem anderen Rezept.)
Wenn mir nach Anis ist, backe ich lieber Anisplätzchen. Und ansonsten dann gleich quadratische Springerle.
Wer Anis Chräbeli mal ausprobieren möchte, folgendes Rezept KLICK ist dem von Siefert sehr ähnlich.
Das getestete Rezept stammt aus dem Buch "Weihnachtsbäckerei, Meine Backrezepte für die Weihnachtszeit" von Bernd Siefert vom Tre Torri Verlag.
Hi Marichan,
AntwortenLöschendiese Anis Chräbeli sind in der Schweiz sehr beliebt. Meine Freundin hat sie gebacken und mir kürzlich ein paar zur Kostprobe gegeben. Sie sahen genauso aufgebläht aus wie Deine. Dieses eingeritzte Muster soll einen Hahnenkamm darstellen. Auch waren sie sehr hart. Als lecker würde ich sie auch nicht gerade bezeichnen, das ist aber Geschmacksache. Ich mag nun mal kein Anis.
Viele Grüsse Nele
Wow, das ist ja mal eine interessante Info. Danke schön.
LöschenBin durch Zufall auf dieses Rezept gestossen und da mein Name ebenfalls "Siefert" ist, kann ich gerne "mein" Chräbeli Rezept von meiner Mutter preisgeben.
AntwortenLöschenEs unterscheidet sich nicht gross aber in 2 wchtigen Details: eine Prise Salz - KEINE Zitronenschale:
4 - 5 Eier - je nach Grösse
500 gr. Puderzucker
beides zusammen SEHR schaumig rühren, am besten mit einem Rührwerk
1 EL Kirsch
1 1/2 El Anis - die Anis-"Härchen" etwas wegblasen
1 Messerspitze Salz
500 Mehl, gesiebt
Alle Zutaten zu einem sehr geschmeidigen Teig verarbeiten.
Auf einer leicht bemehlten Unterlage eine Fingerdicken Teigrolle formen, diese in ca. 4 cm lange Stücke mit 2 - 3 Einschnitten zerteilen. Die "Chräbeli" halbmondförmig etwas aufbiegen und auf einem gefetteten Blech oder Backpapier mindestens einen Tag oder über Nacht ruhen lassen.
Bei schwacher Mittelhitze (160°C) tief unten im Ofen und bei offener Dampfklappe oder mittels eines Hölzchens offen gehaltenem Spalt der Ofentüre während 15 - 20 Minuten backen.
Achtung:
Die Chräbeli sollen schöne "Füsschen" bekommen (der Kirsch wirkt als Treibmittel) und dürfen nicht braun werden.
Frisch sind sie weich und werden nach und nach hart. In einer gut schliessenden Dose lassen sie sich lange aufbewahren.
Und nun: "Weihnachten" kann kommen...
Nachtrag:
AntwortenLöschenAch ja - auch KEIN Backpulver - der Kirsch macht's... ;-)
...und ja - sie "müssen" hart werden und "passen" eigentlich nicht wirklich irgendwo dazu, nicht mal zu Kaffee - vielleicht zu Tee oder einem Glühwein...
Aber es ist ein traditionelles Schweizer Weihnachtsgebäck, das man um diese Jahreszeit dann halt einfach mal "so" knabbert, sofern man Anis mag.
Die Dinger, eben weil sie hat sind, nicht einfach essen, sondern im Mund "zergehen" lassen...
So und nun: gutes Gelingen...
Vielen herzlichen Dank für dein Rezept. Dann werde ich den Anis Chräbeli doch noch einmal eine Chance geben. :-)
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