Montag, der 13. Januar 2014
Ich freue mich auf eine ruhige, weitestgehend normale Woche. Und der Start in die Woche ist auch schon vielversprechend. Haushalt, Wochenrückblick schreiben und noch Fotos von den Pralinen von Sonntag knipsen.
Und hier noch ein Foto von den verwendeten Formen.
Nachmittags Kazu abholen, Kazu geht spontan mit zu Lea zum Spielen und ich nutze die Zeit, um noch Boden zu wischen bzw staubzusaugen.
Ein angenehmer Montag.^^
Dienstag, der 14. Januar 2014
Meine neue provisorische Füllung löst sich stellenweise und ein großes Loch ist nun in meinem Backenzahn, das mich nervt. Noch zwei Tage. Dann habe ich endlich meinen Zahnarzttermin und der Zahn wird gemacht. Ich kann den Donnerstag kaum erwarten.
Heute muss ich erst einmal zum Biomarkt. Ich liebe es, da einzukaufen.^^
Wieder zu Hause reicht die Zeit noch für Japanisch und das Fertigstellen der Minze-Taler.
Nachmittags sind wir wieder auf dem Spielplatz und von dort geht es direkt zum Schwimmen.
Wenn ich das Schwimmbecken so direkt vor mir sehe, wird von Mal zu Mal meine Lust größer, selbst schwimmen zu gehen.^^
Mittwoch, der 15. Januar 2014
Beim Frühstück passiert es. Ich beiße unüberlegt auf die Brotkante und zwar mit dem kaputten Zahn. In dem Augenblick durchzuckt mich ein fürchterlicher Schmerz, der mich meinen Bissen glatt wieder ausspucken lässt. Mir kommen die Tränen. Es tut so weh. Allmählich klingt der Schmerz ab und ich beruhige mich.
Ob ich den heutigen Tag überstehe? Mein Zahnarzttermin ist erst morgen.
Irgendwie hat mich der Schock heute morgen lahmgelegt. Außer meiner Japanisch-Einheit bekomme ich heute nicht viel auf die Reihe. Aber wenigstens sind die Schmerzen erträglich geworden und ich kann die Ibuprofen Packung, die ich rausgekramt habe, wieder verstauen.
Donnerstag, der 16. Januar 2014
Der ersehnte Tag ist da. Gleich nach dem Kindergarten geht es zum Zahnarzt (bzw Zahnärztin).
Ich bekomme eine erste Betäubungsspritze. Ich mag Spritzen nicht. Die erste Spritze stecke ich gut weg. Danach gibt es noch eine zweite. Ich wimmere ein wenig, denn diese tut weh.
Puh. Überstanden.
Aber irgendetwas stimmt nicht. Ich beginne zu weinen. Vor Erleichterung? Das Schlimmste ist vorbei und endlich wird mein Zahn behandelt. Warum kommen mir da die Tränen? Und nicht nur das. Ich fange an zu zittern. Was ist los? Als ob eine große Gefühlswelle mich mitreißt. Dann geht es rund. Weinen, Zittern und schließlich hyperventiliere ich. Die Fingerspitzen verkrampfen.
Ich sage der Ärztin Bescheid, aber Ärztin und Arzthelferin sind überfordert. Eine Tüte hätte bestimmt Schlimmeres vermieden. Aber die gab es nicht. Und so werde ich immer tiefer hinab gerissen.
Mein Magen verkrampft sich und ich krümme mich vor Schmerzen. Schließlich verkrampfen die Beine und die Arme. Ich habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle. Meine Arme stehen winklig vom Körper ab, die Hände sind zu Fäusten gebalt, mein linkes Bein winkelt sich an. Alles zieht sich zusammen. Und es tut weh. Ich fühle mich allein gelassen. Und so endlos hilflos.
Geistig bin ich jedoch voll da. Aber ich kann mich nicht mitteilen, da ich kaum sprechen kann. Ein furchtbares Gefühl.
Die Praxis hat den Notarzt gerufen. Es dauert eine Weile, bis dieser eintrifft. Inzwischen haben die Krämpfe nachgelassen. Der Magen hat sich bereits wieder entspannt und auch die Oberschenkel liegen wieder flach auf dem Stuhl.
Langsam geht es mir wieder besser und ich bekomme wieder Gefühle. Die Zehenspitzen gehören wieder zu mir, das Reden geht auch leichter. Nur die Hände sind noch zu Fäusten geballt.
Die Sanitäter beschließen, mich ins Krankenhaus zu fahren. Ich will nicht! Ich will nicht ins Krankenhaus! Ich will, dass endlich mein Zahn behandelt wird.
Aber da die Ursache nicht klar ist und die Ärzte Angst haben, ich könne wieder verkrampfen, werde ich mitgenommen. :-(((
Draußen vor der Tür steht ein Krankenwagen der Feuerwehr, mit dem es mit Blaulicht zum Krankenhaus geht.
In der Notaufnahme werden EKG, Blutdruck und Puls gemessen und Blut wird mir abgenommen.
Dann kommt ein Neurologe. Ich berichte ihm, dass ich zwar desöfteren hyperventiliere und dann die Finger verkrampfen, aber dass ich bisher noch nie einen derartigen Anfall gehabt habe. Und dass ich mir nicht erklären kann, wie es dazu gekommen ist.
Ich muss ein paar Tests durchführen, wie mit geschlossenen Augen meine Nasenspitze zu berühren (*g*, kannte ich bisher nur aus dem Fernsehen).
Befund: Panikattacke. Der Arzt empfiehlt mir eine Verhaltenstherapie, um besser gegen Angstattacken gerüstet zu sein. Außerdem bekomme ich ein Schreiben mit, in dem dem Hausarzt empfohlen wird, mir Dipiperon zu verschreiben. Das Mittel soll wohl Erregungszustände mildern und beruhigend wirken.
Ich soll es vor dem Zahnarztbesuch nehmen in Absprache mit der Zahnärztin.
Die Zahnarztpraxis hat meine Mutter angerufen und sie informiert, dass ich ins Krankenhaus gekommen bin. Daraufhin hat meine Mutter wohl meinen Papa angerufen und ihn gebeten, dass er zu mir ins Krankenhaus fährt. Mein Vater, der eigentlich Keanu (den Sohn meiner Schwester) vom Kindergarten abholen sollte, kommt so zu mir ins Krankenhaus. Mein Schwager hat zum Glück heute Frühschicht, so dass er selbst seinen Sohn abholen kann.
Meine Mutter würde dann Kazu vom Kindergarten abholen, falls wir es nicht rechtzeitig schaffen sollten.
Mein Papa begleitet mich nach Hause und wir haben sogar noch eine Stunde, in der ich uns etwas zum Mittagessen koche, bevor mein Papa sich auf den Weg zum Kindergarten macht, um Kazu abzuholen.
Ich fühle mich erschöpft. Das alles hat mich doch mehr geschlaucht als gedacht und ich bin froh, dass mein Papa noch eine Weile bleibt und mit Kazu spielt.
Freitag, der 17. Januar 2014
Als Kazu im Kindergarten ist, mache ich mich auf zu meiner Allgemeinärztin. Sie empfiehlt mir, am Wochenende das Medikament mal zu testen, um zu sehen, wie schnell die beruhigende Wirkung einsetzt und welche Nebenwirkungen auftreten. Außerdem meint sie, dass ich es zwei Tage vor dem Zahnarzttermin bereits nehmen soll.
Ich fühle mich heute schon besser. Noch etwas schwach, aber fit genug, um das Limetten-Ganache zuzubereiten. Mehr ist jedoch nicht drin.
Nachmittags bietet Leas Mama an, Kazu wieder mit zu ihr zu nehmen. So habe ich noch ein wenig Zeit, um Kraft zu tanken. Danke schön.
Samstag, der 18. Januar 2014
Ein sonniger, schöner Tag bricht an und ich fühle mich erholt. Allerdings werde ich erst morgen das Medikament nehmen, da mein Mann heute nicht da ist und ich es unter Beobachtung nehmen möchte.
Wenn auf dem Beipack-Zettel steht: "In seltenen Fällen wurde über plötzliche und ungeklärte Todesfälle bei psychiatrischen Patienten berichtet ..." und bei Nebenwirkungen von Herzstillstand zu lesen ist, gehe ich lieber auf Nummer sicher.^^;;
Vormittags setze ich meine "Feenfinger" (komischer Name) zusammen.
Nach dem Mittagessen brechen Kazu und ich, die Feenfinger im Gepäck für meine Schwester, auf, denn wir wollen zusammen zu Ries Patisserie (Café) gehen.
Ursprünglich war abgemacht, dass ich mit meiner Mutter (und Kazu) da hingehe, aber als ich meine Mutter daraufhin ansprach, sagte sie ab, da sie Handwerker erwarten würde.
Also verabredete ich mich kurzerhand mit meiner Schwester. Kurz vorm Losgehen klingelte das Telefon und meine Schwester teilt mir mit, dass meine Mutter sich kurzerhand eingeklinkt hätte.
Denn die Handwerker seien gerade weggegangen.
Wir treffen uns im Kaufhaus Galeria Kaufhof und fahren von dort gemeinsam zum Café.
Zum Glück ist der große Tisch frei. Ich bestelle mir eine Süßkartoffel-Mandel-Tarte, Kazu möchte den Schoko-Muffin. Doch der enthält Zucchinistücke, was meinem Sohn gar nicht gefällt. Ess ich ihn halt auf. :-D
Da meine Mutter mit von der Partie ist, kann ich nicht wirklich entspannen und genießen.
Kazu und Keanu machen es sich in der Kinderecke bequem und spielen dort.
Schließlich verabschieden wir uns, und ich gehe mit Kazu weiter zu Goldhahn & Sampson, einem Feinkostladen, denn ich bin auf der Suche nach einem guten Honigsenf. Und ich werde fündig. Es gibt einen von der
Schwerter Senfmühle. (Der schmeckt wirklich sagenhaft. Zu Hause gleich probiert.^^)
Ein ebenso köstliches Weißbrot kommt auch noch mit. Dann fällt mein Blick auf ein Glas mit französischen Marshmallows. Bei Felder gibt es auch Marshmallow Lektionen. Wäre doch gut, zu wissen, wie solch ein Marshmallow schmeckt.
Ich: "Noch ein Marshmallow Birne bitte."
Verkäuferin: "Gleich auf die Hand?"
Ich: "Nein, zum Mitnehmen"
Die Verkäuferin packt den Marshmallow in eine Cellophantüte und will ihn Kazu reichen.
Ich: "Nein, der ist für mich zum Verkosten."
Kunde: "Nicht für den Kleinen?"
Aber anscheinend bin ich nicht die einzige Erwachsene mit einem Süßschnabel. Links und rechts neben mir wollen die Leute plötzlich auch alle Marshmallows haben. Da hätte ich meinen eigentlich als Zugabe kostenlos bekommen müssen. :-P
Nach dem Einkauf geht es weiter zum benachbarten Spielplatz. Wir stärken uns mit dem leckeren Brot und Kazu tobt mit anderen Kindern auf dem Piratenschiff herum.
Es wird dunkel und kalt. Zeit für den Heimweg.
Sonntag, der 19. Januar 2014
Ich habe wieder mit Zahnschmerzen zu kämpfen. Nicht ganz so schlimm, aber sie nerven.
Nichtsdestotrotz werkele ich morgens/ vormittags in der Küche und stelle her:
Haselnuss-Knusperherzen
Schokoladenmuffins
Lavendel-Schokoladencreme
Schokoladenfondant mit Ingwer
Damit habe ich nun 120 Rezepte des Felder Buchs fertig. Eigentlich hatte ich ja gehofft, mit dem Buch einen Höhenflug zu erleben, aber mehr und mehr fühle ich mich wie ein Kriechtier. Nun ja, aus einer Raupe wird mit der Zeit ein Schmetterling. Ich gebe nicht auf. :-P
Gegen Mittag nehme ich schließlich eine Tablette. Nach etwa zwei Stunden fühlt sich mein Kopf schwer an (Dröhnkopf), mein Atem geht schwer, ich fühle mich, als sei ich erkältet. Meine Nase ist einseitig zu. Mein Puls liegt etwa bei 80 Schlägen die Minute.
Ich lege mich hin für ein Nickerchen.
Danach geht es wieder. Die Tablette, die ich noch abends nehmen wollte, lasse ich weg. Mir ist das Medikament einfach suspekt und ohne fühle ich mich deutlich besser.
Zum Abendessen koche ich uns eine Maronencremesuppe mit Rosenkohl, Vollkornnudeln und Feldsalat als Beilage bzw Einlage nach dem Rezept vom
Blog "Flowers on my plate".
Uns dreien schmeckt es.^^
Dann geht es ins Bett. Ich hoffe, auf einen tiefen Schlaf, denn das Medikament Pipamperon (Dipiperon) soll auch bei der Dosis von einer Tablette täglich bei Schlafstörungen helfen.
Ich soll sogar drei Tabletten täglich nehmen ... eigentlich.
Aber richtig gut habe ich nicht geschlafen.
Nun bin ich gespannt, wie die kommende Woche wird. Ich werde gleich noch mal eine Tablette nehmen und sehen, ob die gleichen Nebenwirkungen wie am Sonntag auftreten.
Drückt mir die Daumen für meinen Zahnarzttermin am Donnerstag.
Ich wünsche euch, dass ihr euch nie so hilflos fühlen müsst.
Habt eine schöne Woche.