Er fand Anfang der 80er Jahre seinen Weg nach Japan und ich konnte seinen Aufschwung selbst miterleben, denn meine Mutter war es unter anderem, die durch ihre Backkurse für die Verbreitung dieses Kuchens gesorgt hat.^^ *auf Mama stolz ist*
Eine ihrer berühmtesten Backschülerinnen war Harumi Kurihara. Die dürfte dem ein oder anderen hier sicher ein Begriff sein.
Seitdem hat sich viel getan.
Das Rezept für diesen Milktea Chiffon stammt aus meinem Orange Page Backheft. Orange Page ist eine japanische Zeitschrift über Essen, die auch ihre gesammelten themenbezogenen Rezepte als Back-/ Kochbücher herausbringen.
Die Chiffon Cake Rezepte von Orange Page sind anfängerfreundlich. Vor allem dieses Rezept empfiehlt sich gut für den Einstieg und wenn ich lange Zeit keinen Chiffon mehr gebacken habe, backe ich in der Regel als erstes diesen Milktea Chiffon.
Um jedoch die richtige Konsistenz zu erhalten, ist es erforderlich, sich eine Chiffon Cake Form zuzulegen.
Näheres zu den Formen findet ihr auf meiner Chiffon Cake Seite.
3 Eigelbe (ca. 55 - 60 g)
40 g Zucker
1 EL Teeblätter (am besten Earl Grey, lose, kein Teebeutel)
75 ml Wasser
70 ml Milch
2/3 EL ganz fein gehackte Teeblätter oder Teeblätter von Teebeuteln (Earl Grey)
50 ml Öl, geschmacksneutral
100g Mehl Type 405 (Hakurikiko)
1 TL Weinstein-Backpulver (man kann auch normales Backpulver nehmen, es geht auch gänzlich ohne, Ungeübten würde ich jedoch die Verwendung von Backpulver empfehlen)
4 Eiweiße (ca. 130 - 140 g)
40 g feiner Zucker
Vorbereitung
Für die gehackten Teeblätter fülle ich eine größere Menge (ca. 10 g) loser Teeblätter in meinen Kompakt-Zerkleinerer und lasse sie ganz klein zerhäckseln. Anschließend streiche ich das erhaltene Teepulver durch ein Sieb, um die groben Bestandteile auszusondern und ganz feines Pulver zu erhalten.
Milktea herstellen
Die Teeblätter (1 EL) mit dem Wasser aufsetzen und langsam (kleine bis mittlere Hitze) zum Kochen bringen. Kurz aufkochen lassen. 5 min ziehen lassen. Durch ein Sieb seihen und die Teeblätter gut ausdrücken.
Die Milch dazugeben.
Dann sollte man etwa 100 - 110 ml Milktea-Konzentrat erhalten haben.
Mehl und Backpulver vermischen.
Alle Zutaten abwiegen und bereit stellen.
Ofen auf 175°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen.
Zubereitung:
In eine große, weite Schüssel (die Schüssel oben auf dem Bild mit dem Eigelb ist nicht optimal) Eigelbe und Zucker geben.
Mit dem Schneebesen verrühren, bis die Masse weiß-gelblich wird und beim Hochheben des Schneebesens sämig heruntertropft.
Den Milchtee unter Rühren nach und nach zugeben.
Das Öl unter Rühren nach und nach zugeben.
Das Mehlgemisch über die Eigelbmasse sieben und mit großen kreisenden Bewegungen des Schneebesens einrühren, bis die Masse homogen ist.
Dann das Schwarzteepulver einrühren.
Eiweiß in einer fettfreien Schüssel mit den Quirlen des Handmixers zuerst langsam schlagen, bis lauter Bläschen entstehen. Ca. 30 sec.
Dann schnell schlagen, bis lauter solche groben Bläschen entstehen.
Nun gibt man die 40 g feinen Zucker hinzu und schlägt weiter, bis man ganz feine Bläschen erhält und beim Herausheben der Quirle sich Spitzen bilden.
Etwa die Hälfte des Eischnees auf die Eigelbmasse geben.
Den Eischnee mit dem Schneebesen mit großen kreisenden, langsamen Bewegungen unterheben.
Den restlichen Eischnee auf die gleiche Weise unterheben.
Zum Schluss mit dem Schaber die Masse vermengen, bis sie homogen ist.
Die fertige Masse mit etwas Abstand an einer Stelle in die Form (die Form wird nicht gefettet!) fließen lassen.
Oberfläche behutsam glatt streichen.
Bei 170° - 180°C O/U-Hitze etwa 35 - 40 min backen.
Stäbchentest kann bei Unsicherheit durchgeführt werden.(Am Stäbchen darf nach dem Hineinstecken in den Kuchen und wieder Herausziehen kein feuchter Teig kleben.)
Wenn er völlig ausgekühlt ist, kann man ihn wieder umdrehen. Dann packt man ihn mitsamt Form am besten in einen Beutel (damit er nicht austrocknet) und lässt ihn einen Tag ruhen (Minimum: ein halber Tag!)
Der Kuchen kann sich dann in aller Ruhe entspannen und sein volles Aroma entfalten.
Um ihn aus der Form zu holen, steckt man einen Holzspieß oder eine dünne Palette zwischen Kuchenform und Kuchen hinein und löst ihn mit einer langsamen Hoch und Runter Bewegung außen und innen vom Rand.
Äußere Form durch Herausdrücken entfernen. Dann den Kuchen auf die gleiche Weise vom Boden lösen.
Der Kuchen ist gut gebacken, wenn die Oberfläche wie auf dem Foto sternenförmig eingerissen ist.
Rechts neben dem Kuchen sieht man meine Chiffon-Palette.
Der Kuchen wird zum Schneiden herumgedreht.
Mit einem scharfen Sägemesser sägend und behutsam in Stücke schneiden und erst wenn der ganze Kuchen geschnitten ist, die Stücke herausnehmen.
Chiffon Cakes halten sich luftdicht verpackt etwa eine Woche frisch und saftig.
Zwei bis drei Tage kann er auch bei Zimmertemperatur aufbewahrt werden. Will man ihn länger aufbewahren, sollte man ihn gut verpackt (Frischhaltebox) im Kühlschrank aufbewahren.
Man kann den Chiffon auch einfrieren. Dazu schneidet man den Kuchen am besten in Scheiben und verpackt jede einzelne Scheibe in Frischhaltefolie. Die eingepackten Scheiben kommen dann in einen Gefrierbeutel oder in eine frierfeste Dose. Allerdings verliert der Chiffon durchs Einfrieren etwas an Geschmack. Den Chiffon einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen. (Geht schnell).
Der Chiffon schmeckt pur, wird aber auch gerne mit einem Klecks Sahne dazu gegessen.
Ich wünsche gutes Gelingen beim Nachbacken und freu mich über Feedback.
Motto: Backen wie in Japan.^^
ich war gestern in einem ziemlich großen Asialaden. Da gab's auch Backmischungen für Chiffons. Musste direkt an dich denken
AntwortenLöschen^^, irgendwann will ich mal Pandan ausprobieren.
LöschenMist, ich brauche unbedingt so eine Form (ich habe deine anderen Chiffonrezepte schon durchstöbert und bewundert!). Aber gerade habe ich gelesen, dass es auch in einer ungefeteten Kastenform geht :-) Danke für das Rezept!
AntwortenLöschenEs geht, aber er wird halt nicht perfekt fluffig. Andererseits, wenn man nicht weiß, wie richtiger (japanischer) Chiffon schmeckt, hat man natürlich auch keinen Vergleich. Und dann kann das Ergebnis durchaus zufriedenstellend sein.
LöschenIst ja cool, dass Harumi Kurihara die Backschülerin deiner Mutter war.
AntwortenLöschenIch hab leider bisher noch nie Chiffonkuchen probieren können, aber ich denke, dass sich das nach meinem Japanaufenthalt ändern wird^^
Oh ja, probier mal vor Ort. Aber auch in Japan gibt es große Unterschiede und auch schlechte Chiffons. Ich hoffe, du erwischst einen guten.
LöschenHallöle,
AntwortenLöschenich bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen und freue mich total über deine vielen Rezepte, vor allem die japanischen Kuchen und andere Kleinigkeiten, die du immer postest. Meine Das-Muss-Ich-Unbeding-Nachbacken-Liste wächst mit jedem Besuch auf deiner Seite.
Und der Kuchen steht auch drauf. Eine Frage habe ich doch noch, muss man Earl Grey Tee nehmen? Oder kann man den einfach durch einen anderen ersetzen?
Liebe Grüße
Hallo,
Löschenfreut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt.
Du kannst auch einen anderen schwarzen Tee verwenden. Und den Kuchen nach Belieben mit Vanille oder Zitronenschale würzen. Was halt zu einem Milktea passt.
Der Earl Grey ist halt besonders beliebt, weil er ein kräftiges Aroma hat und durch die Bergamotte das Aroma des Kuchens intensiviert wird.
Danke für deine schnelle Antwort und deinen Kommentar.
LöschenIch würde das Opfer bringen und Earl Grey nehmen, wenn das Geschmacklich so gut ist. Ich mag den Tee nur pur einfach nicht. Wahrscheinlich hilft nur ausprobieren und Geschmacksunterschiede herausfinden!
Ich würde gerne irgendwas von dir nachbacken, hast du einen Kuchen (am liebsten keinen Käsekuchen), den du ganz besonders empfehlen kannst?
Liebe Grüße
Ina
Hallo Ina,
LöschenEarl Grey trinke ich pur auch nicht. Ich habe den nur zum Backen da. *g*
Hm, zur Zeit stehen bei mir die Torten aus meinem Bavarois Buch hoch im Kurs. Das Zubereitungs-Prinzip ist bei allen das gleiche. Am besten suchst du dir da einfach deine Lieblingsgeschmacksrichtung aus.
Eine Übersicht findest du auf der Seite "Buchvorstellungen".
Diese Torten sind so schön cremig leicht und haben bisher jeden Gast verzückt. Ich bin gespannt, für welchen du dich entscheidest.
Ich habe mich verlieeeebt. Und es ist Mango drin. Jetzt muss ich nur noch Zeit finden, sie nachzubacken.
LöschenLiebe Mari, ich bin mir nicht sicher, ob du schon getaggt wurdest, aber ich würde es irre spannend finden noch mehr über dich zu erfahren! Vielleicht hast du ja auch Lust meine 11 Fragen zu beantworten? http://keepcalmandmakecupcakes.wordpress.com/2013/04/13/getaggt/
AntwortenLöschenLieben Gruß!
Sarah
Danke schön Sarah fürs Taggen. Ich habe im nächsten Post deine Fragen beantwortet. :-D
LöschenHallo Marichan, ich hab über dich geschrieben, hier:
AntwortenLöschenhttp://froschmama.blogspot.de/2013/04/wochenruckblick-und-marmorkuchen-muffins.html
Würde mich freuen wenn du es liest
LG
Froschmama
Klar, werd gleich mal auf deine Seite gehen. Danke schön.
LöschenDas wollte ich letztens schon fragen, als ich es gelesen hatte. Deine Mutter, ist sie auch berühmt in Japan? Und gibt es (Back-)Bücher von ihr? Ich kann mir gut vorstellen, daß es auch mal ein Buch von dir gibt ;p Oder gibt es das etwa schon? LG
AntwortenLöschenp.s. Auf jeden Fall weiß ich nun was ich mir zum Geburtstag wünsche. Eine Chiffonbackform. Muß den doch auch endlich mal backen *seufz*
Nein, meine Mutter ist keine Berühmtheit. Damals war sie in gewissen Kreisen bekannt und hat mit Backkursen auch gut Geld verdient. Aber die Zeit, wo das mit den Kochsendungen so boomte, kam erst später.
LöschenUnd von uns gibt es keine Kochbücher. Wobei es sich ja anbieten würde, ein Chiffon Cake Buch herauszubringen.
Das einzige, was von mir an Text veröffentlicht wurde (abgesehen von den Übersetzungen), ist ein Artikel, den ich mal für eine Anime-Zeitschrift verfasst habe. :)