Samstag, 17. Dezember 2011

Japanurlaub 2010 - Fotos Tag 19 + 20

Tag 19: 23. November 2010 (Dienstag, Feiertag)

Der 23. November ist in Japan ein Feiertag ("Tag des Dankes der Arbeit"). Wir wollten an diesem Tag die Ooboke-Schlucht (der Link hat mir auch viel geholfen) besichtigen. Dass es wegen des Feiertages voll werden würde, ahnten wir, aber ich habe mich ganz bewusst für den Feiertag zur Besichtigung entschieden. Aus dem einfachen Grund, weil an normalen Werktagen kaum öffentliche Busse dort verkehren und nur an Feiertagen die Busfrequenz erhöht wird, was uns deutlich flexibler macht.

Von Kôchi ging es nun Richtung Norden. KARTE

Wir verlassen die Präfektur Kôchi und kommen nun in die Präfektur Tokushima.
Als wir aussteigen, befinden wir uns wieder mal im Nichts. Nun ja, die meisten Leute kommen entweder mit dem Auto hierher oder mit dem Reisebus. Die wenigstens sind so verrückt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. ^^;;


Obwohl es schon Ende November ist, ist die Laubfärbung noch nicht ganz abgeschlossen. (Sonst hätte es so Link ausgesehen.) Die Aussicht ist trotzdem schön.
Wir wollen mit dem Sightseeing-Boot fahren. Vom Bahnhof bis zur Einstiegsstelle läuft man etwa 30 min.


Hier geht es runter zur Einstiegsstelle. Ich nehme Kazu schon mal in die Seitentrage.


Anstehen ist angesagt. Die Schlange ist lang.


Bei strahlendem Sonnenschein und voll entwickelter Laubfärbung muss es hier wunderschön sein. Wir sind jedoch schon froh, dass es wenigstens nicht mehr regnet.


An der Anlegestelle konnten wir übrigens kostenlos unser Gepäck abgeben. Wir konnten es in eine Ecke stellen und bekamen ein Netz zum Abdecken. In Deutschland wäre mir das ja zu unsicher ... ^^;;

Nach der Bootsfahrt gingen wir gleich dort vor Ort im großen Speisesaal essen. Der Raum erinnerte stark an eine Kantine. Ich nahm eine typische regionale Spezialität, für Kazu gab es Soba. Das Essen war relativ teuer und hat miserabel geschmeckt.


Danach ging es mit dem Bus weiter zur Kazurabashi im Iya-Tal, die berühmteste Hängebrücke Shikokus.

Auch hier war der Andrang groß und wir mussten lange anstehen. 500 yen kostet es, die Brücke zu überqueren. Als wir sahen, dass es noch eine andere Möglichkeit gibt, über den Fluss zu kommen, verzichteten wir schließlich auf das Erlebnis.


Wir aßen dann wieder eine regionale Spezialität, die an vielen Ständen angeboten wurde. Aber sie schmeckte uns ebenfalls nicht. T_T
Nachmittags mussten wir dann weiterziehen, denn wir mussten ja noch unsere nächste Herberge erreichen: Die Jugendherberge Awa-Ikeda. Bei dieser Jugendherberge handelt es sich um eine umgebauteTempelherberge hoch auf dem Berg gelegen. Zum Glück gibt es einen Abholservice vom Bahnhof.
Und dass wir mit Kind unterwegs sind, schien bisher auch kein Problem zu sein, obwohl auch in Japan die Kindersitzpflicht herrscht.

Es war bitterkalt. Die Fenster waren nicht abgedichtet. Wir waren die einzigen Gäste und nirgendwo war geheizt. Der eiskalte Bergwind zog durch die Schlitze überall rein und trotz Pullis und Decken froren wir die Nacht. Auch das Wasser war eiskalt! Die alten Herbergseltern waren ... nun ja  okay. Nett, aber sehr distanziert.

Tag 20: 24. November 2010 (Mittwoch)

Da es dort in der Gegend wirklich nichts gab, haben wir Übernachtung inklusive Frühstück bestellt. Das Essen war wenigstens ganz anständig.


Schön war, dass wir für Kazu kostenlos Essen bekommen haben. Genügend Reis und Suppe für alle und eine Banane und einen Joghurt extra.

Das Essen wurde in einem separaten Raum serviert. Um dorthin zu gelangen (oder auch zu den Waschräumen) musste man etliche lange Gänge entlang gehen. Ich wusste nicht, dass Tempelgebäude so verschachtelt sind. Ich habe mich ständig verlaufen.

Hier haben wir genächtigt.
Die Jugendherberge von außen
Wir werden wieder zum Bahnhof gefahren.
Von Ikeda geht es nun Richtung Westen über Tokushima weiter nach Naruto. KARTE

Naruto

Hauptinsel: Shikoku
Präfektur: Tokushima
Einwohnerzahl: 64.000
Temperatur im November: 8°C - 17°C
Berühmt für den Gezeitenstrudel.

Die Größe des Strudels ist abhängig vom Tag und der Uhrzeit. Es gibt Tabellen, aus denen ersichtlich ist, wann der beste Zeitpunkt für einen Besuch ist. Für den heutigen Tag war das 13:30 uhr bis 14:30 Uhr. Daher hatte ich unsere Tour so geplant (haha, ja, ich habe alles sehr präzise geplant, muss ich ja zugeben *etwas stolz drauf bin*), dass wir auch genau dann dort eintreffen.


Vom Bahnhof Naruto mussten wir wieder in einen Bus steigen, der uns in 20 min zu unserem Ziel, dem Naruto-Strudel brachte.


Unter der Brücke führt der Beobachtungsweg "Uzu no michi" (natürlich kostenpflichtig) entlang.


Auf den Fotos kommt die Naturgewalt leider nicht so rüber. Das tosende Wassergeräusch und die vielen kleinen Strudel, die sich überall bildeten und wieder verschwanden waren schon sehr beeindruckend.


Zeit für uns, weiterzureisen.
Während wir an der Bushaltestelle auf den Bus warteten, verkürzten wir uns die Zeit mit einem Monaca-Eis.


Ein guter Bekannter "winkte" uns noch zum Abschied.


Das nächste Ziel heißt Takamatsu, die Präfekturhauptstadt von Kagawa.

Doch um dahin zu kommen, müssen wir unterwegs in Ikenotani umsteigen.
Es ist dunkel. Und wieder befinden wir uns mitten auf dem Land. Weit um uns herum gibt es ...?  Ja, was eigentlich? Es ist so dunkel, dass wir nicht viel sehen. Wir erkennen ein paar Häuser. Es sieht nach kleiner Kleinstadt aus.
50 min Aufenthalt haben wir da. Eine lange Zeit, wenn man müde ist, friert, Hunger hat (unser Proviant ist aufgebraucht) und sich tagsüber gestritten hatte. Ich muss auf Toilette und mich erwartet ein Plumpsklo. Iiiih. Ungewohnt eklig für japanische Verhältnisse.

Endlich kommt die Bahn. Wir verlassen die Präfektur Tokushima und kommen in die Präfektur Kagawa.

Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir um 18:40 Uhr Takamatsu.

Takamatsu

Hauptinsel: Shikoku
Präfektur: Kagawa
Einwohnerzahl: 334.000
Temperatur im November: 9°C - 17°C
Berühmt für seinen Ritsurin-Lamdschaftsgarten, der zu den schönsten Japans zählt.
In Takamatsu gibt es die längste überdachte Einkaufsstraße Japans. 
Sehenswert ist auch das Freilichtmuseum Shikoku-mura in Yashima und die Aussicht von der Yashima-Aussichtsplattform.

In Takamatsu angelangt stürmen wir gleich in die Restaurantetage in einem der Hochhäuser.
Wir finden eine Pizzeria.

Links: Pizza mit Bratkartoffeln (german potatoes), mitte: Margarita, rechts: Pizza mit rohem Schinkensalat

Da es nicht so voll ist, können wir unser Gepäck in einer Ecke abstellen. Wir müssen die Schuhe ausziehen und man geleitet uns zu unserem Tisch.
Ich bestelle Spaghetti, in der Hoffnung, dass Kazu die isst und für mich einen Tôfusalat.
Fabian lässt sich eine Pizza kommen.
Die Portionen sind riesig! Vor lauter Hunger stürzen wir uns gleich aufs Essen und bemerken gar nicht die hingestellten Beiteller. Es ist wohl üblich, dass man sich von den großen Tellern/ Schüsseln etwas auf die kleinen Teller tut. Haha, ^^;; wir bestätigen somit das japanische Vorurteil, dass Ausländer Barbaren sind.


Wie dem auch sei, das Essen ist hervorragend.

Wir suchen unsere Herberge auf. Dass niemand am Empfang ist, verwirrt uns. Aus dem Schild werde ich nicht schlau.
Schließlich kommen wir doch noch zu unserem Zimmerschlüssel und sind erstaunt, was uns erwartet.

Eine richtige kleine Wohnung! Wir öffnen die Zimmertür und befinden uns in einem Vorraum mit Kühlschrank.


Vom Vorraum kommt man in ein Tatami-Zimmer.


Von dem es noch in einen Schlafraum geht. So viel Platz!


Vom Vorraum geht es links ab zur zimmereigenen Toilette und Bad. So viel Luxus!


Die Lage des Gästehauses ist gut, der Komfort erstklassig und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt auch. Hierher kommen wir gerne noch einmal.

Es gibt sogar Yukata zm Anziehen. *_*

Nun denn, gute Nacht. Auf uns wartet die letzte Etappe unserer Shikoku-Rundreise.

3 Kommentare:

  1. wieder ein sehr schöner bericht und schöne bilder. (zu der herberge in takamatsu gehen wir dan auch mal ja?^^)

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  2. Da muss ich fryda zustimmen. Wirklich tolle ausführliche Berichte mit superschönen Bildern. Da fühlt man sich gleich, als wäre man dabei gewesen ;) Ich bin begeistert!!!

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  3. oh wow die schlucht beeindruckt mich, sieht echt schön aus.
    haha und bei der geschichte mit den barbaren musste ich herzhaft auflachen^^
    und du hast recht für eine jugendherrberge sah die kleine wohnung echt super aus...echter luxus, also da könnt ich mich auch wohlfühlen^^

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