Sonntag, 21. August 2016

五目焼きそば Gomoku Yakisoba, gebratene Nudeln mit allerlei Zutaten


Yakisoba sind gebratene Nudeln. Es ist ein in Japan sehr beliebtes Gericht und besteht aus Weizennudeln, genauer gesagt aus Râmen, Fleisch (meist Schweinefleisch), Weißkohl, Möhren, Zwiebeln und oft auch Sojabohnensprossen.
Die Nudeln werden zusammen mit dem Fleisch und dem Gemüse gebraten. Gewürzt werden sie mit Worcestershiresauce, Salz, Pfeffer undSojasoße, gerne fügt man auch Austernsoße und/ oder Ketchup hinzu.
Yakisoba werden in der Regel mit Aonori (Seetang-Flocken) und Beni-Shôga (rot eingelegter Ingwer) serviert.

Das Gericht Yakisoba entstand kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges und basiert auf dem chinesischen Bratnudelgericht Chow mein. Chow mein wurden ursprünglich entweder mit Sojasoße oder schlicht nur mit Salz zubereitet.
Da Weizenmehl zur damaligen Zeit schwer zu bekommen war, behalf man sich mit dem günstigen Weißkohl, um so dem Gericht mehr Volumen zu geben. Doch Weißkohl ist sehr wasserhaltig. Damit der Geschmack nicht leidet, begann man, zu den gebratenen Nudeln eine dickere, geschmacksintensivere Soße zu reichen. Das war die Geburt von Yakisoba.

Das Wort 'Yakisoba' ist japanisch und setzt sich zusammen aus Yaki und Soba. Yaki kommt von 'yaku' und bedeutet 'braten'. Soba kommt von Chûka Soba. So werden die Nudeln chinesischen Ursprungs genannt. Ein anderer Name für Chûka Soba ist Râmen.
Soba hat also nichts mit den japanischen Buchweizennudeln zu tun.

Da das Gericht Yakisoba in Japan erfunden wurde, ist es natürlich der japanischen Küche zuzuordnen. Doch da Yakisoba kein traditionelles japanisches Gericht ist, zählt es nicht zu Washoku (der Begriff für die traditionelle japanische Küche, die 2013 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde).
In Japan wird das Gericht daher nicht zur japanischen Küche (nihon ryôri 日本料理) gezählt, sondern zur chinesischen Küche, genau genommen zur japanisch-chinesische Küche , die in Japan Chûka Ryôri  中華料理 genannt wird. Dabei handelt es sich um Gerichte, die auf chinesischen Rezepten basieren und im Laufe der Zeit modifiziert und dem japanischen Geschmack angepasst wurden.
Im Gegensatz dazu nennt man die original chinesische Küche Chûgoku Ryôri 中国料理.

Gomoku Yakisoba sind Yakisoba, die von der Zubereitung her schon eher in Richtung chinesische Küche gehen.
Hierbei werden die Zutaten ohne die Nudeln angebraten und in einer Soße gegart, die abschließend mit Stärke angedickt wird. Diese Mischung gibt man kurz vor dem Servieren über die vorher gebratenen Nudeln.

Hier also ein Rezept für Gomoku Yakisoba 五目焼きそば.

Zutaten für 2 Personen

Yakisoba Nudeln für 2 Personen
1/2 EL Sojasoße

80 g Schweinefleisch
50 g geschälte Garnelen
1/2 EL Sake
1 Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1 TL Katakuriko oder Kartoffelstärke
30 g Möhren
50 g gekochte Bambusschößlinge
20 Zuckerschoten
2 getrocknete Shiitake, eingeweicht
1/2 dünne Porreestange
6 Wachteleier
1 daumengroßes Stück Ingwer

Soße
250 ml Wasser
1 TL chinesisches Instant Brühe-Granulat (chûka soup no moto)
1/2 EL Austernsoße
1/2 EL Zucker
1/3 TL Salz
etwas Pfeffer

1 EL Katakuriko oder Kartoffelstärke
1 EL Wasser

1 TL Sesamöl
Öl zum Braten

Zubereitung

Vorgegarte Nudeln auflockern. Getrocknete Nudeln nach Packungsanleitung kochen, dann gut abtropfen lassen.
Nudeln mit 1/2 EL Sojasoße vermengen.

Das Schweinefleisch in mundgroße Stücke schneiden.
Die Garnelen der Länge nach am Rücken aufschneiden und den Darm herausziehen.
In einer Schüssel Sake, Salz, Pfeffer und Stärke verrühren. Fleisch und Garnelen hinzufügen und die Sake-Mischung mit den Händen gut einmassieren.

Möhren und Bambusschößlinge in 4–5 cm lange Stücke schneiden, die Stücke längs in 1 cm dicke Scheiben schneiden und die Scheiben wiederum längs in 2 mm dicke Scheiben schneiden.
Zuckerschoten entfädeln.
Das Gemüse (jede Sorte für sich) kurz garen.

Stiel vom Shiitake herausschneiden. Den Pilz in feine Streifen schneiden.

Den Porree schräg in dünne Scheiben schneiden.

Den Ingwer fein hacken.

Die Zutaten für die Soße miteinander verrühren.

In einer Pfanne 1 EL Öl erhitzen. Die Hälfte der Nudeln hinzufügen und bei mittlerer Hitze unter Mischen braten.
Die Nudeln etwas zusammenschieben und andrücken und eine Seite Farbe nehmen lassen. Wenden und die andere Seite ebenso Farbe nehmen lassen. Die Nudeln auf einen Portionsteller geben.

Einen weiteren EL Öl in der Pfanne erhitzen und die zweite Hälfte Nudeln ebenso braten und dann auf den zweiten Portionsteller geben.

2 EL Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen und den Ingwer darin andünsten, so dass der Ingwer sein Aroma entfalten kann.
Fleisch-Garnelen-Mischung hinzugeben und anbraten.
Shiitake und Porree hinzufügen und mitbraten.
Möhren, dann Bambus und zuletzt Eier hinzufügen und mitbraten.
Die Soßenmischung hinzufügen und diese zum Kochen bringen.

Stärke mit Wasser glattrühren und, wenn die Soße kocht, hinzufügen und die Soße andicken.
Zuckerschoten hinzufügen.
Das Sesamöl am Pfannenrand einfließen lassen und dann alles vermengen.

Den Pfanneninhalt auf die Nudeln verteilen. Fertig.

Quelle:
Das Rezept, das ich hier vorstelle, stammt aus dem Buch "いちばんわかりやすい基本の料理" (was so viel heißt wie "Grundlagengerichte am verständlichsten nahegebracht") von Hiromi Maki und ist 2003 im Seibido Verlag erschienen. Das Rezept steht im Kapitel "Chinesische Gerichte".

Edit:
Ich habe diese Ramen hier verwendet:


2 Kommentare:

  1. Hey Mari! Mich würde mal interessieren welche Nudel(marke) du für Yakisoba verwendest! :)

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