Samstag, 11. Oktober 2014

Foodbloggercamp Berlin #fbcb14 Teil 2: Meine ersten Eindrücke

Anm. Da dies ein Tagebuch-Blog ist, neige ich dazu, sehr ausführlich zu berichten. Also nicht wundern.

Heute früh um 7:15 Uhr verlasse ich das Haus. Die Mushipan (japanische gedämpfte Brötchen) habe ich nicht mehr gemacht, aber ich denke, ich habe genug Kostproben im Gepäck.^^

Die Verbindung ist gut. Ich muss nur einmal umsteigen und um kurz vor halb neun erreiche ich den Bahnhof Adlershof.
Wohin jetzt? Ich vermute mal da lang. Ja, das sieht gut aus. Nach etwa 500 m erreiche ich die gesuchte Adresse: Rudower Chaussee 14.
Da steht "Airport Hotel". Aber wo ist das Kochatelier? Es soll auf jeden Fall in der Nähe sein.
Ach was, ich frag einfach mal.
Also rein zum Empfang des Hotels und nachgefragt.
"Die Straße lang, dann rechts" lautet die knappe Antwort.
Ich bin irritiert, denn der Name der Straße, in die ich gehen soll (so wie ich das verstanden habe), lautet "Groß-Berliner-Damm". Die Adresse des Kochateliers ist aber Rudower Chaussee 14.
Daher frage ich noch einmal nach.
"Diese Straße einfach weitergehen?"
"Die Straße lang, dann rechts" kommt es grantig zurück.
Ach du Schreck! Von einem Hotelrezeptionisten hätte ich mehr Freundlichkeit erwartet.
Aber ich bin nun einmal nicht in Japan, sondern in Berlin. Und die Berliner (Un-)Freundlichkeit ist ja berüchtigt. Nun denn, losmarschiert.

Juchhu! Gefunden. Ich bin da beim Kochatelier. :-D

Die Tür ist weit offen. Mein Blick fällt auf eine offene, große, einladend wirkende Küche. Ein paar Leute sind offenbar mit Aufbauen des Frühstückbüffets beschäftigt, das für 9:00 Uhr angekündigt ist.
Ich trete ein, schaue mich um. Keiner nimmt von mir Notiz.
"Hallo. Wie ist dein Name?"
"Mari."
"Du stehst nicht in der Liste."
aaaah!
Ich stehe unter B als Beate Mari in der Liste.
Die erste Hürde ist geschafft. Ich bin angekommen.

Wohin nun mit den Sachen? Wie geht es weiter? Ich suche nach Hinweisschildern, finde aber keine.
Ich stehe eine lange Weile ratlos da. Beobachte.
Also zurück zu der jungen Frau, die sehr freundlich wirkte und gefragt. Wo denn die Toiletten seien und wo ich mein Gepäck hinstellen soll.
Toiletten sind eine Etage tiefer, wegen des Gepäcks soll ich Jan fragen. Jan ist zusammen mit Melanie Organisator des Foodbloggercamps. Ich glaube, die nette junge Frau war Melanie.
Jan erkenne ich gleich durch die Fotos aus dem Netz. Er ist mit technischen Vorbereitungen beschäftigt und wirkt gestresst.
Kein guter Zeitpunkt, um ihn mit meiner Frage zu nerven.
Ich warte, bis er fertig ist und frage.
"Hallo, wohin kann ich denn mein Gepäck abstellen?"
"Hier an die Seite ins Regal."
Fein. Die Kuchen werden langsam schwer.

Meine Zeit in Japan ist zwar schon länger her, aber sie war doch sehr prägend.
Dort ist alles geregelt, alles hat seinen Platz.
Kommt man irgendwo hin, wird man erst einmal mit einem "Herzlich willkommen" begrüßt.
Dann braucht man nur den vielen Hinweisschildern zu folgen. Sogar Museen, Tierparks etc haben Rundgänge und man braucht nur den Pfeilen zu folgen.
Trotz der vielen Jahre wieder in Deutschland vermisse ich das sehr.

So hätte ich mir bei der Begrüßung ein "Herzlich willkommen" oder "Schön, dass du da bist" gewünscht. Den Willkommensgruß gab es dann später bei der offiziellen Begrüßung.

Mein Gepäck war ich nun los. Meine vielen Fragezeichen jedoch nicht.
Lange Tischreihen mit Stühlen. Hier kann man sich sicherlich hinsetzen.
Noch sind kaum Leute da. Ich setze mich zu ein paar sympathisch aussehenden Menschen und habe Glück. Sie sind wirklich sympatisch und man kommt ins Gespräch.^^
Aber wie es weitergeht, wissen Sie auch nicht.

Weitere Teilnehmer treffen ein, viele haben schon gefüllte Kaffeetassen in der Hand.
Ist das Frühstücksbüffet schon eröffnet? Und ich dachte, es würde da eine Ansage oder so geben.
Aber Schilder und Ansagen gibt es wohl nicht. Stopp. Das stimmt nicht ganz, Ich habe ein Namensschild bekommen. Haha, ein Schild! :-P
Ich bin nicht der Typ, der sich ohne zu fragen bzw ohne dass es einem angeboten wird, einfach irgendwo bedient.
Aber offenbar ist das hier so üblich.

Ich schnappe mir einen Teller. Mal schauen, was es gibt.
Die Brötchen wirken nicht so einladend auf mich (egal, eins auf den Teller gepackt), aber dieses fladenförmige Knäckebrot kenne ich nicht und wird daher freudig probiert (leider sehr, sehr hart).
Und dazu?
Jede Menge Kuhmilchprodukte und Wurst. Gibt es gar keine veganen Aufstriche? (Anm. Ich bevorzuge vegane Aufstriche).
So weit ich das sehe nur süße Fruchtaufstriche. Aber diese sind von Sonnentor. Da muss ich natürlich gleich probieren (Erdbeere)^^. Auch einen Honig (Honig und Vanille) von Sonnentor gibt es, von dem ebenfalls ein Löffelchen voll auf meinem Teller landet. Sehr, sehr köstlich!
Obst kommt noch mit und natürlich schöner Tee von Sonnentor. Leider gibt es nur diese kleinen Kaffeetassen und keine größeren Tassen.
Macht nichts. Muss ich halt öfter laufen und kann so auf dem Weg zum Buffet viele Leute treffen. :-P

Der Raum füllt sich mit Menschen (Bloggern).
Ich halte Ausschau nach Kimi, auf die ich mich ganz besonders gefreut habe, denn ihren Blog "Bake it!" lese ich schon seit einer Weile und ich wollte sie gerne mal persönlich kennenlernen.
Leider finde ich sie nicht. (Wie sich später herausstellte, musste sie wegen eines Notfalls wieder nach Hause. Arme Kimi.)
Dafür entdecke ich Agnieszka, deren Blog mir im Vorfeld durch ihre wunderschönen Motivtorten bereits aufgefallen ist.
Mit an unserem Tisch sitzen noch Barbara und Alexandra vom Blog "Meins! - Mit Liebe selbstgemacht", die extra aus Bayern angereist sind und mit denen man sich lustig unterhalten kann, so wie Gesa vom Blog "EinzigartiGees" und Miene vom Blog "My life with an omnivore", die beide aus Hannover angereist sind und ebenfalls sehr sympathisch wirken (und dann auch waren^^).

Beim Frühstück komme ich noch ins Gespräch mit Sabine vom Blog "Schmeckt nach mehr", die auch als Übersetzerin tätig ist und lerne auch noch Lena vom Blog "Coconut & Vanilla" kennen, von deren Blog ich schon einmal etwas nachgekocht habe. Und zwar einen Milchreis mit Erdbeeren und Zitronengras. Das war im Juli 2012. :-D Lang ist's her.
Sehr sympathisch finde ich auch Irina, die mit dem Gedanken spielt, mit dem Bloggen anzufangen.

Da ich nicht mehr genau weiß, wann ich wen kennengelernt habe, liste ich an dieser Stelle einfach auch all die anderen Menschen auf, mit denen ich mich austauschen konnte.
Sehr positiv beeindruckt hat mich Markus vom Blog "Der Küchenphilosoph". Sein Blog hat mich im Vorfeld bereits so fasziniert, dass ich gleich Leser werden musste. Und auch real ist er sehr sympathisch.
Das gilt auch für viele andere.
Auch Kathrin vom Blog "Küchenschwester" mit philippinischen Wurzeln, Patricia von der Seite "Patricia Revera" mit italienischen Wurzeln, Cosima vom Blog "Alltagspioniere", Anna-Lena vom Blog "Serendipity", Johanna vom Blog "My tasty little beauties" und Lina vom Blog "Mandelmilch und Cashewmus"  (ihr Blog trifft genau meinen Geschmack) sorgten durch nette Gespräche dafür, dass ich mich auf dem Camp wohl gefühlt habe.
Auch habe ich mich gefreut, Peggy vom Blog "multikulinarisches" anzutreffen, die ich bereits beim Berliner Foodbloggertreffen am 2. März 2014 kennenlernen konnte.
Und auch mal Manja vom Blog "my-little-japanese-world" in real kennenzulernen. Bislang kannte ich sie nur aus einem Forum, wo ich 2011 ein paar Monate mal aktiv war.

Es ist 10:00 Uhr.
Die offizielle Begrüßung beginnt. Die Organisatoren stellen sich vor und auch die Sponsoren werden vorgestellt.


Dann soll sich jeder Teilnehmer mit drei Stichwörtern (dort hieß es "hashtags", musste das Wort ja erst einmal googeln) vorstellen.
Das sorgt erst einmal für beschleunigten Herzschlag. Das Mikrofon kommt auf mich zu. Ich bin dran.

"Ich bin Mari vom Blog Kazuo. Bei mir geht es um Japan, ums Backen und um meinen Sohn"sage ich oder zumindest wollte ich das sagen, aber ich glaube in der Aufregung kam es nicht ganz so flüssig raus. :-P

Nach der Vorstellungsrunde geht es gleich weiter mit der Sessionplanung.
Zettel werden herumgereicht und jeder, der eine Session anbieten möchte, soll seine darauf notieren, dann mit dem Zettel nach vorne kommen und die Session vor der versammelten Gruppe anbieten.
Ich wäre am liebsten beim Vorstellen meiner Spritztüllen-Session im Erdboden versunken, so sehr habe ich herumgestammelt. ^^;;

Dann werden die Zettel an eine Tafel gehängt, und anschließend kann man sich seinen eigenen Plan erstellen, wann man welche Session besucht.


Das Problem dabei ist, dass manche Sessions, die ich interessant finde, zur gleichen Zeit stattfinden.
So muss man abwägen, wo man hingeht. Ganz schön schwierig.

Bis zum Beginn der ersten Session ist noch etwa eine halbe Stunde Zeit.
Ich nutze diese Pause, um meine mitgebrachten Kostproben anzurichten. Dabei darf ich mich beim Geschirr von Villeroy & Boch bedienen.
Ich finde die Serie Artesano provencal einfach nur wunderschön.



Aaah, haben will! :-)

Hier nochmals die Links zu den Rezepten:
Matcha Chiffon Cake Shiro Miso Pound CakeKinako Cookiesund Yuzu Cookies.

Die Idee, Kostproben mitzubringen, hat sich bewährt. Die außergewöhnlichen Geschmacksrichtungen und Konsistenzen hinterlassen bei dem ein und anderen Eindruck. :-)
Und ich werde von vielen deswegen angesprochen, was die Kontaktaufnahme natürlich sehr erleichtert.

In Teil 3 geht es dann weiter mit den Sessions.

Foodbloggercamp Berlin #fbcb14 Teil 2: Meine ersten Eindrücke

5 Kommentare:

  1. ich wollte auch so gerne hin, aber Berlin ist schon echt ein gutes Stück von Nürnberg weg und dann mit Übernachtung etc. hätte ich mir im moment nicht leisten können :( Bin gesspannt auf deine weiteren Berichte! :)

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    1. Mir hat es so gut gefallen, dass ich ernsthaft überlege, ob ich nächstes Jahr nicht das Camp in Reutlingen besuche. Ich habe eine Freundin, die in Stuttgart wohnt und der Flug bis Stuttgart kostet 66,-€ hin und zurück von Berlin. Das ist schon eine Überlegung wert.^^

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  2. Liebe Mari!

    Was für ein Glück, dass du gekommen bist! (nicht nur, weil ich deshalb deine Matchaluftbläschen probieren konnte)! Du hast sicherlich sehr dazu beigetragen, dass sich alle anderen genauso wohl gefühlt haben! liebste Grüße!!

    Lina

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    1. Das hast du aber lieb gesagt. Danke schön, Lina. :-)

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  3. Liebe Mari,

    vielen Dank für Deine netten Worte - ich hab mich auch sehr gefreut, Dich im echten Leben kennenzulernen. Und Deine Backkünste sind wirklich fantastisch!

    Viele Grüße, Markus

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