Freitag, 29. November 2019

Matchaverkostung vom 16. November 2019 (Post enthält Werbung)


Nachdem ich es versäumt habe, über die Matchaverkostung im Sommer zu berichten (vielleicht schaffe ich es ja, das nachzuholen), hier mal ein paar Eindrücke von der letzten Verkostung im November.

Meine Chorleiterin Miwako (Animanga Chor) hatte Fotos von der Matchaverkostung im Sommer auf Instagram gesehen und sich gewünscht, bei der nächsten mit dabei zu sein. Da ich eh vorhatte, im November eine zu veranstalten, passte ich den Termin mit ihr ab und lud sie als auch ein paar andere vom Chor zur Verkostung ein.

Natürlich habe ich wieder verschiedene Gebäcke mit Matcha gezaubert. Dieses Mal sogar eins ohne Matcha, nämlich Mont Blanc, das sich Miwako speziell gewünscht hatte.
Mont Blanc ist ein Törtchen mit Maronencreme, das es in etlichen Variationen gibt und in Japan sehr beliebt ist.


Doch zuerst serviere ich meinen sechs Gästen einen Sencha, um den Gaumen auf den folgenden Matchagenuss einzustimmen.

Der Sencha  nennt sich Morimoto Sencha Okumidori (der Link führt zum matchashop, wo ich mir den Tee hole), den ich gerne morgens trinke.

Dann gibt es eine kurze Einführung.

Was ist Matcha?

Vereinfacht gesagt ist Matcha gemahlener grüner Tee. Das ist auch die Bedeutung der Schriftzeichen des japanischen Wortes Matcha 抹茶.
Doch kann man nicht einfach irgendeinen grünen Tee nehmen und die Blätter zu Pulver zerreiben, um Matcha zu erhalten.

Matcha wird aus dem Schattentee Tencha 碾茶 hergestellt, indem dieser mit Hilfe von Granitsteinmühlen zu feinem Pulver zermahlen wird.

Für den Anbau von Tencha sind spezielle klimatische Bedingungen erforderlich, die nur in wenigen Regionen Japans zu finden sind. Die größten Tencha-Anbaugebiete sind Uji in der Präfektur Kyôto, Nishio in der Präfektur Aichi und die Präfektur Shizuoka.

Die Pflege der Sträucher ist kompliziert und aufwändig. Etwa vier Wochen vor der Ernte werden die Teeplantagen flächendeckend mit Schilfmatten, Stroh oder dunklen Netzen nach und nach abgedunkelt, so dass zum Schluss nur noch 10% des Sonnenlichts zu den Pflanzen durchdringt.

Die reduzierte Lichtmenge sorgt dafür, dass die Pflanzen mit einer erhöhten Chlorophyllproduktion reagieren. Es werden weniger Bitterstoffe gebildet und der Gehalt an Antioxidantien und Aminosäuren vor allem L-Theanin steigt an.

Einmal im Jahr und zwar im April/ Mai werden die letzten zwei Blätter von den Spitzen der Teesträucher geerntet. Da diese besonders zart sind, erfolgt die Ernte per Hand.
Üblich bei Tee sind sonst drei Ernten im Jahr.

Sofort nach der Ernte werden die Teeblätter 15 bis 20 Sekunden lang gedämpft. Dadurch wird die Fermentation gestoppt und so das frische Grün der Blätter bewahrt. Anschließend werden die Teeblätter gekühlt, getrocknet und zerkleinert. Diese Form des Tees wird Aracha, Rohtee, genannt.

Vom Aracha werden nun die groben Bestandteile wie Stängel und Blattrippen entfernt. Jetzt spricht man von Tencha.
Aus verschiedenen Tencha-Qualitäten stellt ein Teemeister die Mischung für den gewünschten Matcha zusammen.

Der Tencha wird in handgefertigten Granitsteinmühlen langsam zu feinstem Pulver zermahlen. Das entstehende Pulver ist Matcha.
Für 30 g Matcha dauert der Mahlvorgang etwa eine Stunde. Mit einer Partikelgröße von 5–17 Mikrometer ist Matcha zehnmal feiner als Mehl.

Matcha gibt es in unterschiedlichen Qualitäten.

Hochwertige Matcha haben eine leuchtend grüne Farbe. Sie schmecken vollmundig, aromatisch, frisch und süßlich mit einem feinen Hauch von Herbe. Sie vermitteln ein cremiges Mundgefühl und eignen sich für die dickflüssige Zubereitung, wie sie gerne bei Teezeremonien gereicht wird.

Die mittlere Qualität weist ein kräftiges Grün auf und besitzt meist etwas mehr Herbe.
Wohlgeschmack, Süße und Frische treten moderater auf. Dünnflüssig zubereitet eignet sich diese Qualität für den täglichen Genuss.

Die einfache Qualität ist als Koch-Matcha im Handel. Der Matcha hat ein sehr kräftiges Aroma, um sich geschmacklich gegen andere Zutaten behaupten zu können. 

„Matcha“ ist kein geschützter Begriff!

Um die gestiegene Nachfrage nach Matcha befriedigen zu können, kommen immer mehr schlechte Qualitäten in Umlauf. Einfacher grüner Tee wird maschinell geerntet und gemahlen.
Das Endprodukt ist an einer blassen olivgrünen bis gelb-bräunlichen Farbe zu erkennen und es fehlt die seidige Textur. Schlechte Qualitäten schmecken sehr bitter, säuerlich und teilweise auch fischig.

Aufgrund der hohen Ansprüche an das Anbaugebiet und der aufwändigen Herstellung, die fundiertes Fachwissen bedarf, beträgt der Anteil von Matcha an der Grünteeproduktion in Japan nur etwa 1%.

Aus all diesen Gründen ist guter Matcha sehr kostspielig, doch ist er durchaus seinen Preis wert, was meine Gäste gleich selber feststellen dürfen. :-)

Zum Testen stehen uns diverse Matcha zur Verfügung (nicht alle sind auf dem Foto!).
Die Matcha auf dem Foto könnt ihr übrigens im matchashop in Berlin oder auch online dort unter matchashop.de bestellen.




Zum Tee und auch zu Matcha reicht man gerne etwas Süßes. Daher habe ich auf den Tisch schon einige Gebäcke angerichtet.


Matcha Poundcake mit weißer Schokolade und Fleur de Sel, ebenso einmal klasisch mit Weizenmehl (links oben im Bild) und einmal mit Reismehl und ohne weißen Schokoladenstückchen (rechts daneben).

Matcha Snow Balls, klassisch mit Weizenmehl (in der vorderen Schale) und welche mit Reismehl (rechts hinten im Bild).

Ich wollte mal mein neues japanisches Reismehl testen, dass ich auf einem Reismehl-Workshop kennengelernt habe.

Es handelt sich dabei um das Reismehl "Kuchenglück" der Firma Komeko, das in Deutschland bereits in manchen Läden erhältlich ist.


Poundcake als auch Cookies überzeugen und schmecken mindestens genauso gut wie das Gebäck mit Weizenmehl. :-)

Zusätzlich gibt es noch die Matcha Chocolate Mousse Tartelettes.



Zum Backen verwende ich am liebsten Matcha von Marukyu Koyamaen. Sie überzeugen in Farbe und Aroma.  Den Suisen (Qualiätsstufe 2) nehme ich zum Backen und den Rindou für ungebackene Süßspeisen wie die Matcha Chocolate Mousse Tartelettes oder meine Matchamoussetorte.
Die Koch-/ Backmatcha bestelle ich beim Online-Shop "Grüner Tee von Marukyu Koyamaen".

Nach Theorie, Sencha und den ersten Matcha-Leckereien beginnen wir mit der Matchaverkostung.

Wir starten mit dem Bio Matcha Silk Basic (von Teelirium), testen den Bio Matcha Silk Yuki (von Teelirium) und lassen uns dann den Aoarashi (von Marukyu-Koyamaen) schmecken.

Die Zubereitung der Matcha erfolgt traditionell als Usucha.

Matcha, traditionell zubereitet

Bei der traditionellen Zubereitung unterscheidet man zwischen Koicha und Usucha.
Koicha, auch Okoi genannt, ist ein starker Matcha, der mit viel Matcha und wenig Wasser zubereitet wird. Koicha hat eine eher pastöse Konsistenz und wird nicht schaumig gerührt, sondern geknetet. Aufgrund des intensiven Aromas ist es wichtig, hierfür einen qualitativ sehr hochwertigen Matcha zu verwenden.
Aufgrund der geringen Menge wird Koicha in der Regel für mehrere Personen gleichzeitig zubereitet.
Usucha, auch Ousu genannt, wird dünner aufgegossen und mit dem Teebesen schaumig geschlagen. Usucha ist die Form von Matcha, wie er in Cafés serviert wird und wie die meisten ihn für sich im Alltag zubereiten.

Die Wassertemperatur für den Aufguss beträgt bei beiden 80°C.
Damit der Matcha nicht zu schnell abkühlt, wärmt man die Schalen (Chawan) vorher vor.
Die Borsten des Bambusbesens (Chasen) werden vor der Verwendung für 5–10 Minuten in heißem Wasser eingeweicht, damit sie geschmeidiger werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass sie brechen.

Für Koicha verwendet man einen Bambusbesen, der sich Araho nennt. Er ist wesentlich robuster als der übliche Bambusbesen (Chasen Kazuho) und besitzt deutlich weniger Borsten. Wenn man einen Chasen Kazuho für Koicha verwendet, sollten die Borsten vorher gründlich eingeweicht worden sein.


Usucha

Zutaten für 1 Person

1,5–2 g Matcha (1½ gehäufte Matcha-Bambuslöffel (Chashaku) voll oder 1 gestrichener Teelöffel voll)
60–80 ml Wasser für den Aufguss

Utensilien

1 Matchaschale (Chawan) von mindestens 300 ml Fassungsvermögen
1 Schale zum Wasser abkühlen
Sieb (nicht zwingend nötig)
Bambusbesen (Chasen Kazuho), Borsten eingeweicht
Messlöffel oder Waage


Zubereitung

Reichlich Wasser zum Kochen bringen.
Das heiße Wasser in die Matchaschale gießen und die Schale dadurch vorwärmen.
Wenn die Schale erwärmt ist, das Wasser wegschütten und die Schale trocken auswischen.
Das Pulver sieben und in die Schale geben.
Kochendes Wasser in der benötigten Menge in eine weitere, nicht vorgewärmte Schale geben. Das heiße Wasser kühlt dadurch ab und sollte nun etwas über 80°C haben.
Das heiße Wasser vom Rand her in die Matchaschale gießen.

Anm.: Die Matchaschale sollte nicht mehr als zu 1/3 voll sein. Am besten lässt sich der Matcha mit dem Bambusbesen aufschlagen, wenn sie sogar nur bis zu ¼ gefüllt ist.

Mit dem Bambusbesen (die Borsten zeigen senkrecht nach unten) das Pulver mit dem Wasser verrühren, dann den Besen etwas anheben, so dass die Borsten nicht mehr den Schalenboden berühren und den Matcha durch M-förmige, kräftige Bewegungen des Bambusbesens aus dem Handgelenk schaumig schlagen. Die andere Hand hält dabei die Schale fest.
Nach spätestens 30 Sekunden sollte sich an der Oberfläche Schaum gebildet haben. Nun führt man die Borsten an die Oberfläche und bewegt den Besen sanft hin und her, um die großen Bläschen zu zerkleinern. Der feine Schaum hebt das milde Aroma des Matcha.

Anm.: Nach der Teeschule Omotesenke hört man mit dem Schlagen auf, wenn sich bereits auf der halben Oberfläche Schaum gebildet hat. Die Teeschule Urasenke möchte dagegen einen flächendeckenden feinen Schaum haben. Zum Schluss zieht man nach Urasenke den Bambusbesen langsam in einer Spiralbewegung aus der Mitte heraus, so dass sich mittig ein leichter Schaumhügel bildet.

Hinweis: Die Mengenangaben sind Richtlinien, denn letztendlich entscheidet der eigene Geschmack, wie viel Teepulver und wie viel Wasser man nimmt. Auch bei der Wassertemperatur kann man variieren. Mit 70°C heißem Wasser aufgegossen wird der Matcha milder, mit 90°C heißem Wasser aufgegossen herber.


Ruckzuck-Usucha

Wenn man keine Zeit hat, aber auf seinen Matcha nicht verzichten möchte, bietet sich diese Variante an.

Zutaten für 1 Person

1 TL Matcha
Um die 100 ml Wasser für den Aufguss

Utensilien

1 Teelöffel
1 hoher Kaffee- oder Teebecher
Elektrischer Milchaufschäumer

Zubereitung

Matcha in die Tasse geben und mit 80°C heißem Wasser bis knapp zur Hälfte auffüllen.
Den Matcha mit dem Milchaufschäumer klümpchenfrei und schaumig rühren.

Fertig.


Von den ersten drei Matcha hat uns der Aoarashi in Farbe und Geschmack am meisten überzeugt.
Den Aoarashi gibt es beim matchashop als auch bei Grüner Tee von Marukyu Koyamaen.

Weiter geht es mit dem Bio Silk Organic. Und anschließend serviere meine kleinene Tartes Mont Blanc.




Das verwendete Geschirr ist passend zur Jahreszeit aus Materialien, die Wärme ausstrahlen wie z.B. Ton.

Wir testen uns weiter voran. Bio Silk Mikoto von Teelirium, Shinto Matcha von Paper & Tea und Yûgen von Marukyu Koyamaen sind an der Reihe.
Der Bio Silk Mikoto als auch der Yûgen überzeugen die Tester.
Mikoto und Yûgen gibt es beim matchashop, den Yûgen auch bei Grüner Tee von Marukyu Koyamaen.

Zwischendurch reiche ich Obst, um den Gaumen zu erfrischen.

Dann ist es Zeit für die nächste Köstlichkeit. Ich hole meine Matchamoussetorte aus dem Kühlschrank.



Zum Abschluss genießen wir noch ein Schälchen des Bio Silk Premium Matcha von Teelirium, der auch wie schon beim letzten Mal alle überzeugen kann,

ein Schälchen vom Sayaka no mukashi von Ippodo, der mild-fruchtig und doch recht charakterstark daherkommt

und ein Schälchen vom Kokoro von Maiko, der durch seinen vollen Geschmack und seinem milden Abgang ebenfalls überzeugt.

Dann sind wir abgefüllt und können nicht mehr. :-D

Es war ein recht unterhaltsamer und schöner Tag. Vielen Dank euch allen für euer Kommen und die schönen Geschenke.



Mal sehen, wann es die nächste Matchaverkostung gibt. Wahrscheinlich wieder im Frühjahr. Gebt Bescheid, wenn ihr Interesse habt. :-)

Sonntag, 28. Juli 2019

Es ist wieder so weit! Matcha tasting!

Die nächste Matchaverkostung steht an!


Matchaverkostung, was ist das?

Die Matchaverkostung dient dazu, mit anderen Matcha-Interessierten eine schöne Zeit zu verbringen, Erfahrungen auszutauschen und dabei jede Menge verschiedener Sorten an Matcha zu probieren.

Auch Fragen wie

Was ist Matcha?
Wo bekomme ich Matcha her?
Warum sind die Preisunterschiede so groß?
Welchen Matcha für welchen Verwendungszweck?
Wie bewahre ich Matcha am besten auf?
Wie bereite ich Matcha zu? Und was benötige ich für die Zubereitung?
Was muss ich beim Umgang mit Matcha beachten?
Etc.

können natürlich geklärt werden.


Wer nachlesen möchte, wie es bei den bisherigen Matcha Verkostungen zuging, findet hier eine Übersicht.

Matchaverkostung am 20.03.2016

https://mari-to-kazuo.blogspot.com/2016/03/wochenruckblick-20032016.html




Matchaverkostung am 02.04.2016

https://mari-to-kazuo.blogspot.com/2016/04/wochenruckblick-2-april-2016-matcha.html




Matchaverkostung am 21.05.2017

https://mari-to-kazuo.blogspot.com/2017/05/matchaverkostung-am-21-mai-2017.html





Matchaverkostung am 18.02.2018

https://mari-to-kazuo.blogspot.com/2018/02/matchaverkostung-am-18-februar-2018.html





Und nun ist für Mitte August 2019 die fünfte Matchaverkostung geplant.
Ich bin noch am Planen, aber es wird sicher wieder ein großer Spaß. :-D

Freitag, 5. Juli 2019

Unsere kulinarische Wienreise Teil 2 (unbezahlte Werbung, da Namensnennung)

Der nächste Tag unserer kulinarischen Reise fängt mit dem Hotelfrühstück an. Das Bio-Frühstück ist reichhaltig und es gibt auch vieles Neues zum Probieren. Zum Beispiel gibt es einen Marmor-Gugelhupf auf dem Bufett. Den muss ich natürlich probieren. Also backen können die Wiener. Der Kuchen ist saftig und gut. :-)

Wir lassen uns Zeit und genießen das Frühstück.

Auch wenn wir noch satt vom Frühstück sind, führt unser erster Weg uns ins Café Central. Dieses Mal bekommen wir einen Platz.

Das Beeindruckende an diesem Café ist das Ambiente.


Aber auch die Torten sind eine Augenweide.




Wir bestellen diese zwei Stücke.




Dazu gibt es für mich noch einen weißen Tee. Mmh, herrlich. Luxus-Feeling pur.

Schade, dass ich so satt bin. Sonst hätte ich noch mehr probiert. Aber ich muss ja auch noch Platz für das Mittagessen lassen. :-P

Auf dem Weg zum Burggarten schauen wir noch in die ein und andere Konditorei rein.
Besonders gefallen hat mir die Conditorei Sluka.





Hier hätte ich mich ja durchprobieren können. Aber jetzt muss es beim Schauen bleiben. Vielleicht heute Nachmittag? *g*

Aber auch der Café Konditorei K.u.K. Hofzuckerbäcker L. Heiner hat eine ansehnliche Auslage.


Auch hier schauen wir nur.

Der Burggarten ist groß und es gibt viele imposante Gebäude.



Da meine Schwester die ganzen Bauten fotografiert hat, habe ich selbst nur wenige Fotos geknipst.

Zeit, das Restaurant Plachuta aufzusuchen, wo wir zu 12:30 Uhr reserviert hatten.
Das Restaurant ist bekannt für seinen Tafelspitz und meine Mutter hat sich vor allem auf diesen gefreut.

Der Tafelspitz wird in einem Topf serviert. Zuerst genießt man die Brühe mit Flädle als Einlage, dann das Fleisch mit Beilagen und Kren und zum Schluss kann, wer mag, noch das Knochenmark mit einem Stück Brot verzehren (worauf wir verzichtet haben).



Dazu bestellten wir noch ein Wiener Schnitzel, über das sich Kazu hermachte. Allerdings hat er nur die Hälfte geschafft, so riesig war das. Aber köstlich.
Das Highlight war für uns alle jedoch die Brühe. Ein Löffel davon und wir waren alle sofort verzaubert. Wow, war die gut.

Nun sind wir uns alle einig. Wir wollen uns unbedingt die Beine vertreten. :-D

Wir besuchen unter anderem das Schloss Belvedere.


Nachdem wieder Platz im Magen ist versuchen wir erneut unser Glück im Café Demel. Und dieses Mal bekommen wir einen kleinen Tisch zugewiesen.

Ich bestelle mir das Sachertörtchen und einen Milchrahmstrudel. Meine Schwester entscheidet sich für eine Kaffeecremetorte.





Der Strudel ist lecker und Kazu macht sich begeistert darüber her, so dass wir nur ein paar Bissen naschen können. *g*

Der Schokoladenboden des Sachertörtchens ist angenehm saftig und schmeckt, aber das Verhältnis von Boden und Überzug ist bei der kleinen Größe nicht stimmig. Daher ist mir das Törtchen als Ganzes zu süß.
Die Kaffeecremetorte ist gut.

Unser Tisch befindet sich genau vor der Glaswand zur Backstube. Edel, edel.


Ich bin glücklich, mal im Demel gewesen zu sein, aber noch einmal muss ich nicht hierher. Unfreundliche Bedienung, ungemütlich, die Kuchen gut, aber auch nicht herausragend.

Und weil uns das Probieren so viel Freude bereitet, gehen wir noch einmal zur Conditorei Sluka, wo ich mir einem Pariser Spitz hole, den Kazu und ich gleich aufnaschen. Mein Eindruck hat mich nicht getäuscht. Sehr köstlich.

Auf dem Weg zurück ins Hotel machen wir noch einen Abstecher zu Billa, dem typischen Supermarkt hier in Wien. Dort kaufen wir ein paar Mitbringsel und etwas zu trinken. Denn wir haben 34 °C und sind alle durstig.

Ich kaufe für Kazu und mich Bio-Beeren (Stachelbeeren, Heidelbeeren und rote Johannisbeeren) aus der Steiermark ein. :-)

Der letzte Einkauf findet dann im Westbahnhof beim Hotel statt. Dort suchen wir den Bäcker Ströck auf und ich kaufe für mich und Kazu eine Apfeltasche und eine Topfenstangerl. Ich kann doch nicht Wien verlassen, ohne wenigstens einmal beim Bäcker gewesen zu sein. :-P

Voll bepackt nehmen wir wieder den Flughafenbus, der uns zum Flughafen bringt.
Kazu nascht seine Apfeltasche auf (und natürlich lässt er mich probieren) und auch von der Topfenstangerl beißen wir beide mal ab. Beides lecker.

Viel gesehen, viel probiert und gegessen und vieles wollten wir noch essen, haben es aber nicht mehr geschafft. Da müssen wir wohl wiederkommen. *g*

Ich freue mich jeden Fall schon darauf, hier in meiner Küche wieder den Backlöffel zu schwingen und die ein oder andere Wiener Torte nachzubacken. :-D

Wer gerne Kuchen isst, ist in Wien bestens aufgehoben. Wir kommen wieder! :-D




Unsere kulinarische Wienreise Tag 1 (unbezahlte Werbung, da Namensnennung)

Letzte Woche sind Kazu und ich zusammen mit meiner Schwester und meiner Mutter von Berlin aus nach Wien geflogen.

Am Wiener Flughafen angekommen suchen wir erst einmal die Vienna Tourist Info in der Ankunftshalle auf. Denn dort soll ich laut Aussage der Seite "easycitypass dot com" einen Easy City Pass bekommen. Mit dem möchte ich in Wien 48 h lang die öffentlichen Verkehrsmittel der Wiener Linien nutzen. Und das Tolle ist, mein Sohn darf bei mir kostenlos mitfahren. Das Ticket kostet 19,90€.
Meine Schwester und meine Mutter benötigen eine 48 Stunden Wien-Karte, die 14,10 € kostet.

"Ich hätte gerne einen Easy City Pass für 48 Stunden."
"Den haben wir nicht."
"Im Internet habe ich gelesen, dass es den bei der Tourist Info geben soll."
"Was soll der können?"
"Ich kann meinen Sohn kostenlos mitnehmen."
"Ja, das ist der Easy City Pass, den verkaufen wir nicht."
"Können Sie mir sagen, wo ich den erstehen kann?"
"Den bekommen Sie im Hauptbahnhof in Wien."

Ach herrje, denke ich. Und nun? Na ja notfalls hole ich zweimal die normale 48 Stunden Karte.
Wir gehen erst einmal weiter Richtung Bahn. Da kommen wir an der Flughafeninformation vorbei. Vielleicht weiß die Dame da, wo man am Flughafen mein Ticket bekommen kann.

Ich frage, aber die Frau am Schalter schaut mich nur verwirrt an. So einen Pass kennt sie nicht.
"Da muss ich wohl googeln" seufzt sie niedergeschlagen.
Der Pass heiße richtig "Vienna Pass" und den gäbe es bei der Tourist Info.
o_O

Na gut. Also wieder zurück. Zum Glück steht gerade keiner an.
Die Damen an der Tourist Info schauen genervt.
Nein, der Vienna Pass ist etwas anderes. Für den Easy City Pass muss ich erst in die Stadt reinfahren.
Jetzt seufze ich.

Geplant war ursprünglich, dass wir uns unsere 48 Stunden Karten und die Anschlussfahrausweise (für die Fahrt bis zur Wiener Kernzone) am Flughafen holen und dann mit der Bahn zum Westbahnhof fahren. Doch meine Mutter weist uns darauf hin, dass es viel einfacher und schneller mit dem Flughafenbus ginge. Dieser würde allerdings 8 € kosten. Was soll's. Ich habe eh noch kein Wien-Ticket.
Der Flughafenbus ist eine wirklich praktische Sache. Die Haltestelle am Westbahnhof liegt dazu noch genau vor dem Eingang zu unserem Hotel. Besser geht es nicht. :-D

Im Hotel erfrischen wir uns und geben unser Gepäck ab.
Gerade als ich im Westbahnhof für mich und Kazu die normalen 48 Stunden Karten kaufen will, entdeckt meine Schwester einen Schalter der Wiener Linien. Und oh Wunder, dort bekomme ich den Easy City Pass.

Nun sind wir alle mit 48 Stunden Tickets ausgerüstet und können unsere kulinarische Reise in Wien beginnen.

Halt Nr. 1 ist der Eisladen Paolo Bortolotti. Da jeder vom anderen probieren darf, komme ich in den Genuss der Eissorten Maroni, Mohn, Limette, Zitrone, Mango, Vanille und Pistazie. Mein Favorit ist Mohn. Das Eis schmeckt sehr gut, ist aber kein "Wow"-Eis.

Weiter geht es in die Innenstadt zum Stephans Dom. Die Domkirche ist sehr beeindruckend. Meine Schwester knipst ein Foto nach dem anderen.

Nun ist ein Besuch im Café Demel geplant.


Über Demel habe ich schon viel gelesen und ich bin gespannt auf die Torten.

Vorne in der Vitrine wird von jeder Torte ein Stück ausgestellt, so dass man auch den Anschnitt sehen kann. Das gefällt mir natürlich sehr. :-)

Hier ein paar von deren Prachtstücken.



Leider ist die Schlange lang und so beschließen wir, zum, nächsten Café zu gehen. Aber auch beim Café Central stehen die Leute bis auf die Straße hinaus Schlange.

Dafür konnten wir auf dem Weg dahin den Michaelerplatz und die Hofburg bewundern. :-)

Das Café Landtmann nahe des Rathauses ist unser nächstes Ziel. Hoffentlich finden wir hier ein Plätzchen.
Ja! Das Café ist großflächig und die Kuchen sehen super aus! Endlich sitzen. :-P





Wir drei Frauen entscheiden uns für eine Kardinalschnitte,


geschmacklich gut, aber etwas mächtig,

ein Stück Mozarttorte,


wunderschön im Anschnitt, sahnig und leicht, aber geschmacklich etwas langweilig,

das Wiener Trio mit Mini-Stücken von Mozart, Himbeer-Topfen und Sacher.


Die Sachertorte hat ganz wunderbar saftig geschmeckt. Meine Schwester mochte die Mini-Mozarttorte mit der grünen Marzipandecke am liebsten.

Das war jetzt Kritisieren auf hohem Niveau. Geschmeckt haben die Torten allesamt sehr gut.

Kazu bestellt eine kleine Gulaschsuppe und dann, weil sie ihm so gut geschmeckt hat, noch eine zweite kleine hinterher. :-D

Gestärkt fahren wir zum Hundertwasser-Haus. Ein wenig Sightseeing muss ja auch sein. :-P
Aber wirklich nur ein wenig, denn abends geht es schon weiter zum Restaurant Konoba, einem kroatischen Fischrestaurant.
Dort speisen wir zu Abend. Die gegrillten Fische schmecken hervorragend.

Es ist einfach klasse, zu viert unterwegs zu sein und alles miteinander zu teilen.
So passt auch noch ein Nachtisch in den Bauch. :-P

Den nehmen wir jedoch nicht im Konoba ein, sondern wir laufen ein Stück die Straße entlang weiter zu einem Eisladen. Das Schelato ist offensichtlich bei den Wienern sehr beliebt. Draußen vor dem Laden ist eine sehr, sehr lange Schlange. Wir haben Zeit und stellen uns an.

Das Anstehen lohnt sich. Aber so was von. Das Eis ist unglaublich gut! Das vegane Gurke-Ingwer-Eis schmeckt so erfrischend und kann uns alle überzeugen. Aber auch Vanille und Zitrone schmecken hervorragend. Geschmacklich würde ich es mit dem Eis von Canal Berlin vergleichen.
Wobei Gurke/Ingwer und Zitrone wirklich sensationell waren.

Jetzt passt aber wirklich nichts mehr in den Magen. Satt treten wir die Rückfahrt zum Hotel an.