Dienstag, der 24. April 2012
Gestern schon wollte Kazu nicht in den Kindergarten. Nur mit viel gutem Zureden konnte ich ihn zum Bleiben bewegen.
Heute Morgen war es noch schlimmer. Er klammerte sich ganz fest an mich, bis die diensthabende Erzieherin ihn mir quasi wegriss.Ich hörte beim Gehen, wie er weinte.
Zu Hause machte ich mich dann daran, meinen ersten Chiffon zu backen. Ich wollte nämlich endlich mein Give Away Backen in Angriff nehmen. Eigentlich war es ja fürs letzte Wochenende geplant gewesen, aber da bajka mir mitteilte, dass sie bis Donnerstagabend nicht da ist, wollte ich nun so backen, dass ich das Paket Donnerstag abschicken kann, damit es Freitag, spätestens Samstag da ist.
Als Kuchen habe ich einen Sakura Chiffon, einen Plain Chiffon mit Vanillegeschmack nach "Orange Page" und einen Matcha Pound Cake geplant.
Heute wollte ich einen 17er
Sakura Chiffon als Test backen. Da ich den Sakura erst einmal gebacken hatte, wollte ich erst einmal einen auf Probe backen. Auch war es ja schon wieder eine Weile her, dass ich meinen letzten Chiffon gebacken hatte. Und wenn ich Kuchen verschicke, sollte dieser schon richtig gut werden.
Außerdem hat das Probebacken noch einen angenehmen Nebeneffekt. Ich habe Kuchen zum Naschen da. *g*
Das Abholen von Kazu war nicht so problematisch.
Dafür war die Nacht wieder das reinste Dauergehuste.
Mittwoch, der 25. April 2012
Da Kazu durch das viele Husten kaum zum Schlafen gekommen ist, schläft er bis 8:00 Uhr. An Kindergarten ist nun gar nicht mehr zu denken. Vielleicht besser bei seinem Husten.
Kazu bleibt heute also zu Hause und wir essen in aller Ruhe Frühstück. Vormittags backe ich dann die Chiffons.
Oh wie schön, sie sind beide richtig gut geworden. Jetzt müssen sie nur noch schmecken.
Zum Glück habe ich meinen Testchiffon. So kann ich mich an diesem gütlich tun und lasse meine Finger von den anderen beiden. Solch eine Kruste ist einfach so verführerisch.
Zum Mittagessen gibt es heute "Eisenbahn".
Dazu gibt es Tomatensoße und Brokkoli, die übrigens auch auf Kazus Teller landen. Die Nudeln sind sehr lecker gewesen. Kazu hat sie von Kathleen geschenkt bekommen und es hat uns Spaß gemacht, sie zu essen. Danke schön!
Nachmittags geht es zusammen mit Kazu zum Einkaufen. Kazu ist lieb und wir hüpfen zusammen, was das Zeug hält. "Und hüpf!"^^
Nach dem Abendessen backe ich die Matcha Kuchen. Und zwar in zwei Versionen, so dass die drei mal Testesser sein dürfen.
Donnerstag, der 26. April 2012
Heute ist Kazu rechtzeitig aufgewacht. Er hustet zwar noch viel, doch da er fieberfrei und munter ist, beschließe ich, ihn wieder in den Kindergarten zu bringen. Doch schon als wir im Bus sitzen, heißt es: "Ich will nicht in den Kindergarten!"
Und
als wir aussteigen, fängt er an zu weinen. Zum Glück treffen wir im
Kindergarten auf die nette ältere Erzieherin, die zweimal die Woche da
ist. Sie hilft mir, den sich wehrenden Kazu auszuziehen und redet mir und ihm gut zu. Kazu weint immer bitterlicher und nun kommen auch mir die Tränen. Schließlich wird mir Kazu abgenommen und wir verabschieden uns unter Tränen.
Eine andere Mutter gibt mir den Rat, mal mit dem Kindergartenleiter zu reden und so gehe ich zu ihm ins Büro. Noch etwas schluchzend schildere ich das Problem, dass Kazu in letzter Zeit nicht in den Kindergarten will und so weint und immer wieder betont, dass er im Kindergarten keine Freunde hat.
Ich mache mir Sorgen, ob er eventuell unglücklich im Kindergarten ist und ob das offene gruppenübergreifende System ihn vielleicht überfordert. Ob ich womöglich lieber die Kita wechseln sollte.
Langsam beruhige ich mich wieder. Der Leiter verspricht mir, mit den zuständigen Erziehern nochmals Rücksprache zu halten. Ansonsten macht es aber eher den Anschein, als sei es nur ein Ablösungsproblem. Kazu ist zwar eher der ruhige, verträumte Typ, jedoch scheint er kein Problem mit dem offenen System zu haben und einen unglücklichen Eindruck würde er auch nicht machen.
Das zu hören ist schon mal sehr beruhigend.
Zu Hause stürze ich mich in "Arbeit". Die Kuchen müssen geschnitten und postgerecht verpackt werden.
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Die Give away Kuchen |
Und das sind sie.
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Sakura Chiffon 桜シフォン |
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Matcha Pound Cake 1 + 2 |
So. Backen ist das eine. Verpacken das andere. Ich hätte nicht gedacht, dass ich sooo lange dafür brauchen würde. ^^;; Es sollte ja alles wohlbehalten ankommen. Aber der Kuchen sollte auch noch als Maxibrief verschickt werden können. Das war eine ganz schön knifflige Aufgabe. Zum Glück hatte ich schon fleissig Schachteln gesammelt und konnte da was zusammenstellen.
Endlich hatte ich alles verpackt und konnte die drei Päckchen, die tatsächlich gerade so noch als Maxibriefe durchgingen, auf ihren Weg schicken. Die drei Empfänger Kätzchen, bajka und shinigami wurden per Mail in Kenntnis gesetzt, dass die Kuchen nun unterwegs sind.
Oh je, bin ich aufgeregt. Ob die Kuchen heile ankommen? Ob sie den Leuten schmecken werden? Ich bin total nervös deswegen.
Zeit, Kazu abzuholen. Zum Übersetzen bin ich noch gar nicht gekommen heute. ^^;;
Kazu hat vom Kindergartenleiter ein Bilderbuch ausgeliehen bekommen, dass er sich zu Hause anschauen darf und morgen dann wieder mitbringen soll.
Er hätte wohl noch lange geweint, sich dann schließlich beruhigt und wäre dann gut drauf gewesen, erzählt man mir. Kazu macht beim Abholen auch einen gelösten zufriedenen Eindruck.
Während wir auf den Bus warten, lese ich ihm das Buch vor. Eine süße Geschichte. Als wir zu Hause ankommen, wartet bereits der Opa auf uns.
Während die beiden spielen, bringe ich die Wohnung in Ordnung und bereite das Abendessen zu.
Es gibt wieder chinesisch, denn ich hatte ja versprochen, das Mâbôdôfu-Rezept zu posten.
Neulich (als Kathleen zu Besuch war) hatte ich, wie so oft bei pikanten Sachen, die kalt werden können, vergessen, Fotos zu knipsen. Und ohne Foto ist ein Rezept irgendwie nackt.
So gab es zum Abendessen Mâbôdôfu und einen chinesischen Salat.
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Salat chinesische Art 中華風サラダ |
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Mâbôdôfu 麻婆豆腐 |
Dieses Mal haben wir den Opa vor dem Abendessen verabschiedet. :-P
Freitag, der 27. April 2012
Natürlich will Kazu nicht in den Kindergarten. Wir packen das ausgeliehene Bilderbuch ein und noch ein zweites seiner
Lieblingsbücher.
Im Bus hole ich das Bilderbuch der Kita raus und sage ihm, dass er das dem Mario zurückgeben muss. Das versteht er. So kommen wir ohne Geschrei ins Gebäude. Zum Glück hat Mario heute auch Empfangsdienst (einer der Erzieher nimmt morgens die Kinder in Empfang, notiert die Anwesenheit und schickt die Kinder dann weiter entweder zum Frühstücken oder zum Spielen). Kazu sieht ihn und gibt ihm brav das Buch. Jetzt will er Mario sein anderes Buch zeigen. Er kann es gar nicht erwarten, sich auszuziehen, sich das Buch zu schnappen und es Mario zu zeigen. Ich sag nur noch Bescheid, dass es unser Buch ist und verabschiede mich. Das hat ja gut geklappt. Mittlerweile denke ich auch, dass es wirklich ein reines Ablösungsproblem ist, denn er war ja mal wieder eine längere Zeit krank und daher nicht im Kindergarten. Nach der Sommerpause wird es sicher wieder Probleme geben. Oder vielleicht schon nächste Woche, denn am Montag ist Brückentag und die Kita zu, weil der Dienstag (1. Mai) ein Feiertag ist.
Heute komme ich endlich zum Übersetzen. Ich bin brav und der Ofen bleibt kalt. Da mein Mann heute Kazu abholt, kann ich auch durcharbeiten.
Ich bin immer noch nervös wegen der Kuchen-Verschick-Aktion. Ich weiß nicht, das macht mich ganz hibbelig. Zum Glück kommt am frühen Nachmittag schon das erste Feedback von Kätzchen. Eine ganz liebe Mail, und sie lässt mich spüren, dass sie sich riesig gefreut haben. Es macht plumps und mir fällt der erste Stein vom Herzen. Puh. Nr.1 ist gut angekommen in zweierlei Hinsicht. Gut bei der Adresse und gut beim Esser. Ich bin happy und erleichtert.
Eine Stunde später kommt dann auch schon Rückmeldung 2 von
bajka. Sie hat sogar gleich darüber gebloggt und sich ebenfalls riesig gefreut. Puh, der zweite Stein plumpst. Ich mach mir immer so 'nen Kopf. ^^;; Jetzt geht es mir besser.
Liebes Kätzchen, liebe bajka, auch hier nochmals vielen lieben Dank dafür, dass ihr mir so schnell Feedback gegeben habt. Das hat mir wirklich sehr viel bedeutet.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, was ist mit dem letzten Päckchen. Wenn es noch unterwegs ist, mache ich mir echt Sorgen wegen der Frische bei dem warmen Wetter. Aber meine Hauptsorge, dass der Kuchen nicht schmecken könnte, ist jetzt zumindest verflogen. ^__^
Nach dem Abendessen bringe ich meiner Freundin Elisabeth etwas Kuchen rum und wir quatschen noch eine Weile. Ich erzähle ihr von meiner fixen Idee, dass ich jetzt unbedingt eine Sojamilchmaschine haben muss. Hat jemand von Euch eine?
Aaaah, need! *g* Ich habe nun Fabian gebeten, sich mal da ein wenig zu belesen, denn ganz so billig sind die Teile nicht. Aber ich bin überzeugt davon, dass ich so etwas brauche.
Und nun zur Auflösung, was es mit den zwei Matcha Kuchen auf sich hat.
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links: Nr.2, rechts: Nr. 1 |
Ich habe beide nach dem gleichen Rezept gebacken. In Kuchen 1 hatte ich mein altes Matcha verwendet, das zwar noch gut Aroma hatte, aber wie man sieht, keine so kräftige Farbe mehr lieferte.Der Kuchen ist mehr olivgrün. Dafür enthielt er die hochwertige weiße Schokolade von Valrhona.
Das größte Kriterium jedoch ist das Mehl. Für die Nr.1 habe ich das 405er Mehl genommen.
Für die Nr.2 jedoch habe ich Hakurikiko genommen, also das japanische Mehl. Weiterhin habe ich als Matcha den Rest meines anderen und dann den neuen Matcha genommen, den ich mir gerade bei Koyamaen bestellt hatte. Den Ayame.
Hier sieht man gut den farblichen Unterschied:
Dadurch wurde Kuchen 2 farbintensiver. Als Schokolade habe ich die weiße Schokolade von Lindt genommen, die es wieder im Sortiment gibt. Sie schmeckt etwas süßer als die von Valrhona.
Fazit: Das japanische Mehl ist feiner und glutenärmer, was zur Folge hat, das der Kuchen höher aufgeht. Der Kuchen erhält eine zartere Krume. Das bedeutet, dass er mehr auf der Zunge zergeht, etwas sandiger ist. Wie, wenn man einen Teil des Mehls durch Speisestärke ersetzt.
Das japanische Mehl jedoch ist geschmacksärmer, wodurch der Matchageschmack besser zur Geltung kommen konnte. Und natürlich hat der frische Matcha auch automatisch einen kräftigeren Geschmack.
Das 405er Mehl hat einen ausgeprägteren Geschmack. Dadurch hat Kuchen Nr.1 einen kräftigeren Gesamtgeschmack. Ich fand, der Kuchen schmeckte vollmundiger. Unterstützt durch die samtige Valrhona Schokolade.
Ich wollte euch damit zeigen, dass ihr i.d.R.ohne Probleme das Hakurikiko in japanischen Rezepten durch das 405er Mehl ersetzen könnt. Man sollte nur bei der Zubereitung darauf achten, dass man nach Mehlzugabe nicht mehr viel rührt, da sich sonst zu viel Kleber bildet, was den Teig zäh macht.
Wer es gerne etwas zarter mag, kann etwa 15% des Mehls durch Speisestärke ersetzen.
Meine Chiffons backe ich übrigens mit dem 405er Mehl.
Trotz dieser Erkenntnis werde ich demnächst noch eine Mehl-Vergleichs-Testreihe starten und Biskuitböden backen.^^ ... und natürlich darüber bloggen. *g*