Freitag, 31. August 2012

Der Kampf mit dem Bären

Freitag, der 31. August 2012

Heute feiert meine Nichte C. Geburtstag und als Geschenk sollte es etwas Gebackenes geben.
Da ich eh mal die Bären-Torte von Backen-macht-Spaß nachbacken wollte, dachte ich, das ist doch eine passende Gelegenheit.

Und so machte ich mich ans Werk.

Durch Ekolabine wusste ich, dass das Rezept wohl einige Tücken aufwies und bereits beim Durchlesen des Rezepts wird klar, nein, das ist nichts für mich.

---> Wer nur am Rezept interessiert ist:
Hier geht es zu meinem ausgearbeiteten Rezept der Bärchen-Torte.

Zum einen enthält das Rezept auf 100 g Mehl (+ 25 g Speisestärke) 1 ganzes Päckchen Backpulver. Das ist enorm viel für die geringe Mehlmenge.
Liest man sich die Zubereitung durch, wird klar, warum so viel Backpulver benötigt wird.
Die Masse wird mit der All-in-one Methode zubereitet. Da ist natürlich ein chemisches Lockerungsmittel nötig.
Ich mag weder die All-in-one-Methode, noch solch eine hohe Menge an Chemie.

Da es sich bei dem Rezept in etwa um eine Sachermasse handelt, habe ich die Zubereitung abgeändert.
Und die Zuckermenge habe ich ebenfalls reduziert.
Ach ja, und ich backe das halbe Rezept für eine 18cm-Durchmesser Springform.

Ich backe den ersten dunklen Boden.
Oh je. Die Oberflächenkruste löst sich ab, innen ist der Kuchen noch sehr, sehr feucht, außen jedoch fast schon trocken bröselig. Ein typisches Zeichen für zu heiß gebacken.
Nein, das Rezept gefällt mir nicht.
Der Boden schmeckt zwar sehr schokoladig und sofern nicht schlecht, ist mir aber viel zu mächtig. Vor allem, wenn es eine Kindergeburtstagstorte werden soll.
Aus der Oberfläche und dem Rand stelle ich die Brösel für das "Fell" her. Den Rest stelle ich erst einmal beiseite.

Hm, die Torte muss heute Nachmittag fertig sein. Ich beschließe, mein eigenes Schoko-Rezept zu kreieren.

Dunkler Boden und heller Boden entstehen und werden ganz fantastisch. ^__^

Es folgen die Pudding-Crèmes. Hier halte ich mich wieder an das Rezept von Backen-mit-Spaß, denn die Rezepte sind einwandfrei.

Anstelle der Schoko-Sahne-Puddingcreme würde ich jedoch das nächste Mal eine andere Creme nehmen.

Das Bedecken der Bärchen-Torte finde ich als sehr schwierig. Ständig vermischen sich die hellen Brösel mit den dunklen. Beim Einstreichen und beim Bebröseln wird der Boden um den Kuchen auch schmutzig.
Hm, aber wie bekomme ich den fertigen Kuchen auf eine saubereTortenplatte, ohne dass die Ohren abfallen?
Ich weiß es nicht, und lasse den Bärenkopf auf der Pappe, auf den ich ihn nach dem Einstreichen gesetzt habe.





Beim Rezept steht: "Das ist eine nicht zu komplizierte Kindergeburtstagstorte"

Dem kann ich mich nicht anschließen. Ich finde sie aufwendig und schon etwas anspruchsvoll.
Nun bin ich gespannt, wie sie bei den Kindern ankommt.

Hier geht es zu meinem Rezept der Bärchen-Torte.

Gerade ist mein Mann mit Kazu auf der Feier, während ich zu Hause geblieben bin, um die Küche aufzuräumen und die Törtchen für morgen fertigzustellen.
Ach ja, die Crème Brûlée-Füllungen habe ich übrigens noch einmal gemacht, da sie tatsächlich nichts geworden sind. Beim zweiten Mal sind sie zum Glück gut geworden.

Da ich noch so viele Biskuitreste da hatte, habe ich aus denen meine allerersten Cake-Pops gezaubert. Da ich nur wenig Zeit hatte, ganz, ganz schlicht.
Als Stiele habe ich Pockys verwendet. So kann man die Kugel einfach abbeißen.
Die gab es dann noch zusätzlich zur Torte.

Zum Mittag gab es als Vorspeise noch einmal die Toastmuffins, da die uns so gut geschmeckt haben.


So, jetzt muss ich aber wieder. Die Küche ruft.
Wünsch euch einen schönen Abend.

P.S. Rezepte für Buschbrot und Pflaumenkonfitüre wurden gewünscht und folgen demnächst.

Donnerstag, 30. August 2012

Sellerie, Möhren und Tomaten

Freitag, der 24. August 2012

Heute bin ich direkt vom Kindergarten zum Allergologen geflitzt. Ein Lebensmittel-Prick-Test steht an.
Sellerie wusste ich ja bereits, Möhre hatte ich befürchtet und bei Tomate bin ich aus allen Wolken gefallen. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Haselnüsse dagegen waren gar nicht so stark ausgeprägt wie befürchtet und bei den Mehlen (Weizen, Gerste, Roggen), bei denen ich am meisten gebibbert habe, war der Ausschlag gering, so dass die Ärztin meinte, dass sei vernachlässigbar. Puh.
Auch besteht keine Allergie auf tierische Eiweiße. Das heißt, ich kann weiter mit Weizen und Eiern backen. Juppie. Jedoch vorerst.
Es folgen ja noch Tests. Soja steht noch aus und die Lebensmittelunverträglichkeiten: Gluten, Laktose und Fructose. In zwei Wochen bin ich schlauer.

Auf jeden Fall werde ich vorerst einmal alles mit Sellerie, Möhre (schluchz, ade geliebtes Möhrendressing) und Tomate weglassen und schauen, wie es mir dann so geht.

Samstag, der 25. August 2012

Dummerweise hatte ich jedoch schon bunte Tomaten für meine Focaccia gekauft.
Und so habe ich sie trotzdem gebacken und auch gegessen. Nicht ganz so viel, wie ich gerne gegessen hätte, aber genug um meinen Appetit zu stillen. :-)

Dann backe ich noch einen Haselnussbiskuit für meine Pflaumentörtchen.

Sonntag, der 26. August 2012

Heute möchte ich wieder ein paar Bloggerrezepte nachbacken und auch die Pflaumensahnetorte mit Kaffeespiegel von Herrn Siefert interessiert mich.
Und so lege ich los.

Natürlich rechne ich wieder jedes Rezept auf ein Ei runter.

Der Haselnussbiskuit für die Torte entsteht.

Die verwendete Form hat übrigens einen Innendurchmesser von 12,5 cm.
Es folgt das Pflaumenpüree.
Und schließlich die Pflaumensahne,
die leider gar nicht schön rosa geworden ist.

Böden füllen und die Torte kühlen. Ebenso die Törtchen.

Weiter geht es mit dem Marmorkuchen,
den Muffins
und dem äußerst leckeren Dinkelkuchen mit Pflaumen.

Montag, der 27. August 2012

Ich nutze den Vormittag, um meine Pflaumentorte und die Törtchen fertigzustellen.

Ich finde es gar nicht so leicht, den Schokorand anzulegen. Und dass ich gedankenlos die Deko-Pflaumen aufgefuttert habe, ärgert mich doch sehr. Grummel.

Dienstag, der 28. August 2012

Heute fahren Kazu und ich das erste Mal mit den Fahrrädern zur Schule. Kazu hat am Wochenende die Stützräder an sein Fahrrad montiert bekommen und ist nun mächtig stolz drauf, mit einem richtigen Fahrrad mit Pedalen fahren zu können. Da das Fahrrad etwas zu groß für ihn ist, wird er wohl auch noch eine Weile mit Stützrädern fahren müssen. Ich find das nicht weiter schlimm. Hey, er ist erst drei!
Zum Schluss schwächelt er ein wenig, aber ich denke, nach ein paar Mal wird sich das geben.

Da wir heute damit beschäftigt sind, alles Gebackene aufzufuttern, lege ich eine Backpause ein. :-P

Mittwoch, der 29. August 2012

Heute komme ich endlich dazu, meinen Mehl-Vergleich durchzuführen. Allerdings verwende ich als Basis ein deutsches Biskuitrezept und nicht ein japanisches, was mehr Sinn ergeben hätte. Egal, es hat Spaß gemacht, war interessant und ich wiederhole die Versuchsreihe gerne in ähnlicher Weise noch einmal.^^

Donnerstag, der 30. August 2012

Heute morgen backe ich uns zum Frühstück das Buschbrot aus der Sweet Dreams.
Dazu gibt es die Pflaumenkonfitüre, ebenfalls nach einem Rezept aus der Zeitschrift.

Das Brot ist ein einfaches Backpulverbrot. Ich habe schon einmal Backpulverbrötchen gebacken und eigentlich mag ich solche Brote nicht (Ausnahme: Mushipan (japanische gedämpfte Brötchen)), aber das ist schon lange her, und man weiß ja nie. Vielleicht ist das Rezept ja besser und ich bin halt neugierig. *g*

Es ist ganz okay. Sehr kompakt, aber mit der Pflaumenkonfitüre ganz schmackhaft. Doch noch einmal muss ich es nicht haben. Ich mag dann doch lieber die flauschigen Brote.
Die Pflaumenkonfitüre mit Ingwer und Kardamom ist jedoch sehr lecker.

Am Samstag hat meine Freundin Akiko Geburtstag und am Sonntag findet in Berlin wieder der Naschmarkt statt.
Eigentlich hatte ich ja für den Sonntag das nächste Törtchen-Testessen geplant, aber anlässlich des Naschmarkts habe ich beschlossen, dieses abzusagen und mit meinen Freundinnen zum Naschmarkt zu gehen.
Aber damit ich doch noch das Vergnügen habe, Törtchen zu backen, fragte ich Akiko, ob ich welche zu ihrem Geburtstag mitbringen darf. Und ich darf. *freu*

So werde ich Kirsch-Schoko-Kuppeln und Weiße Schokoladen-Pflaumentörtchen zubereiten.

Der Tag vergeht somit mit den Vorbereitungen zu den Törtchen.

Am Nachmittag kommt wieder der Opa und bringt einen unangekündigten Überraschungsbesuch mit: Babasan. ...

So, jetzt will ich noch schnell diesen Post abschließen, denn richtig denken kann ich eh nicht mehr.
Der Milchreis ist gleich fertig und dann soll es noch die Toastmuffins aus der Lecker Bakery geben.
Hoffentlich werden die was. Ich habe immer Schwierigkeiten, etwas ordentlich auf die Reihe zu bekommen, da der Besuch meiner Mutter mich total unter Druck setzt. ^^;;
Ich kann nur noch hoffen, dass meine Crême brulée was geworden ist, die ich während des Besuchs in den Ofen geschoben habe. Denn ich konnte mich nicht 100%ig um sie kümmern und sie waren jetzt 1 1/2 mal so lang im Ofen wie sie eigentlich sollten. :-(

Vielleicht sollte ich sie sicherheitshalber noch einmal machen ... Mal sehen, wie ich es kräftemäßig schaffe.
Bin ja schon seit drei Uhr auf den Beinen. Ähem.
So, dann schwinge ich mich mal in die Küche.
Ich wünsch euch einen schönen Abend.
Werdet ihr ja sehen, ob es Fotos gibt oder nicht.

Mittwoch, 29. August 2012

Mehle im Vergleich

Ich habe viele japanische Rezepte, in denen das japanische Mehl Hakuriki-ko verwendet wird.
Dieses Mehl ist sehr fein gemahlen und die Gebäcke daraus weisen eine sehr zarte und weiche Krume auf. Auch enthält das Mehl weniger Mehleiweiß als das europäische Mehl und bildet damit weniger Kleber.
Damit ist es optimal für zarte Gebäck wie Chiffon Cakes und Biskuitmassen.
Aber auch Pound Cakes oder Plätzchen erhalten eine viel zartere Beschaffenheit.

Doch Hakurikiko ist nur schwer zu bekommen und wenn, dann ist es sehr teuer.
Daher stellt sich die Frage, welches Mehl man als Alternative nehmen kann.
Unser Mehl 405? Ein thailändisches Mehl?

Wie machen sich die Unterschiede bemerkbar? Das hat mich interessiert und als ich letztes Jahr das Glück hatte, von meiner Freundin Cori japanisches Hakurikiko zu bekommen, wollte ich unbedingt eine Vergleichsreihe aufstellen. Aber irgendwie bin ich nicht dazu gekommen.
Nun ist ein Jahr vergangen. Das MHD ist mittlerweile überschritten und auch mein anderes Mehl (Royal Fan Cake Flour) ist überlagert, muss ich zu meiner Schande gestehen.

Nun habe ich etwas Zeit, und dachte jetzt oder nie. Da die Mehle sich trocken anfühlen und nicht ranzig schmecken, habe ich sie noch verwendet.

Für die meisten japanischen Rezepte nehme ich statt Hakurikiko einfach Mehl 405 ohne einen Teil durch Stärke zu ersetzen und bin immer gut damit gefahren.
Das Red Lotus Mehl benutze ich meist für gedämpfte Sachen wie Mushipan, da es hier bessere Ergenisse liefert. Das Hakurikiko habe ich schon für Biskuit und Pound Cake verwendet und habe sehr schöne Ergebnisse damit erzielt. Man schmeckt schon den Unterschied.
Aber wie sieht der direkte Vergleich aus? Das möchte ich nun testen.

Für den Vergleichstest habe ich mich für ein deutsches Biskuitgrundrezept entschieden.
Ich schreibe extra "deutsch", da man in Japan dem Grundrezept noch Milch zufügt.
Fett (Butter) gehört nicht in eine Biskuitmasse. Kommt anschließend noch Fett hinzu, wird die Biskuitmasse zur Wiener Masse.

Biskuitmasse

20 g Eigelb
30 g Eiweiß
25 g Zucker
25 g Mehl 405
20 g Stärke

Diese Menge reicht genau für einen Biskuitboden für eine 18cm Springform.
Ich bereite jede Masse gleich zu und backe sie in der gleichen Form. 

An den Start gehen:

1) Rezept wie oben
2) Rezept mit 45 g Mehl 405
3) Rezept mit 25 g Dinkelmehl und 20 g Stärke
4) Rezept mit 25 g Hakurikiko und 20 g Stärke
5) Rezept mit 45 g Hakurikiko
6) Rezept mit 45 g Royal Fan Cake Flour (ein thailändisches Mehl)
7) Rezept mit 45 g Red Lotus (ein thailändisches Mehl)



Nun zur Auswertung.

1) Der Standardbiskuit mit Mehl 405 und Stärke ist artentypisch. Eine feine Porung und eine weiche Oberfläche zeichnen ihn aus. Man schmeckt die Speisestärke heraus, die für eine hellfarbige und zarte Krume sorgt und sich beim Essen durch ihre "sandige" Art bemerkbar macht.

Was man über Stärke wissen sollte:
Stärke ist im Gegensatz zu Mehl  von weißer Farbe (Mehl hat eher einen Gelbstich).
Weiterhin enthält Stärke kein Klebereiweiß. Dadurch wird das Gebäck zarter.
Stärke ist geschmackslos im Gegensatz zu Mehl, so dass Gebäck mit Stärke immer an Geschmack einbüßt.

2) Der Biskuit, der nur aus Mehl 405 besteht, ist flacher und kompakter geworden als die anderen Biskuits. Außerdem ballt er beim Kauen etwas im Mund. Er ist durch die grobe Porung etwas rauher auf der Zunge als der Standardbiskuit.

3) Der Biskuit mit Dinkelmehl hat wie der Standardbiskuit eine feine Porung, ist aber von der Krume her etwas fester und vom Geschmack her ausgeprägter als der Weizenmehlbiskuit.
Für Alltagsgebäck kann man also durchaus auf Dinkelmehl ausweichen.

4) Der Biskuit mit Hakuriki-ko und Stärke weist größere Poren auf. Er ist sehr sandig und zerbröselt leicht.
Nicht zu empfehlen.
Während ich problemlos Hakurikiko durch Mehl 405 ersetzen kann, scheint es umgekehrt nicht so gut zu funktionieren.

5) Nehme ich jedoch nur Hakuriki-ko sieht die Sache schon anders aus. Der Biskuit ist weich und liefert ein angenehmes Mundgefühl. Ich finde ihn geschmackvoller als den Standardbiskuit Nr.1.
Dieses Mehl ist einfach die erste Wahl für besonders feine Backwaren.

6) Der Biskuit mit dem Royal Fan Cake Flour ist überhaupt nichts geworden. Wahrscheinlich doch überlagert. Das Mehl ließ sich fast gar nicht untermelieren und die Masse lief auch nicht breit und der Biskuit wurde flach und fest. Hier muss ich wohl den Versuch mit neuem Mehl wiederholen.
eine Katastrophe
7) Beim Biskuit mit dem Red Lotus habe ich nicht aufgepasst und hatte 3 g mehr Eigelb drin, was sich gleich in der Farbe bemerkbar gemacht hat. Der Biskuit ähnelt stark dem Biskuit Nr.5. Sehr geschmackvoll (vielleicht auch durch den höheren Eigelbanteil^^;;). Der einzige Unterschied, den ich feststellen konnte, war der, dass der Biskuit ein klein wenig rauher auf der Zunge ist. Immer noch zarter jedoch als Nr.2.
Damit ist das Red Lotus Mehl wirklich eine gute Alternative zum Hakurikiko.


Um sicher zu gehen, dass meine Bewertungen nicht durch vorgefasste Meinungen belastet sind, habe ich von fünf der Biskuits (siehe großes Foto) kleine Stücke abgenommen und meinen Mann (drei Stunden nach der ersten Verkostung) gebeten, sie mir blind zum Verkosten zu geben. Ich habe also die Augen zugemacht und er hat sie mir querbeet zum Probieren in den Mund gesteckt.

Ich musste dann durch Schmecken erraten, welcher Biskuit welcher ist und habe es auf einen Zettel notiert.
Anschließend hat sich mein Mann das komplette Ergebnis angeschaut und mir verraten, wo ich richtig lag.
Das war gar nicht so einfach, da sich die Biskuits wirklich nur in Nuancen unterschieden haben.
Tja, was soll ich sagen. Ich hatte alles richtig. *stolz bin*

Sicherlich ist dieser Mehl-Vergleichstest nicht einwandfrei korrekt. Interessant fand ich es trotzdem.

Fazit:
Es gibt auf jeden Fall Unterschiede. Dennoch ...
Auch wenn Hakurikiko die erste Wahl ist, so kann man doch in der Regel dieses durch Mehl 405 oder gar durch Dinkelmehl ersetzen. Ersetzt man einen Teil des europäischen Mehles durch Stärke (etwa 2/3 Mehl, 1/3 Stärke) wird das Gebäck etwas zarter aber auch sandiger und verliert an Mehl-Eigengeschmack.

Hm, ich merke gerade, dass ich eigentlich ein japanisches Biskuitrezept hätte nehmen müssen als Vergleichsbasis, da ich doch das japanische Mehl ersetzen will und nicht umgekehrt.

Nun gut, ich bleibe dran. Demnächst backe ich mein Roll Cake Buch durch, da werde ich nochmals mit den verschiedenen Mehlen experimentieren und dann berichten. Und dann auch mit frischem Royal Fan Cake Flour. ^^;;

Aber zuvor kommt noch mein Marmorkuchen-Rezepte-Test. ^^

Ich hoffe, ich habe euch mit diesem Post nicht allzusehr gelangweilt. Teilt mir am besten mit, was euch speziell interessiert (interessieren würde), dann kann ich das beim nächsten Mal berücksichtigen.
^__^

Dienstag, 28. August 2012

Massen und Teige

Ein wenig Fachwissen.

Massen

Massen sind überwiegend weiche Zubereitungen.
Sie bestehen aus vielen Eiern, Butter, Zucker, wenig oder kein Mehl und/oder Stärke.
Eine homogene Beschaffenheit wird durch schaumiges Aufrühren oder Aufschlagen erreicht.
Ihre Bindung ergibt sich aus dem mit Eiern emulgierten Fett-Zucker-Gemisch und dem melierten Mehl-Puder-Anteil.
Massen sind nicht formbar, sondern werden in Formen gefüllt oder aufdressiert.
Die Lockerung beruht auf dem Gashaltevermögen der Eier und wird durch eingerührte oder eingeschlagene Luft erreicht oder durch chemische Triebmittel (Backpulver) erzeugt.

Bsp. Biskuitmasse (z.B. Tortenböden), Sandmasse (z.B. Marmorkuchen), Brandmasse (z.B. Windbeutel)

Teige

Teige sind zähe Zubereitungen.
Sie bestehen vorwiegend aus Mehl, Flüssigkeit, Salz und einem Lockerungsmittel.
Die Zugabe von Zucker, Fett und Eiern (meist wenige oder keine) bestimmt die jeweilige Qualität.
Das Mengenverhältnis und die Zusammensetzung der einzelnen Zutaten ergeben Teige unterschiedlicher Konsistenz.
Eine homogene Beschaffenheit wird durch Kneten (Wirken), Rühren (weiche Hefeteige) oder Schlagen (Pfannkuchenteige) erreicht.
Die Bindung ergibt sich aus den backtechnischen Eigenschaften des Mehls.
Teige sind formbar (von Hand oder Maschine).
Die Lockerung beruht auf dem Gashaltevermögen des Mehlklebers (Gliadin- und Glutenineiweiße).
Das Lockerungsgas entsteht durch Hefegärung oder durch chemische Triebmittel (Ammonium, Backpulver, Pottasche).

Bsp. Hefeteig, Mürbeteig, Blätterteig


Montag, 27. August 2012

Nachgebacken: Pflaumensahne-Törtchen mit Kaffeespiegel

Ich habe mir neulich die Zeitschrift Sweet Dreams gekauft, da diese Tortenrezepte von Bernd Siefert enthält.

Gestern und heute habe ich seine Pflaumensahne mit Kaffeespiegel als Mini-Torte und als Törtchen nachgebacken.



Leider hatte ich keine Pflaumen mehr für die Deko über, weil ich sie gedankenlos alle aufgenascht habe. Ähem.^^;;

Leider gibt es jede Menge anzumerken.
Die Pflaumensahne ist mir eine Spur zu sahnig und schmeckt mir zu wenig nach Pflaume.
Hier könnte man ruhig viel mehr Pflaumenpüree nehmen. Die Gelierkraft reicht auf jeden Fall aus.
Der Kaffeespiegel ist geschmacklich gut, aber sehr gummiartig. Dadurch lässt sich das Törtchen sehr schwer essen.
Schmecken tun die Törtchen sehr schön, aber eigentlich gar nicht nach Pflaume.
Sie schmecken aber gut genug, um sie ein zweites Mal zu machen.^^

Mehr Pflaumenpüree in der Sahne, die Böden könnte man noch tränken, ein Fruchtkern wäre auch noch denkbar, und das Kaffeegelee etwas weicher von der Konsistenz.
Also Fortsetzung folgt und wenn ich zufrieden bin, gibt es das Rezept für euch.^^

Ansonsten findet ihr das Originalrezept dazu HIER.


Getestet: Rührkuchen

Ich teste weitere Rezepte aus anderen Blogs. Dieses Mal habe ich drei verschiedene Rührmassen ausgewählt.

Ich beginne mit einem Marmorkuchen. Das Rezept findet ihr auf Midori's Blog.
Bisher ist ja der Marmorkuchen ohne Backpulver mein Favorit, trotzdem bin ich immer neugierig auf andere Rezepte. Ich liebe es zu vergleichen, denn mich interessiert, wie sich andere Zutatenverhältnisse aufs Backergebnis auswirken. Und da ich Marmorkuchen sehr gerne esse, und das Foto von ihr sehr ansprechend aussieht, musste ich ihn einfach nachbacken.

Wenn ich neue Rezepte teste, backe ich gerne kleine Mengen. Das Rezept ist zwar bereits für einen kleinen Kuchen ausgelegt, allerdings wollte ich heute noch andere Sachen backen und musste mit meinen Eiern haushalten. So beschloss ich, Midoris Rezept zu halbieren. Im Nachhinein glaube ich, war das keine so gute Idee, denn die Krume meines Kuchens wurde nicht so schön locker und ich habe auch zu wenig Kakao genommen. Aber seht selbst.


Der Kuchen ist saftig, die Krume zart, mir aber zu kompakt geworden. Und da mir so etwas keine Ruhe lässt (wenn der Kuchen nicht gut wird, kann ich ihn auch nicht richtig beurteilen) und der Kuchen schließlich schmeckt, habe ich beschlossen, ihn in Kürze wieder zu backen (mit zwei Eiern) und zwar überlege ich, einen Marmorkuchen-Rezepte-Vergleich anzustellen, denn ich habe noch zwei weitere interessant klingende Rezepte gefunden, die mich reizen. Haha.
Aber vorher ist noch mein Mehl-Vergleich dran.

Anschließend backe ich Marmormuffins von Zuckerchens Welt.
Sie werden mit Öl und nach typischer Muffinmanier hergestellt.
Auch hier backe ich nur das halbe Rezept.



Die Masse ist sehr flüssig, so dass sich im Inneren beim Marmorieren helle und dunkle Masse miteinander vermischt haben. Daher sieht man beim Anschnitt keine Marmorierung.
Auffällig sind die Schlauchporen bei mir. Sie deuten oft darauf hin, dass die Hitze zu hoch war und der Kleber zu stark. Das heißt, lieber bei 190°C backen und einen Teil des Mehls durch Speisestärke ersetzen.

Sie sind kräftiger im Geschmack als der Marmorkuchen. Die Krume ist grobporig und anfangs rauh auf der Zunge. Danach ballt sich die Krume beim Kauen. Typisch für Muffins mit Öl halt.

Er schmeckt auf seine Art, konnte mich persönlich aber nicht so überzeugen. (Bin auch nicht so der Fan von amerikanischen Muffins.)

Zum Schluss gab es noch einen Dinkelkuchen mit Pflaumen. Das Rezept hierfür ist bei Susi's Bakery zu finden. Allerdings mit Äpfeln.
Den Blog habe ich durch Küchenplausch bei Facebook gefunden. Auf meine Fragen wurde ganz nett eingegangen, was mich natürlich gleich begeistert hat.
Ich habe Dinkelmehl 630 und Dinkelvollkornmehl zu gleichen Teilen verwendet und das Rezept auf 2 Eier heruntergerechnet, so wie die Zuckermenge um ein Fünftel reduziert.
Mit Dinkelmehl gebackene Backwaren sind meist fester als Weizenmehl-Gebäcke. Und dann noch Vollkornmehl. Ich war gespannt.



Und was soll ich sagen? Ein ganz toller Kuchen. Das ist das Highlight meiner heutigen Nachbackreihe.
Eine wunderbar lockere Krume, die beim Kauen nicht ballt, zart auf der Zunge ist und trotzdem durch das Vollkorn viel Geschmack besitzt.
Im Prinzip ist es ja eigentlich eine klassische Sandmasse und ich mag eh Kuchen wie diesen Apfel-Sandkuchen. Also ist es nicht verwunderlich, dass mir das Rezept gefällt.^^


Aber ich hätte nicht gedacht, dass man mit Dinkelmehl (und dann noch Vollkorn) eine so lockere Krume hinbekommt.

Daher werde ich mir erlauben, das Rezept für zwei Eier demnächst zu posten.

Ich wünsche euch allen einen schönen Start in die neue Woche.


Edit: Marmorkuchen und Dinkelkuchen schmecken frisch am besten, die Marmormuffins schmecken auch am nächsten Tag noch genauso. Kazu mag die Muffins am liebsten. Ich schätze mal, weil sie am schokoladigsten schmecken. :-P

Laugenbrötchen mit Sesam



Das Rezept hierfür habe ich bei vegan-und-lecker entdeckt. Ihre Brötchen sehen sogar noch viel schöner aus als meine, also schaut mal bei ihr rein. Die Krume ist schön weich, der Laugengeschmack sehr angenehm.
Ich hatte nur das Problem, das meine Kruste vor allem im unteren Bereich doch sehr weich war.
Ich werde beim nächsten Mal sie bei höherer Temperatur anbacken.


Zutaten für 6 Brötchen:

5,5 g frische Hefe
1/2 EL Rohrohrzucker
170 ml Wasser, lauwarm
150 g Weizenmehl Typ 550
100 g Weizenvollkormnehl
3/4 TL Salz
10 g Alsan, sehr weich

0,5 l Wasser
1 TL Salz
25 g Natron

Sesam zum Bestreuen

Zubereitung:

Hefe zerkrümeln, Zucker darüber streuen, lauwarmes Wasser (38°C) dazugießen, verrühren und 15 min ruhen lassen.
Anm. Lässt sich die Hefe nicht zerkrümeln, ist sie alt!

Die Mehle zusammen in eine große Schüssel sieben. Eine Mulde formen und das Hefewasser hineingießen. Die weiche Margarine dazugeben.
Mit den Knethaken eines Handmixers bei höchster Stufe etwa 5 min kneten.
Aus dem Teig eine Kugel formen (am besten auf bemehlter Arbeitsfläche und mit bemehlten Händen) und in der Schüssel abgedeckt etwa eine Stunde gehen lassen.

Nach der ersten Gare Teig entgasen und aus dem Teig sechs Brötchen formen.

Mit einem Tuch bedeckt nochmals 20 Minuten gehen lassen.

Für die Lauge das Wasser mit Salz und Natron in einem Topf aufkochen. Die gegangenen Brötchen einzeln in die kochende Lauge geben (in meinen 16 cm Topf passten zwei auf einmal rein).
Fürs Foto Hitze etwas heruntergedreht
Eine Minute schwimmen lassen, umdrehen und eine weitere Minute sieden lassen.

Backblech mit Backpapier auslegen. Die Teiglinge mit einer Schaumkelle herausnehmen und abgetroppt aufs Backpapier platzieren.
Kreuzförmig einschneiden. Die Oberfläche mit Sesam bestreuen.


Bei 200 °C Ober und-Unterhitze etwa 25 Minuten goldbraun backen. Herausnehmen und abkühlen lassen.
(Anm. Ich werde sie beim nächsten Mal bei 220°C 5 min anbacken, dann bei 200°C weiter 20 min weiterbacken, um mehr Wasser von der Oberfläche verdunsten zu lassen.)

Sonntag, 26. August 2012

Bunte Tomaten-Apfel-Focaccia



Gestern habe ich diese Focaccia gebacken. Das Rezept hierfür habe ich im CharlottenBlog gefunden.
Diese Focaccia ist sehr weich und saftig und schmeckte mir sehr gut.

Ich habe mich so gut wie ans Rezept gehalten, habe mit 2 EL Öl und 230 g Mehl gearbeitet und meine Gehzeiten waren kürzer. Die erste Gare dauerte etwa 90 min, die zweite Gare 45 min.

Da meine Tomaten nicht so klein waren, habe ich die Samen entfernt und die Tomaten gestückelt.
Vor dem Backen

Karotten-Preiselbeer-Kuchen



Dieser Kuchen ist etwas ungewöhnlich. Weder ästhetisch noch fluffig, dafür saftig und so gut wie fettfrei.
Wer Früchtebrot mag, könnte an diesem Kuchen Gefallen finden.

Zutaten für eine 18er Kastenform

80 g säuerlicher Apfel, geschält, entkernt, klein gewürfelt
90 g Karotten, fein geraspelt
125 g Sultaninen
125 ml Preiselbeersaft
150 g Mehl
1 TL Backpulver
1 Prise Salz
1 Prise Zimt, gemahlen
1,5 TL gemahlene Gewürzmischung, die Gewürze wie Zimt, Muskat, Koriander etc. enthält
1 Eiweiß
80 g brauner Zucker

Vorbereitung

Die heiß gewaschenen Sultaninen mindestens über Nacht im Preiselbeersaft einweichen.

Zubereitung

Kastenform mit Backpapier auslegen.
Äpfel, Karotten und Sultaninen mit dem Saft (falls noch vorhanden) in einen Topf geben, einmal kurz aufkochen lassen. Dann abkühlen lassen.

Mehl, Backpulver, Salz und Gewürze mischen und in eine Schüssel sieben.
Das Eiweiß mit dem Zucker zu festem Schnee schlagen. (Eiweiß anschlagen, wenn das Eiweiß cremig wird, ein Drittel des Zuckers hinzufügen, weiterschlagen, wenn der Eischnee einem Widerstand entgegenbringt, das zweite Drittel zugeben, weiterschlagen und das letzte Drittel zum Schluss bei niedriger Geschwindigkeit mit einrühren.)

Die Äpfel-Karotten-Sultaninen-Mischung zum Mehl geben und gut verrühren.
Eischnee unterheben.
Teig in die Form füllen.

Im auf 160°C O/U-Hitze vorgeheizten Ofen ca. 80 - 90 min backen, bis der Kuchen goldbraun ist.



Quelle: Sue Kreitzman, Das Low-Fat Kochbuch

Samstag, 25. August 2012

Mit Amaretti überbacken: Fake Crumble

Bei Crumbles werden Früchte mit Streuseln überbacken. Wir sind keine so großen Streuselfans und daher ist uns dieses Variante lieber, die statt Streusel Amaretti und Cerealien verwendet.
Natürlich steht es einem frei, stattdessen Streusel zu nehmen.

Mit Amaretti überbackene Pfirsiche und Nektarinen


Zutaten für 6 Dessert-Portionen

Saft von 1/2 Orange
1 EL Pfirsichkonfitüre
1 EL Pfirsichlikör (oder Orangenlikör)
1 EL Mandellikör
1 TL Vanilleextrakt
1 EL Speisestärke
5 - 6 Pfirsiche und Nektarinen (ich hatte zwei Pfirsiche und drei Nektarinen)
1 gute Handvoll Amaretti (die mit Aprikosensteinen hergestellt sind)
90 g Nut Flakes (Cerealien, z.B. Vollkornweizen mit Nussknusper)
1 ganzes Ei
2 Eiweiße

Zubereitung

Orangensaft, Konfitüre, Liköre, Vanille und Stärke in einer flachen Auflaufform mischen (Stärke darf nicht klumpen).
Anm: Ich habe das halbe Rezept in einer ca. 19 x 11 cm (Mittelmaß) großen Auflaufform zubereitet.

Pfirsiche häuten, entsteinen und in Scheiben schneiden. Nektarinen ebenfalls entsteinen und in Scheiben schneiden.
Das Obst in die Auflaufform geben und vorsichtig mit dem Mix vermengen. (Muss nicht perfekt sein.)

Im auf 190°C vorgeheizten Ofen unbedeckt 15 min backen. Die Sauce sollte dann eingedickt sein.

Amaretti und Cerealien in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz zerkrümeln.
Ei und Eiweiße in eine Schüssel geben und leicht verquirlen. Die Krümelmischung dazugeben und alles gut vermischen.
Die Mischung auf dem Obst verteilen. Dabei 1 cm Platz zum Rand lassen.

Den Auflauf bei 200°C weitere 8 - 10 min backen, bis die Oberfläche fest und gebräunt ist.

Schmeckt noch leicht warm am besten.


Mit Amaretti überbackene Blaubeeren


Zutaten für 6 Dessert-Portionen


400 - 500 g frische Blaubeeren
3 -4 EL feiner Zucker
1 EL Speisestärke
1/2 TL Vanilleextrakt
1/2 EL Zitronensaft
Saft von 1/2 Orange
1 Prise Muskat
1 Prise Zimt
1 gute Handvoll Amaretti (die mit Aprikosensteinen hergestellt sind)
90 g Nut Flakes (Cerealien, z.B. Vollkornweizen mit Nussknusper)
1 ganzes Ei
2 Eiweiße

Zubereitung

Die Blaubeeren in einer Schüssel mit Zucker, Stärke, Vanille, Zitronen- und Orangensaft, Muskat und Zimt mischen.
Abschmecken.
Die Mischung in eine flache Auflaufform füllen.
Im auf 190°C vorgeheizten Ofen unbedeckt 15 min backen. Der Saft sollte dann eingedickt sein.

Amaretti und Cerealien in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Nudelholz zerkrümeln.
Ei und Eiweiße in eine Schüssel geben und leicht verquirlen. Die Krümelmischung dazugeben und alles gut vermischen.
Die Mischung auf dem Obst verteilen. Dabei 1 cm Platz zum Rand lassen.

Den Auflauf bei 200°C weitere 8 - 10 min backen, bis die Oberfläche fest und gebräunt ist.

Schmeckt warm oder kalt.
Wir mögen ihn am liebsten mit einer Vanillesoße dazu.

Anm. Ich habe diesen "Crumble" auch mal mit TK-Heidelbeeren ausprobiert. Das Ergebnis konnte nicht ganz so überzeugen. Daher empfehle ich auf jeden Fall frische Bio-Blaubeeren zu nehmen. 

Quelle: Sue Kreitzman, Das Low-Fat Kochbuch