Freitag, 1. März 2013

Sieferts sonstiges Weihnachtsgebäck, Fazit

Hier nun der letzte Überblick. Ja, es ist geschafft. Dass die Pulsnitzer Pfefferkuchen noch nicht gebacken sind und der Rieslingstollen fehlt, lasse ich mal außen vor.
Gefühlsmäßig ist für mich nun das Durchbacken des Buchs "Weihnachtsbäckerei" von B.Siefert abgeschlossen.

Begonnen habe ich Anfang Oktober 2012 mit der Weihnachtsbäckerei. Der Startschuss fiel mit dem Spritzgebäck. Dann folgten drei Monate der intensiven Plätzchenbäckerei. Dabei habe ich viele tolle Rezepte kennengelernt und neue Geschmacksrichtungen entdeckt und vor allem auch Rezepte gebacken, an die ich mich sonst nie rangetraut hätte. Ich denke da nur an die Fränkischen Schneebälle.
Nach 67 Rezepten war dann etwas die Luft raus. Das neue Jahr 2013 klopfte an und ich musste mir einen richtigen Ruck geben, um weiterzumachen. Plätzchen sind nun mal schnell gebacken, doch nun standen u.a. Lebkuchen und Stollen an. Zwei Gebiete, auf denen ich noch nicht viel Erfahrung habe. Auch gerade deswegen war die Hemmschwelle sehr groß und ich überlegte ernsthaft, mit dem Durchbacken auszusetzen und erst im Winter 2013 fortzufahren.
Doch hört man erst einmal auf, ist es schwer, wieder einzusteigen.
Also gab ich mir einen Ruck und machte mich an das erste Lebkuchenrezept ...
und erlebte gleich eine Bauchlandung. Wink des Schicksals, doch lieber abzubrechen?
Doch so schnell gebe ich nicht auf und der zweite Versuch wird richtig gut. Ja! Ich bin wieder dabei!
Im Januar backe ich so die Lebkuchenrezepte durch und erlebe viele Tiefen. Ich sammle aber auch jede Menge an Erfahrung. Im Februar geht es dann weiter mit den Stollen. Um mich zu motivieren und um bei der Stange zu bleiben, setze ich mir ein Ziel. Ich nehme mir vor, bis Ende Februar fertig zu werden.
Doch nur Stollen zu backen, wäre eher demotivierend und so backe ich abwechselnd zum Stollenkapitel das letzte Kapitel durch, das eher mein Fall ist. Dachte ich zumindest.
Ich erlebe wieder viele Pleiten. Aber auch Pleiten können lehrreich sein und so lasse ich mich nicht vom Weitermachen abbringen und kämpfe mich durch. Ja, ich muss gestehen, dass es zum Schluss schon Kraft gekostet hat, und ich wollte schon zwei Stollenrezepte auslassen. (Rieslingstollen und Rotweinstollen.) Doch abermals gebe ich mir einen Ruck und beschließe, wenigstens den Rotweinstollen in Angriff zu nehmen. Und mein Durchhalten wird glücklicherweise belohnt.

Tja und nun zum letzten Kapitel. Es heißt "Kuchen, Torten, Desserts & andere Klasiker" und enthält 7 Rezepte (siehe Überblick unten). Ich habe mich sehr auf dieses Kapitel gefreut.
Doch die Rezepte begeistern mich nicht. Sie mögen vielleicht gut sein, aber sie liegen nicht auf meiner Linie.
Ich liebe Kuchen, bei denen der erste Happen einen glücklich "mmh" seufzen lässt. Bei denen man nach einem Stück Lust auf das nächste hat, weil man sich nicht voll fühlt.
Doch Weihnachtstorte und Bratapfeltorte enttäuschen. Sie waren mir zu mächtig. Auch der Strudel, das Früchtebrot und der Panettone sind sehr mächtig und die Bûche de Noel hat auch nicht so geklappt.

Doch dann bereitete ich das letzte Rezept zu. Das Weihnachtsdessert. Und das war genauso, wie ich es mir von einem preisgekrönten Konditor vorgestellt habe. Perfekte Harmonie der Einzelkomponenten, raffinierte, außergewöhnliche Zutaten und ...
Es schmeckt fantastisch! Der passende Abschluss für meine Durchbackaktion!

Nun habe ich 88 Rezepte (von 90) des Buchs durchgebacken. Puh. Und ich bin froh, das Buch geschafft zu haben, denn der Frühling klopft gerade mächtig an die Türen (hier in Berlin).

Und hier der Überblick für das letzte Kapitel:

Weihnachtstorte
Das Rezept gibt es HIER









Bratapfeltorte










Wiener Weihnachtsstrudel
Rezept bei Lecker









Früchtebrot










Weihnachtsdessert










Panettone










Bûche de Noël










Hier geht es zur Zwischenbilanz 1 mit Buchvorstellung.
Hier geht es zur Zwischenbilanz 2 mit den nächsten Fotos der deutschen Klassiker.
Hier geht es zur Zwischenbilanz 3, deutsche Klassiker.
Hier geht es zur Zwischenbilanz 4, internationales Weihnachtsgebäck.
Hier geht es zur Zwischenbilanz 5, internationales Weihnachtsgebäck. 
Hier geht es zur Zwischenbilanz 6,  neue Kreationen
Hier geht es zur Zwischenbilanz 7, den Lebkuchen.   


Das Buch enthält viele schöne Rezepte, aber leider auch jede Menge Fehler. Ich bekam beim Durchbacken das Gefühl, das viele Rezepte nicht wirklich erprobt worden sind.
Die Mengen sind riesig, die Rezepte sehr süß und kräftig gewürzt.
Das Buch ist für versierte Bäcker sicher eine Bereicherung, für den Backanfänger jedoch eher ein Hürdenlauf. Aber vielleicht ja auch nicht mehr, denn ich habe in meinen Posts versucht, Lösungen aufzuzeigen, um die Probleme zu meistern.
Ich hoffe jedenfalls sehr, dass ich dem ein oder anderen mit meiner Rezeptauswertung eine Hilfe sein kann.
Für mich hat sich das Durchbacken auf jeden Fall gelohnt, denn ich habe wieder eine Menge gelernt.

Tja, und die Frage, die sich am Ende so einer Durchbackaktion stellt, ist natürlich die, welches Buch als nächstes dran kommt. *g*
Sobald die Zwetschgenzeit beginnt, werde ich mit dem Durchbacken des Buchs "Die hohe Schule der Patisserie" von Christophe Felder beginnen. Das Buch ist sehr dick und wird mich sicher eine lange Zeit beschäftigen.
Und bis dahin habe ich vor, mein derzeitiges anderes Projekt, das Durchbacken meines japanischen Backbuchs "home made sweets" voranzutreiben. Optimal wäre es natürlich, wenn ich es bis zum Sommer fertig bekomme. Nun, mal sehen. Langweilig wird mir bestimmt nicht. :-D

Adieu, Weihnachtsbäckerei! Frühling, ich komme!

4 Kommentare:

  1. WOW - Hut ab, dass du das so lange durchziehst. Ich hätte schon längst kapituliert. Aber es stimmt, man backt eigentlich kein Backbuch wirklich von vorn bis hinten durch. Sehr schade eigentlich. Vielleicht sollte ich das auch mal in Angriff nehmen... hmmm...

    Liebe Grüße
    Christinamachtwas

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  2. Ich habe mir das Buch von Felder "vorgemerkt" (Bücherhalle). Vielleicht können wir Erfahrungen tauschen (ich suche schon seit ewigen Zeiten nach vernünftigen Patisserierezepten. Und das Buch klingt gut! Danke für den Tipp. Und ja, Frühling auch hier in Hamburg :-)

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  3. das hast du super gemacht!!:) auf jeden fall schön für uns andere, dass wir bevor wir losbacken bei dir nachschauen können ob es sich lohnt (den mohnstollen werde ich wegen dir zb nicht backen, viele der plätzchen schon noch) und welche stolperfallen uns erwarten:) ich hatte ja am anfang viel aus dem lebkuchen kapitel gebacken und war, wie du wahrscheinlich verstehen kannst, echt entnervt...mittlerwerile bin ich auf siefert wieder etwas besser zu sprechen, nachdem ich ein paar schöne plätzchen ausprobiert habe (die allesamt nicht weihnachtlich sind^^)...insgesamt teile ich deine meinung über das buch: sicher ein paar schöne sachen dabei, aber wirklich oft zu süß und zu stark gewürzt und vor allem nerven falsche angaben und ungenaue erklärungen zu größen/mengen/zutaten/backzeiten...
    wie schön, dass du jetzt auch den felder in angriff nimmst. ich will das buch auch größtenteils nachbacken. bislang gab es bei mir croissants (auch schoko und mandel), creme brulee, brioche, diplomatencreme, blätterteig, vierschichtenmousse und birnen-karamell-torte. erstere drei fand ich super, die diplomatencreme war nicht so unser ding, bei vierschichtenmousse und birnenkaramalltorte hatte ich so meine problemchen (hatte hier auch das gefühl, dass die größen- und mengenangaben nicht passten). insgesamt aber ist das buch bislang aber sehr viel selbsterklärender...

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  4. Hallo Marichan,
    auch ich habe das Buch und mich schon ziemlich geärgert über die Fehler. Ich weiss aber, wenn ich daraus ein Rezept nachbacke, schaue ich erst mal in Deinen Blog nach und hole mir von Dir die Tipps wie mans richtig macht.

    Viel Spass mit dem Buch von Felder. Ich liebe es. Aber ob Du das alles nachbacken kannst? Da bist Du schwer beschäftigt.

    LG Nele

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