Am nächsten Morgen fahre ich in der Früh los zu meiner Mutter. Da die Übernachtung von Kazu bei ihr nicht geplant war, und sie sicher nichts zum Frühstück da hat, dachte ich, dass ich mit frischen Brötchen vorbeikomme. Bei meiner Mutter in der Nähe gibt es ein Lindner-Feinkostgeschäft. Dort besorge ich Wurst, Käse und Brötchen und erschrecke, als es ans Bezahlen geht. o_O Ist das teuer!
Kazu ist gerade am Fernsehen (Mr. Bean als Zeichentrick läuft) und ist sauer mit mir, weil ich kurzerhand die Kiste ausschalte und sage, dass Frühstückszeit ist.
Ergebnis: Er schreit und ich habe meine Müh und Not, ihn wieder zu beruhigen. Puh. Alles nur wegen des Fernsehens. Was bin ich froh, dass wir keinen Fernseher mehr haben.
Endlich können wir frühstücken. Meine Mutter deckt noch Obst, frisch gekochte Kartoffeln und verschiedene Aufstriche (Ahornsirup-Karamell, Ahornsirup-Gelee, Maronencreme und Konfitüren).
Hach, das schmeckt.^^
Es ist schon später Vormittag. Nun aber ab nach Hause.
Als wir endlich daheim sind, ist Fabian schon weg. Er ist bereits in den Garten gefahren, um die ersten Sachen hinüberzutragen und letzte Hand an die Schlafstätte (Schuppen) anzulegen.
Kazu hat Lust auf Schokokuchen und da seine Maus-Muffin-Packung noch vorrätig ist, darf er Muffins backen. Ich wiege ihm die Zutaten ab. Die Eier lasse ich ihn in eine kleine Schüssel schlagen. Doch die Eierschale ist widerspenstig. So, das erste Ei ist geschafft. Beim zweiten ermuntere ich ihn, das Ei etwas fester auf die Schüsselkante zu schlagen. Und schwupp, ergießt sich das Ei auf den Tisch. Haha. Das üben wir noch. :-D
Die Muffins schmecken, Kazu ist stolz und die Mama zufrieden. :-)
Nun geht es ans Tasche packen. Denn morgen fährt Kazu mit dem Papa in den Urlaub. Urlaubsziel ist das Gartengrundstück meiner Schwiegereltern, wo Kazu und der Papa zusammen auf einer großen Luftmatratze im hergerichteten Schuppen übernachten werden.
Kazu ist schon ganz aufgeregt deswegen. Und ich freue mich auf meine Kind-freie Zeit.
Aber es kommt mal wieder anders ...
Dienstag, der 29. Juli 2014
Am Morgen geht es bereits los. Ich verabschiede mich von Sohn und Mann. Viel Spaß ihr zwei!
Bis zu meiner Therapiesitzung habe ich noch Zeit und so beschließe ich, den Wochenrückblick 21.7. - 27.7. zu schreiben, zu dem ich gestern nicht mehr gekommen bin.
Also PC angemacht. Eine Mail von meinem Bruder erwartet mich. Meine Patentante liegt im Sterben. Der Magen zieht sich zusammen.
Ja, sie ist schon alt und hat bereits viele Leiden. Und es war abzusehen, dass sie nicht mehr lange macht, aber wenn dann so eine Nachricht kommt, trifft es einen, bzw. mich doch unerwartet.
Aber ich habe Schwierigkeiten, mit dem Thema Tod umzugehen. Was soll ich tun? Ich benötige gute 90 min bis zu ihr. Gleich losdüsen?
Ich habe sie dieses Jahr noch gar nicht besucht. Mein schlechtes Gewissen plagt mich.
Die Angst quält mich. Angst vor Vorwürfen, Angst, einem sterbenskranken Menschen zu begegnen.
Angst vor dem Tod.
Ich mache mich auf zu meiner Therapie und bitte den Therapeuten, dass wir heute über diese Ängste sprechen und ich früher gehen kann.
Die Therapie hilft und ich mache mich mit guten Ratschlägen von ihm im Gepäck auf den Weg zu meiner Tante.
Sie liegt seit Sonntag im Bett zu Hause, wird mir berichtet.
Meine Tante freut sich riesig, mich zu sehen und ich bin ganz gerührt über diese echte Freude.
Ich befolge die Tipps meines Therapeuten. Zuerst halte ich nur ihre Hand. Später, als meine Tante etwas wacher ist, erzähle ich ihr, was ich alles für schöne Erinnerungen an sie habe.
Meine Tante lacht. Sie ist so gut wie klar bei Verstand und wir reden ein wenig. Dann verabschiede ich mich. "Ich komme wieder", sage ich, weil ich nicht weiß, wie ich mich sonst verabschieden soll.
Mittwoch, der 30. Juli 2014
Die letzte Nacht habe ich schlecht geschlafen. Immer wieder bin ich aufgewacht, habe auf mein Handy geschaut, ob DIE Nachricht drauf sei.
Völlig gerädert wache ich heute auf. Ich brauche erst einmal ein kräftigendes Frühstück.
Und so koche ich mir die Hirsecreme mit Blaubeeren. Ein Rezept, das ich über das Blogevent der Herzensköchin (Link führt zur Zusammenfassung) gefunden habe.
Mandelmilch und Hirse harmonieren sehr schön miteinander. Nur das Mandelmus stört mich ein wenig.
Der leckere Hirsebrei tut gut, dennoch bin ich nicht in der Stimmung wegzugehen. Nun ja, in der Wohnung gibt es genug zu tun.
Ich beschließe, weiter an meinen veganen Cupcakes zu arbeiten.
Dieses Mal bin ich zufrieden. Ein schöner Geschmack und eine feine Krume. :-)
Donnerstag, der 31. Juli 2014
Heute teste ich ein weiteres veganes Rezept: Einen Grießauflauf mit Blaubeeren nach dem Rezept "Kirschmichel", das ich wie schon die Hirsecreme auf dem Blog Küchenmamsel gefunden habe.
Schmeckt gut, ist mir aber von der Konsistenz nicht locker genug.
Am Nachmittag treffe ich mich mit meiner Freundin Lisa. Auf dem Weg zum Café komme ich am Lov Organic Teegeschäft vorbei, wo ich mir endlich die zwei Tees kaufe, die ich schon seit Monaten im Visier hatte: Lov is Zen und Weißer Tee mit Pfirsich-Johannisbeer-Aroma.
Jetzt aber schnell zu Mamecha, dem heutigen Treffpunkt. Ich bin etwas spät dran und Lisa wartet schon.
Sorry.
Lisa hat mir etwas mitgebracht. Einen super zitronigen Zitronenkeks. Mmh, erinnert ein wenig an Scones von der Konsistenz und der Dicke her. Ich mag das ja, Und sauer liebe ich sowieso.^^
Danke schön, Lisa.
Wir quatschen und quatschen und plötzlich ist es schon sehr spät geworden.
Es war ein schöner Nachmittag und endlich habe ich mein "kindfrei" so richtig genutzt.^^
Freitag, der 1. August 2014
Ich huste stark. Schlafmangel und die belastete Psyche haben mein Immunsystem wohl zu stark geschwächt. Dazu kommt, dass ich empfindlich gegen Zugluft bin. Und in der Bahn zieht es immer sehr.
Und so verbringe ich den Tag zu Hause. Wäsche, Unterlagen sortieren, aufräumen, Staub wischen auf den Schränken, irgendwas findet sich immer zu tun.
Und dann ist da noch Inas schönes Blogevent "Dress to impress", bei dem ich auch unbedingt mitmachen möchte.
Inas Blog "Ina is(s)t" habe ich schon seit letztem Jahr in meiner Blogroll und ich habe auch schon einiges ausprobiert. Z.B. den Rosenkohl mit Kartoffelkruste oder die Reispfannkuchen. Lecker, lecker.
Nach langem Überlegen entscheide ich mich für ein Miso-Dressing. Zuerst dachte ich an ein chinesisches Dressing, da Ina eine Zeitlang in China gelebt hat, aber dann siegt das Miso-Dressing. Das ist ganz typisch japanisch und ich habe noch kein Rezept davon auf meinem Blog.
Ich beginne, in meinen Büchern zu stöbern, aber mit den Inhaltsübersichten in den japanischen Kochbüchern komme ich nicht klar. Also probiere ich es bei Cookpad. Dort gibt es einige Rezepte.
Testen ist angesagt.
Meinen Männern draußen im Garten geht es gut. Ich bekomme Fotos gemailt.^^
Samstag, der 2. August 2014
Langsam fühle ich mich wieder lebendig. Heute kommen meine Männer nach Hause und ich möchte vorher noch einiges erledigen.
Ein weiteres Rezept der Bloggerwelt hat mein Interesse geweckt. Die Ingwer-Zitronen-Limonade, die ich bei tastesheriff gefunden habe, als ich nachschaute, was schon alles bei der "ich back's mir" Aktion eingetrudelt ist.
Ich habe alle Zutaten da und setze die Limonade daher gleich an.
Es ist so gut wie keine "Milch" (= Hafer-Drink, Reis-Drink, Soja-Drink) mehr da. Also gehe ich einkaufen. Auch ein paar Salatzutaten benötige ich.
Und da ich gerade in Fahrt bin, raffe ich mich auf, steige vollbeladen in den Bus und bringe endlich die aussortierten Kleidungsstücke, Bücher und Spielzeug zur Stadtmission, die heute wieder Trödelmarkt veranstaltet.
Uff. Wieder was geschafft. :-)
Zum Mittag teste ich weitere Miso-Dressing-Rezepte aus.
Nach einigem Probieren beschließe ich, mich auf mein Gefühl zu verlassen und mich von mehreren Rezepten inspirieren zu lassen. So entsteht mein persönliches Miso-Dressing, wie ich es mag.^^
Dazu gibt es Pasta mit Zucchinipesto. Ich bin ja nicht so der Nudel-Fan. Und Pesto mag ich auch nicht sonderlich, da sie mir zu fettig sind. Aber dieses Gericht (mit reduzierter Ölmenge) schmeckt mir richtig gut.
Das Rezept findet ihr bei Luna (und demnächst bei mir^^). Ich bereite gerade einen Gastpost für sie vor, für den ich eines ihrer älteren Rezepte nachgekocht habe. Und es hat sich sooo gelohnt!
Gestärkt vom schönen Mittagessen geht es erneut nach draußen und ich fahre mit der Bahn noch zum Bio-Supermarkt. Ich brauche noch frisches Brot, und das von dort schmeckt mir einfach am besten.
Als ich am späten Nachmittag wiederkomme, sind Fabian und Kazu bereits zu Hause.
Na, ihr zwei. Willkommen zurück! :-D
Sonntag, der 3. August 2014
Da meine gestrige Ingwer-Zitronen-Limonade schon alle ist, bereite ich mir heute wieder neue zu. Hach, das erfrischt so richtig bei dem heißen Wetter.^^
Mit was beglücke ich denn heute früh meine Männer?
Ja genau! Beim Aufräumen meines Papier-Ablagestapels ist mir der Umkarton meiner Silikon-Mini-Donutsform mit Rezepten drauf in die Hände gefallen.
Und so teste ich ein Rezept davon kurzerhand mal aus: Hotcake-Donuts.^^
Zum Mittag gibt es Pasta mit Zucchinipesto für alle (und allen schmeckt es^^) und dazu Salat mit Honig-Himbeer-Dressing.
Nach dem Mittagessen komme ich endlich dazu, ein Stracciatellaeis herzustellen. Ich bin gespannt, wie es schmeckt.
Nachmittags, als ich meine Blogroll überfliege, stolpere ich über ein Rezept, das mich gleich anspricht. Einfach und schnell. Ein Rührkuchen mit Früchten. Und so flitze ich spontan in die Küche und fange an zu backen.^^ Heidelbeer Joghurt Kuchen vom Blog "Barbaras Backstube".
Schnell abkühlen lassen und zur Kaffeezeit servieren. Und zwar mit einem Klacks Stracciatellaeis aus weißer Schokolade. :-)
Ein schöner Sonntag im Kreise meiner eigenen kleinen Familie.
Ein wenig schlechtes Gewissen wegen meiner Tante habe ich immer noch. Sie ist noch am Leben. Mein Papa fährt sie am Dienstag besuchen. Dann lasse ich mir berichten, wie es ihr geht und werde dann entscheiden, ob ich sie noch einmal besuchen werde. Ich weiß es nämlich nicht. Eigentlich habe ich mich verabschiedet und möchte sie lebendig und lachend in Erinnerung behalten.
Auch habe ich Angst, dass ich erneut in ein tiefes Loch falle, wo ich doch endlich wieder hinausgefunden habe.
Seufz.
Nun lasst euch von mir nicht herunterziehen. Genießt das Leben. Ich wünsche euch eine herrlich sommerliche Augustwoche.
Hallo Mari :)
AntwortenLöschenIch bin wieder da.
Also erstmal... Das mit deiner Patentante tut mir sehr leid :( Ich kann mir vorstellen, dass dich das mitnimmt.
Da hast du aber wieder viele leckere Sachen zubereitet :D Der Heidelbeerkuchen sieht so yummy aus. Und der Grießauflauf erst *o*
Ich hoffe, dass du mental stark bleiben wirst und nicht in ein tiefes Loch fällst. Ich weiß wie das ist...
Ganz liebe Grüße und alles Gute,
deine Jade
Danke, Jade. Hab gelesen, dass du gerade down bist. Auch dir viel Kraft!
LöschenDanke dir. Naja, bei mir ist es ein stetiges auf und ab... Ich hoffe, dass ich das irgendwie ändern kann.
LöschenIch wünsche dir auch viel Kraft! :)
Lg, Jade
Hallo Mari!
AntwortenLöschenMich hat der Heidelbeer-Joghurt-Kuchen auch direkt angesprochen, hab ihn heute gleich gebacken, nachdem ich im Supermarkt noch das letzte Schälchen Heidelbeeren ergattern konnte. Die Beeren habe ich vor dem Backen mit den Fingern etwas in den Teig gedrückt. Der Kuchen ist wirklich lecker und hat eine tolle Konsistenz!
Lass dich nicht unterkriegen, du bist ja schon auf dem richtigen Weg, wenn du die Tipps aus der Therapie so gut umsetzen kannst!
LG Tinka
Ja, den Joghurtkuchen werde ich sicherlich öfter backen. Bestimmt auch fein für einen Kindergeburtstag.
LöschenDanke, Tinka. Der Therapeut war wirklich eine große Hilfe.
*hihihi* das freut mich aber, dass euch allen die pasta mit dem zucchinipesto geschmeckt hat. du hast mich jetzt SEHR neugierig auf die Limonade gemacht. Ich hab zwar keine Zitronen da, aber du scheinst das Zeugs da Literweise in dich reingekippt zu haben. Da hab ich jetzt auch Lust drauf, zumal es heute schon wieder so unglaublich warm war.
AntwortenLöschenIch wünsche deiner Patentante, dass sie nicht mehr lange leiden muss und dir, dass du weiterhin so stark bleibst. ♥
Außer rumheulen kannst du auch nichts wa?
AntwortenLöschenGibt soviel Menschen den gehts um sovieles schlechter als dir und die Jammern net so rum.
Liebe Mari,
AntwortenLöschenvielen, vielen Dank für´s verlinken ;-)
Der Heidelbeerkuchen sieht ja total lecker aus. Ich habe neulich eine umgedrehte Heidelbeer-Tarte gebacken, war zwar sehr lecker, hat aber unheimlich gesaftet. Das Rezept stelle ich demnächst ein..
Liebe Grüße
Lisa :-))