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Mittwoch, 25. Januar 2012

Aufbruch nach Japan

Mein Vater brachte mir zu Kazus Geburtstag seine Fotokiste mit den Bildern von 1977 und 1978 sowie seine Kalender mit, so dass ich nun ein wenig über dieZeit damals berichten kann.

Mein Vater ließ sich vom Berliner Missionswerk nach Japan entsenden.
Am 16. Januar 1977 um 11 Uhr flogen wir, mein Vater, meine Mutter, meine Schwester (damals 6 Jahre), mein Bruder (4 Jahre) und ich mit British Airways vom Flughafen Berlin-Tegel ab nach Frankurt am Main.

Bei so einem großen Umzug, bei dem man alles hinter sich lässt, ist Chaos vorprammiert. Ich bin gerade erst 9 geworden und die Erinnerungen sind spärlich. Aber was mir noch im Gedächtnis blieb, ist, dass meine Mutter lauter Tüten voll gepackt hat mit allen möglichen Resten, die in der Wohnung noch auftauchten wie z.B. Kleiderbügel. Natürlich konnten wir mit so vielen Tüten nicht fliegen und unsere Verwandschaft half, Unnötiges auszusortieren. Wichtiges lässt sich ja auch noch nachschicken.

Um 13:50 Uhr ging es dann mit Lufthansa weiter nach Amsterdam.
Von dort aus flogen wir mit KLM über Anchorage (Zwischenstopp zum Auftanken) nach Japan, Narita, wo wir am 17. Januar um 17:55 Uhr ankamen.

Unsere erste Bleibe war das Seminargebäude der Deutsch-Ostasien-Mission in Tomizaka.


Von dort aus dem Fenster habe ich das erste Mal gesehen, wie ein Haus (es stand ein paar Häuser weiter) in Flammen stand. Es war ein furchterregender Anblick. (Das war am 1.2.)




Eine Woche später, am 24. Januar 1977 (ein Montag) hieß es für mich ab in die Schule (3. Klasse).
Meine Schwester kam am 1.2. in die Vorschule.

Am 9.2. zeigte mein Vater meiner Schwester und mir zum ersten Mal das Haus in Hatanodai.
An was ich mich in erster Linie erinnere, ist der cm-hohe Staub überall (das Haus stand einige Zeit leer). Aber die Erinnerung ist nicht negativ belastet. Es hatte eher etwas Abenteuerliches.

Ich finde im Kalender folgenden Eintrag:
13.2. mit Masao, Kiyokazu, M. und K. im Ueno Park rudern, Beate flippte wieder aus und musste zu Hause bleiben
Masao-san ist mein Onkel, Kiyokazu mein Cousin, M. (abgekürzt) meine Schwester, K. (abgekürzt) mein Bruder.
Vor allem steht da "wieder"!!! Oh je, ich war wohl ein sehr schwieriges Kind. ^^;;


27. 2. Umzug nach Hatanodai. Das Haus dort gehörte übrigens der kanadischen Mission.
Hier ein paar Bilder vom März 1977, teilweise mit meinem Bruder drauf.

Eingang zum Grundstück
Hauseingang
Garagenzufahrt
Blick auf den Erweiterungsbau
Blick von der Straße auf die Front
Im April waren wir mehrmals unterwegs zum Kirschblüten anschauen.


Wir haben alle eine Tüte mit Zuckerwatte bekommen.



Am 10. April war Ostern:

An diesen Moment kann ich mich noch gut erinnern. Nach einer langen Suche nach meinem Ostergeschenk entdeckte ich es endlich hängend bei der Wäsche. Mein blauer Ball!
Diesen Ball habe ich über alles geliebt und ich habe viel damit vor der Garage gespielt.

Am 17.4.77 gingen wir in den Ueno Zoo. Da ist mir wohl wieder eine Laus über die Leber gelaufen, so wie ich schaue.^^;;

Anschließend ging es noch auf die Ginza, die am Sonntagnachmittag für den Autoverkehr gesperrt ist. Die Geschäfte sind übrigens geöffnet.


Am 5.5. ist "kodomo no hi", Tag des Kindes, ein japanischer Feiertag.
Wir fahren zu meinen Großeltern nach Chichibu, Saitama-ken und dann weiter zu einem Stausee, auf dem wir auch rudern waren (kann mich gar nicht erinnern.)

mein Opa



Am 8. Mai gab es irgendein Fest. Ich habe leider dazu keinen Kalendereintrag, jedoch einen dicken Stapel sehr interessanter Fotos. Daher gibts die in einem extra Post.

Zum Abschluss ein Familienfoto, das wohl meine Mutter aufgenommen hat, denn sie fehlt auf dem Bild. Die zweite Frau von links auf dem Bild ist meine Tante, die dritte meine Oma, dann kommt mein Opa, dann mein Onkel.
(Falls von meiner Familie ein Veto kommen sollte, werde ich natürlich dieses wie auch gegebenenfalls andere Fotos entfernen.)

Bei uns im Garten in Hatanodai


6 Kommentare:

  1. Finde Deinen Bericht echt toll. Ist wie eine kleine Zeitreise.

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  2. Auf dem letzten Bild hast du voll was von deinem Vater! :) Wirklich tolle Bilder und ich bin gespannt auf weitere Geschichten von früher. :)

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  3. Wie schon gesagt "eine kleine Zeitreise"^^ ich finde die Bilder vermitteln einen anderen Eindruck, als wenn man das aktuelle Japan sieht. Es sieht alles viel ruhiger und harmonischer aus o.O Vorallem toll finde ich, das man durch dich auch andere Ecken Japans kennen lernt - ich freue mich also auf die nächsten Bilder^^

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  4. ich finde es auch sehr interessant über deine zeit in japan zu lesen! die fotos haben irgendwie was surreales, wahrscheinlich weil sie älter sind. sehr schön.
    und auf deinem bild von ostern hab ich dich sofort wiedererkannt, die mimik, iwie beeindruckend^^

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  5. Da reist man wirklich mit dir zurück :) Ich liebe es in alten Erinnerungen und Fotos zu schwelgen~

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  6. wow die bilder sind einfach cool... und ich muss schon sagen, deine oma ist eine fesche frau! richtig hübsch! natürlich nicht so hübsch wie du ;)

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