Dienstag, der 6. Januar 2015
Heute ist mein erster Tag, an dem ich alleine ins Stadtzentrum fahre und ich freue mich schon riesig.
Mein Schwerpunkt heute liegt auf Büchern.
Leider regnet ist, doch das hält mich nicht davon ab, einen 30-minütigen Fußmarsch hinzulegen (mit Regenschirm), um das Busgeld zu sparen. :-P
Außerdem kann man zu Fuß viel mehr die Atmosphäre aufsaugen, finde ich. ^^;;
Vielleicht spielen auch nostalgische Gefühle eine Rolle.
Ich laufe von K-sans Wohnung bis zur U-Bahnstation Honjin und steige dort in die U-Bahn und fahre bis Sakae, Nagoyas Zentrum.
Mein erstes (?) Ziel ist das Muji im Sakae Skyle Building.
Ich bin auf der Suche nach Silikonformen mit japanischen Motiven, wie ich sie damals auf Kumikos Blog "Japan, ein schönes Land" gesehen hatte.
Doch leider gibt es keine.
Stattdessen kaufe ich zwei Holztellerchen.
In einem anderen Stockwerk des Sakae Skyle Buildings gibt es ein Book-off.
Dort schlage ich zu und kaufe 13 Bücher/ Hefte, u.a. die neun Patisseriehefte, aus denen ich mittlerweile schon einige Rezepte vorgestellt habe.
Sich für die neun Hefte zu entscheiden, war gar nicht so einfach. Denn im Laden gab es fast 10x so viele Hefte. Und ich habe jedes in die Hand genommen, durchgeblättert und überlegt, ob das was für mich wäre.
Das hat ganz schön Zeit und Kraft gekostet. ^^;;
Etwa zwei Stunden habe ich bei Book-off verbracht!
Als ich das Sakae Skyle Building verlasse, ist es bereits 13:00 Uhr. Ich habe Hunger. Aber zum Glück habe ich etwas zu essen bei.
Ich gehe nun ein Stück weiter (gute 10 min Fußweg) bis zum Nadya Park. Der Nadya Park ist ein großer Büro- und Einkaufskomplex, in dem sich u.a. ein Loft-Kaufhaus befindet als auch die größte Buchhandlung Nagoyas: Junkudo. Klarer Fall, dass ich dort hin muss. ^^
Als ich beim Nadya Park ankomme, traue ich meinen Augen nicht. Da steht ja ein DHL-Auto! Und auf der Tür steht "Deutsche Post AG". Muss ich gleich fotografieren. :-D
Im Gebäude gibt es glücklicherweise Sitzgelegenheiten und ich komme endlich dazu, mein Essen auszupacken und meinen Hunger zu stillen.
Gestärkt begebe ich mich ins Untergeschoss zur Backbuchabteilung.
Wow, gibt es hier viele Bücher!
Ganz links ein ganzes Regal über Kaffee und Co., daneben stehen Bücher über Tee und Getränke. Im dritten, vierten und teilweise noch im fünften Regal sind die Backbücher und im fünften und sechsten (ganz rechts) stehen die Bücher über Brote und das Brot backen.
Die Kochbücher stehen in mehreren (!) Regalwänden quer dazu.
Da habe ich gut zu tun.^^
Zu meiner Freude gibt es hier etliche Fachbücher und ich bin einfach nur geplättet. Am liebsten hätte ich alle. Was natürlich nicht geht – finanziell und gewichtsmäßig.
Ich nehme mir einen Hocker und beginne, mich durchzuarbeiten.
Nach zwei Stunden bin ich völlig erledigt. Ich habe gerade mal ein Regalabschnitt geschafft.
Das reicht für heute.
Auch im Hinblick auf den großen Bücherstapel in meinem Korb.
Mit elf Büchern gehe ich zur Kasse. Ist das schwer.
Ich werde gefragt, ob ich den kostenlosen "nach Hause bring"-Service in Anspruch nehmen möchte.
Klar, das finde ich ja cool.
Als ich den Schein ausfüllen will, stutze ich. Mist. Ich habe die Adresse von K-san gar nicht parat.
So bleibt mir nichts anderes übrig, als meinen Einkauf selber zu tragen. :-(
Und ich habe ja bereits bei Book-off schon Bücher gekauft gehabt!
Trotz des vielen Gepäcks gehe ich auf dem Heimweg zu Mitsukoshi (ein großes Kaufhaus) rein, um mir dort ein Earl Grey Scone von Fortnum & Mason zu kaufen.
Die Scones sollen nach original britischem Rezept hergestellt sein. Da bin ich natürlich neugierig.
Doch das (oder der?) Scone ist keine Offenbarung und ich bin enttäuscht.
Jetzt geht es mit der U-Bahn zum Bahnhof Nagoya. Auch dort mache ich noch einen Abstecher ins Kaufhaus Takashimaya. Der Tag will ja genutzt werden. :-P
Allerdings muss ich zugeben, dass mein Knie bereits ganz schön schmerzt.
Bei dem Gewicht, das ich zu schleppen habe, auch kein Wunder.
Ich schaue mir die Kuchenauslagen an. Eigentlich wollte ich mir ja etwas vom Patissier Sadaharu Aoki kaufen, von dem ich auch ein Buch gekauft habe.
Aber als ich die Preise sehe, fällt mir die Kinnlade runter.
Würdet ihr für einen kleinen Keks 2,50 € bezahlen?
Oder für ein kleines Stück Kuchen 8 €?
Gute Handarbeit kostet, aber das finde ich dann doch überteuert. Ich habe ja sein Buch. Da backe ich eben selber. :-P
Ich lande letztendlich beim Stand "Chez Shibata". Takeshi Shibata ist ebenfalls ein sehr guter Patissier und die Preise sind okay.
Da ich mir schon in Deutschland die verschiedenen Patissiers und ihre Produkte angeschaut habe und mir Notizen gemacht habe, was ich von wem probieren möchte, fällt die Entscheidung leicht.
Ich lasse mir ein Larmée und ein Mille Feuille einpacken.
Wie soll ich das bloß schleppen? Na ja, denke ich bei mir, wird schon werden. :-P
Wie lange bin ich unterwegs, werde ich gefragt. Da ich anschließend nach "Hause" fahre, antworte ich etwa 45 min (je nachdem, wie lange ich auf den Bus warten muss).
Die Verkäuferin möchte das wissen, weil sie dementsprechend den Kuchenkarton mit Eis-Packs bestückt.
Ich schleppe mich zur Bushaltestelle. Glücklich und zufrieden über meine schönen Einkäufe. Da nimmt man doch gerne die Knieschmerzen in Kauf. ... ^^;;
Zu Hause packe ich stolz meinen Kuchen aus.
Sind die nicht super eingepackt? Japanischer Service.^^
Stolz bin ich deswegen, weil ich mir tatsächlich Kuchen gekauft habe. Es geschafft habe, meinen Geiz in der Hinsicht zu überwinden und mir mal was zu gönnen. (Nur bei Büchern bin ich ziemlich hemmungslos. :-P)
Für den Mille Feuille habe ich 480 Yen bezahlt ...
und für das Larmée-Törtchen 500 Yen.
Besonders gut hat mir das Larmée geschmeckt.
Schokoladenboden, darauf eine zarte Maronenmousse, getränkter heller Biskuit, eine Schicht Apfelgelee (-kompott?), getränkter heller Biskuit, Maronencreme, und wieder Maronenmousse. Als Garnierung befinden sich Tupfen aus Sahne und Maronencreme auf dem Törtchen.
Köstlich. Da hätte ich gerne das Rezept.
"Ich habe ja sein Buch. Da backe ich eben selber. " - genau, das ist die richtige Einstellung! :)
AntwortenLöschenEin schönes Wochenende wünsche ich dir.
Viele Grüße,
Alica
Haha, so viele Backbücher an einem Tag zu kaufen xD
AntwortenLöschenAber ich kenne das durchaus mit Büchern allgemein, gut dass ich nur meinen Studentengeldbeutel habe, sonst hätte ich noch mehr Bücher zuhause stehen.
Die Kuchen, oder besser Törtchen sehen wirklich total lecker aus. Da bekomme ich Lust auf mehr.
Liebe Grüße
Oh, Mari! Ich kann dich so gut verstehen! Ich hätte mir glatt noch einen Trolley zugelegt, um die Bücher mitzubekommen :-D
AntwortenLöschenLiebe Grüße Maren