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Sonntag, 29. Januar 2012

English, deutsch und nihongo

Donnerstag, der 26. Januar 2012

Es ist soweit. Leider ist die Nacht sehr unruhig und ich bekomme desöfteren Tritte von Kazu verpasst. Aber wenigstens habe ich so weit alles vorbereitet (outfit etc) und durch die Treffen am Montag und Mittwoch fühle ich mich gut gerüstet, was das Japanisch reden anbelangt.
Was anliegt? Ich wurde beauftragt, zwei Tage lang für "meine" Firma zu dolmetschen. Zu dolmetschen ist zwar nicht neu für mich, aber es ist jedes Mal eine große Herausforderung. Zum einen habe ich mit Menschen zu tun, da weiß man nie so genau, was auf einen zukommt, zum anderen hat man beim Dolmetschen nicht die Zeit unbekannte Wörter in einem Wörterbuch nachzuschlagen.

Letzter Blick in den Spiegel. Bis auf meine Haut, die mir in den letzten Tagen wieder Probleme bereitet, gefalle ich mir. Ok. Los geht's. Ich bin nervös und fühle mich, als ob ich zu einer Prüfung müsste, auf die ich schlecht vorbereitet bin. Ein blödes Gefühl. Es ist eiskalt draußen.
Dann ist es soweit.
Der neue Firmenchef von Europa führt mit jedem Mitarbeiter Einzelgespräche. Mit mir und der Protokollantin sind somit vier Personen im Raum. Der neue Europachef ist Japaner und hat 15 Jahre in San Francisco gelebt, kann daher gut Englisch verstehen und spricht für einen Japaner auch ganz gut Englisch mit nur leichtem japanischen Akzent wie ich finde.
Daher finden manche Gespräche auf Englisch, manche auf Deutsch-Japanisch, manche in allen drei Sprachen statt.
Ich halte ja mein Englisch für schlecht, aber den Gesprächen auf englisch konnte ich gut folgen und ich konnte sogar hier und da den anderen mit Englisch weiterhelfen, wenn ihnen ein Wort fehlte. So schlecht kann es um mein Englisch also nicht bestellt sein.*freu*
Im Groß und Ganzen lief es ganz gut. Manchmal jedoch war ich auch der Verzweiflung nahe. Wenn nämlich Fachbegriffe auftauchten wie Kontoführung, Bilanzbuchhaltung, Jahresabschlussrechnung (die ganz komplizierten Begriffe weiß ich sogar nicht einmal mehr) oder technische Begriffe zur DVD-Erstellung. Zum Glück konnte vieles über die englischen Begriffe erklärt werden. Ansonsten habe ich halt umschrieben wie ein Weltmeister.

Es war sehr anstrengend (vor allem diese durchgängige Konzentration) und am Ende des Tages war ich total geschafft.

Freitag, der 27. Januar 2012

Tag 2 lief vom Gefühl her dafür schon besser. Auch der Chef schien nicht mehr ganz so verspannt zu sein und die Gespräche mit den einzelnen Mitarbeitern waren doppelt so lang wie am Vortag. Es war ja auch wirklich interessant. Ich habe eine Menge darüber gelernt, was alles getan werden muss, damit ein japanischer Anime seinen Weg aus Japan in die deutschen Ladenregale findet.
Nun bin ich froh, die Herausforderung angenommen zu haben, aber auch hinter mich gebracht zu haben.

Feierabend. Jetzt kann ich mich ganz meiner Törtchenrunde widmen. Zu Sonntag habe ich mir meine Freundinnen zum Testessen eingeladen. Ich möchte vier neue Rezepte aus meinem Törtchenbuch testen. Für das eine Rezept benötige ich frische Himbeeren. Doch in Kaufhof gibt es keine.
Ist ja eh eine Schnapsidee, um diese Jahreszeit Himbeeren kaufen zu wollen.
Auf dem Heimweg gehe ich noch zu Kaufland rein, um Eier zu kaufen.
Und was sehe ich da? Himbeeren. Aaah! Ich kann einfach nicht widerstehen. Jetzt habe ich doch tatsächlich spanische Treibhaushimbeeren gekauft, die wahrscheinlich eine Menge Chemie intus haben, und die die Landwirtschaft in Spanien kaputt machen und letztendlich wahrscheinlich auch nicht einmal besonders schmecken. Ich bin einfach nicht ethisch konsequent genug. ...
Auf meinem Arbeits-Zeitplan stehen einige Arbeitsschritte, aber ich bin einfach zu kaputt, um mich noch in die Küche zu stellen und Kazu nimmt mich auch in Beschlag.
So essen wir nur noch schnell Abendbrot und gehen dann beide frühzeitig ins Bett.

Samstag, der 28. Januar 2012

Mein Tag heute beginnt früh, sprich um 1:00 Uhr nachts. Fabian muss heute arbeiten, daher kann ich eben nur nachts ungestört mich meinen Törtchen widmen. Nun, ich habe mit dem früh Aufstehen eh keine Proleme. *g*
Böden werden gebacken, Mousse glatt gerührt. Gegen halb sieben etwa holt mich Kazu zu sich ins Bett. "Ich möchte mit Mama schlafen."
Ich liege gut im Zeitplan und da ich auch gerade anfange, müde zu werden, lege ich mich zu ihm ins Bett und wir schlafen noch eine Runde (etwa bis 8:00 Uhr). Fabian ist mittlerweile zur Arbeit gegangen. Der Vormittag vergeht ganz gemütlich mit gemeinsamen Spiel und getrenntem Spiel, so dass ich vormittags noch einiges schaffe.
Einmal kam Kazu wie so oft an: "Mama, komm spielen!" Ich sagte zu ihm, dass ich gerade nicht könne, weil ich noch arbeiten muss, und ob er nicht alleine spielen kann.
Da sagte Kazu doch tatsächlich "Ja okay." Oh, da habe ich aber gstaunt.^^

Mittagsschlaf machen wir wieder zusammen. Hin und wieder so ein Stündchen Schlaf tut ganz gut, wenn man so früh aufgestanden ist.
Fabian kommt nach Hause und stürzt sich gleich auf die Renovierung von Kazus Zimmer, mit der er am Freitag begonnen hatte.
Dennoch schaffe ich es abends noch etwas in der Küche zu werkeln. Allerdings bin ich mit meinen bisherigen Werken nicht sehr zufrieden. Ich finde einige Cremes zu fest, einige zu süß, bei einer Mousse hatte ich arge Probleme mit dem Eindicken und bei einer Törtchensorte ist Alkohol drin, der bei mir gleich anschlägt.
Puh, das kann ja heiter werden. Aber oft schmecken die einzelnen Komponenten besser, wenn man das Törtchen als Ganzes isst.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es morgen wird.

4 Kommentare:

  1. Gratuliere das du die beiden Tage erfolgreich hinter dich gebracht hast. ^^

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  2. Ah das hört sicha ber spannend an. Ja das dolmetschen anstrengend ist ist ja bekannt^^ live simultan übersetzen ist wohl eines der schwersten sachen in dem bereich...also gratulation...haste gut gemacht^^
    boah du machst dir mit diesem unmöglichen schlafverhalten deinen ganzen schlafrhythmus kaputt...wenn er es nicht schon lange ist...mit so einer schlechten schlafhygiene steigen risiko für KHK und diabetes^^ man gut, dass du dich bis auf die himbeeren;) gesund ernährst^^

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  3. Schön, dass du alles so gut überstanden hast :)
    Und menschenskinder stehst du früh auf XD Da geh ich grad mal ins Bett >.> Aber ein Mittagsschläfchen tut wirklich gut <3
    Ich bin auf deine Törtchen gespannt :)

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