Ansonsten ist auch Wiki sehr informativ:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bl%C3%A4tterteig
Blätterteig
Blätterteig - nach den Leitsätzen für Feine Backwaren
Blätterteiggebäcke
sind Gebäcke aus Teigen ohne Triebmittel. Bei ihrer Herstellung werden
mindestens 68,3 kg Butter oder die entsprechende Menge Milchfetterzeugnisse
oder Margarine oder praktisch wasserfreie Fette, bezogen auf 100 kg
Getreideerzeugnisse, verwendet.
Verschiedene Verfahren der Blätterteigherstellung
a)
Deutsches Verfahren: Ziehfett wird in den Teig eingezogen.
b)
Französisches Verfahren: Teig wird in das Ziehfett eingezogen.
c)
Holländisches Verfahren (All-in, Blitzblätterteig): Das gekühlte
Ziehfett wird im Mehl zu groben Würfeln gehackt und zusammen mit den übrigen
Rohstoffen vorsichtig zu einem Gesamtteig verarbeitet. Die Fettstücke dürfen
dabei nicht zerstört werden. Der Teig erhält eine kurze Ruhepause, und man
touriert ihn dann ohne Pausen hintereinander.
Das Tourieren (Einziehen)
Tourenarten: halbe Tour (einmal zusammengeklappt) à 2 Lagen à 1 x 2
einfache Tour (zweimal zusammengeklappt) à 3 Lagen à 1 x 3
doppelte Tour (dreimal zusammengeklappt) à 4 Lagen à 1 x 4
Der
übereinandergelegte, eingeschlagene Teig wird dünn ausgerollt und dann erneut
eingeschlagen. Dort wo zwei Teig- bzw. Fettschichten beim Einschlagen
aufeinandergelegt werden, verkleben diese beim folgenden Ausrollen miteinander
zu jeweils einer Teig- bzw. Fettschicht.
Bsp:
Zwei einfache und zwei doppelte Touren (3 x 3 x 4 x 4) ergeben 144 Fettschichten
und 145 (144 + 1) Teigschichten beim deutschen Verfahren, und 145 Fettschichten
und 144 Teigschichten beim Französischen Verfahren.
Die Bedeutung der Ruhepausen
Durch
die Dehnung beim Kneten und Ausrollen ist der Kleber bis zum Zerreißen gespannt.
Während der Ruhezeiten entspannt sich der Kleber, indem er nachquillt, d.h. er
nimmt freies Teigwasser auf.
Ferner
beeinflussen die Proteasen (eiweißspaltende Enzyme) die Elastizität des
Klebers, er wird dadurch geschmeidiger.
Französischer
Blätterteig
ist strapazierfähiger, weil die Fettschicht
außen ist. Es entsteht nur eine geringe Oberflächenspannung. Außerdem wird
der Teig weicher gehalten, so daß
der Kleber besser quellen kann. Deshalb können die Ruhepausen zwischen den Touren kürzer
sein.
Holländischer
Blätterteig
ist anders strukturiert als deutscher oder französischer Blätterteig. Infolge
der besonderen Art der Teigherstellung befinden sich an der Teigoberfläche wie
im Teiginneren kurzflächige
Fettschichten im Wechsel mit Teigschichten verteilt. Deshalb können sich
keine durchgehenden Schichten bilden, und der Teig verträgt nur wenige Touren.
Ferner
ist auch der Kleber durch die
geringere Knetung nur schwach
ausgebildet. Das Mehl wird auch teilweise vom Fett gebunden.
Vor- und Nachteile der Verfahren/ Verwendung
Deutscher
Blätterteig
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Französischer
Blätterteig
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Holländischer
Blätterteig
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Verwendung
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für alle Gebäckarten
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für alle Gebäckarten
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für Böden, Käsegebäck, Schweineohren
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Vorteile
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geringe Temperaturempfind-lichkeit (weil die Teigschicht
außen ist), triebstark
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schnelleres Tourieren (weil der Teig innen weicher ist),
Teigoberfläche verkrustet nicht, gleichmäßiger Trieb, zartere Gebäcke
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schnellste Herstellung
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Nachteile
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längere Ruhepausen beim Tourieren, verkrustet leicht
|
temperaturempfindlich beim Tourieren und Aufarbeiten
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geringe Triebleistung, ungleichmäßiges Hochziehen
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Das Backen
Ofentemperatur und Backzeit
Blätterteig
wird bei höheren Ofentemperaturen (200 - 230°C) innerhalb kurzer Zeit gebacken.
Mit Butter hergestellter Blätterteig sollte um ca. 20°C heißer gebacken werden,
weil Butter im Ofen durch ihren niedrigen Schmelzbereich eher flüssig wird als
Ziehmargarine. Durch eine höhere Temperatur soll die Stärke schneller
verkleistern und die flüssige Butter rechtzeitig binden.
Bei
hochziehenden Gebäcken (Pasteten) kann eine Schwadenzugabe die
Volumenentwicklung begünstigen.
Flache
Blätterteigstücke werden bei hohen Temperaturen gebacken.
Lockerungs- und Backvorgang
Durch
die Ofenwärme wird das Fett
spätestens bei 37°C flüssig. Ab ca. 60°C verkleistert die Stärke und nimmt zum Teil das flüssige
Fett auf. Gleichzeitig beginnt der Kleber
zu gerinnen. Er bleibt aber im
heißen Zustand geschmeidig.
Bei
100°C entwickelt sich überwiegend
aus den Teigschichten Wasserdampf. Durch
den Dampfdruck heben sich die äußeren Schichten von den jeweils darunter
liegenden ab. Das ist jedoch nur möglich, weil die Teigschichten durch das Fett
isoliert werden. Danach ziehen auch die inneren Schichten hoch. Das Gebäckstück
erhält so sein endgültiges Volumen.
Nach
dem Entweichen des Wasserdampfes steigt die Temperatur in der Kruste auf über 100°C an. Die
Teigbestandteile verändern sich unter der Einwirkung der hohen Temperatur. Aus
Kohlenhydraten und stickstoffhaltigen Substanzen (Eiweißstoffe) bilden sich die
Melanoidine. Mit der chemischen
Veränderung ist eine Verhärtung der Bestandteile verbunden, auf diese Weise
entstehen die splittrig-brüchigen Schichten des Gebäckes.
Danke für die übersichtliche Zusammenfassung!
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Eva
Bitte schön.
LöschenUIi, jetzt hab ich wieder was gelernt, Danke
AntwortenLöschenBitte schön.
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