Donnerstag, 14. Juni 2012

Auf Lauerstellung

Fast 10 Monate schreibe ich nun Tagebuch. Doch die letzten Wochen fiel es mir schwer etwas zu schreiben.
Ob die Luft raus ist? Hm, ich finde nicht. Zu wenig Zeit? Eigentlich nicht.
Ich denke, es liegt in erster Linie daran, dass es mir nicht so gut geht. Ich ruhe nicht in mir selbst, wie man so schön sagt. Warum? Tja, es gibt Dinge im Leben, mit denen man alleine klar kommen muss. Bei denen man in der Regel auf Unverständnis stößt. Also versuche ich, mich alleine aus dem Sumpf zu ziehen. Ich war schon immer Einzelkämpfer. Ich werde es schaffen, es wird nur etwas Zeit brauchen.
-Text gelöscht-
Nun ja, das Wochenende war sehr tränenreich.

Samstag, der 9. Juni 2012

Die Nacht auf dem Sofa war kurz. Ich wache zermürbt, müde und tieftraurig auf.
Was ich heute getan habe? Außer zu weinen? Hm, mit Kazu spielen, Haushalt, Mittagessen kochen, Einkaufen, bloggen ... das Übliche halt. Warum ich geweint habe? Ja, warum eigentlich? Weil das Familienleben nicht so läuft, wie ich es mir gewünscht habe? Weil ich mich so schlecht fühle? Weil ich so Bauchweh habe? Weil Fabian mir kein Verständnis entgegenbringt? Wegen allem halt.

Ach ja, da war ja noch was. Wir waren heute vormittag eine Wohnung anschauen. Sie ist bei uns in der Nähe. Der Schnitt ist fast identisch, nur dass die andere Wohnung ein Zimmer mehr hat. Sie ist auch teils saniert und frisch renoviert. Nicht meine Traumwohnung, aber ich könnte mich mit ihr anfreunden (meine Traumwohnung könnten wir uns eh nicht leisten :-P)
Die Ausrichtung der Wohnung gefällt mir nicht so (sie erscheint mir dunkler als unsere und ich bin ein Lichtmensch), der Flur ist olle (aber da wohnt man ja nicht, sagt Fabian), die Küche, die drin ist, gefällt mir nicht (aber sie passt doch (von den Maßen) gut rein, sagt Fabian).

Wie es zu der Besichtigung kam? Am Freitag bekam mein Mann einen Anruf von seinem Vater, der den Mieter kennt. Fabian verschwindet ohne etwas zu sagen ins Schlafzimmer, um zu telefonieren. Er ruft, wie ich nachher mitbekomme, die Mieter an und vereinbart einen Termin.
Nun, Fabian erzählt mir, dass er umziehen möchte, weil angeblich vor unserem Haus (bzw auf der anderen Straßenseite, die jetzt Grünfläche ist) in naher Zukunft gebaut werden soll. Und er möchte dem Baulärm aus dem Weg gehen. Aha.

Ich möchte ja umziehen, damit Kazu nicht in diesem Milieu aufwächst. Um ihm eine bessere Schule und eine bessere Zukunft zu bieten.
Zur Zeit ist diese eventuell entstehende Schule bei mir hoch im Kurs, auch wenn sie in dieser Gegend liegt.

Sonntag, der 10. Juni 2012

Und was war heute? Ich bin immer noch tieftraurig. Die Stimmung bei uns ist gespannt.
Ich lenke mich ein wenig in der Küche ab, mache mir wieder ein Coffee Crushed Jelly.
Zum Mittagessen gibt es noch einmal die chinesischen Bandnudeln mit Lachs und Gemüse,
und zum Abendessen mache ich uns den Brot-Bananen-Pudding.
Brot-Bananen-Pudding.
Mehr habe ich heute nicht zu erzählen. Tränen sind auch geflossen. Nur eine Sache war da, die Licht in mein Herz gebracht hat.
Ich habe Kazu in sein Bett gebracht und mich zu ihm an sein Bett gesetzt. Meinen Kopf habe ich auf den Bettrand gelegt und die Augen zugemacht, um Kazu zum Schlafen zu animieren.
Ich spüre, wie unruhig er ist, sich immer wieder hin und her dreht. Mit einem Mal richtet er sich auf, schaut auf mich, nimmt seine Bettdecke und breitet sie über mich aus. Da wurde mir das Herz warm.
Leider konnte er partout nicht einschlafen und das Ganze endete damit, dass wir beide ins große Bett umzogen.
Vom Ins Bett bringen bis zum Zeitpunkt, an dem er wirklich eingeschlafen ist, sind 90 min vergangen. Uff.
Die Nacht selbst wird auch sehr unruhig, denn Kazu schläft schlecht. Kein Wunder. Kinder sollen ja sehr sensibel sein für Stimmungen, und bei uns war diese am Wochenende nicht sonderlich gut.


Montag, der 11. Juni 2012

Fabian verlässt früh das Haus. Oha, ich dachte, er muss immer erst eine Stunde später aufstehen.
Na ja, so ist das, wenn man nicht miteinander redet.
Der Morgen ist anstrengend und ich bin froh, Kazu im Kindergarten abgeben zu können. Ich fühle mich unglücklich.
Während ich darauf warte, dass man mir das Filmmaterial für den neuen Film schickt, arbeite ich ein wenig an den alten Untertiteln weiter. Zum Mittag mache ich mir einen Brot-Pudding (hab gestern Abend nicht viel abbekommen).
Gedämpfter Brot-Obst-Pudding
Ich hole Kazu ab und wie letzte Woche schon, spielen wir noch eine Weile auf dem benachbarten Gelände der Stadtmission.

Eine andere Mutter ist mit ihrer Tochter auf dem Heimweg. Ich kenne beide schon, seit Kazu in die Krippe gekommen ist. Wir hatten uns damals schon gut verstanden, es aber nie auf die Reihe bekommen, uns mal zu treffen. Letzte Woche haben wir uns nun endlich für morgen (Dienstag) verabredet. Wir quatschen ein wenig und beschließen spontan, gleich heute beide besuchen zu gehen.
Es wurde ein ganz wundervoller Nachmittag. Die beiden Kinder haben ganz toll miteinander gespielt und wir konnten uns im Garten entspannen. Ich habe es so richtig genossen, die Seele baumeln zu lassen. Zwischenzeitlich gesellte sich noch ihr Vater dazu, der auch sehr sympatisch war (und weil er so jung aussah, hab ich ihn doch glatt nach dem Alter gefragt ^^;;).

Zu guter Letzt wurden wir sogar mit dem Auto noch nach Hause gebracht.
Vielen Dank für den schönen Nachmittag. Und das Schöne, dass wir es nächste Woche wiederholen wollen. *freu*

Dienstag, der 12. Juni 2012

Immer noch keine Film-Mail. Und so backe ich Table Rolls (Brötchen), um einen Vergleich zu den Petit Pain zu haben.
Sie schmecken mir so gut, dass ich zwei sofort aufesse.^^

Dann gibt es noch einen neuen Zitronenkuchen-Versuch.
Aber so ganz zufrieden bin ich noch nicht. Na ja, erst einmal Pause damit.
Das Originalrezept findet ihr hier: Leichter Zitronenkuchen
Ich habe auf 2 Eier nur 50 g Zucker genommen, nur 30 g Butter, 50 g Mehl und 10 g gemahlene Mandeln und 25 ml Zitronensaft + schale und knapp 1 TL Backpulver.
Dann habe ich nach Chiffon-Manier zuerst das Eigelb mit 25 g Zucker geschlagen. Dann weiter wie gehabt. Und zum Schluss habe ich dann das Eiweiß mit dem restlichen Zucker cremig geschlagen und gleich untergehoben. Der Kuchen fällt beim Abkühlen leider zusammen, erinnert aber vom Geschmack ein wenig an den japanischen Souffle Cheese Cake.
Aber wie gesagt, ich bin noch nicht zufrieden.
Die hohe Menge an Zucker und Backpulver finde ich aber beim Originalrezept eindeutig zu viel.

Kazu und ich verbringen den Nachmittag wieder auf dem Grüngelände neben der Kita. Ach ja, Fotos vergessen.

Heute war ein tränenloser Tag. Jedenfalls was mich betrifft. :-P
Auch wenn die Probleme noch bestehen, so ist die Spannung zu Hause zumindest abgeklungen.

Zum Abendessen gibt es Grießbrei mit frischen Erdbeeren, die Kazu seit kurzem zu essen angefangen hat. Letzte Woche hat er nämlich noch Erdbeeren abgelehnt, weil die ja außen so Punkte dran haben.
Jetzt schmecken sie ihm gut. "Die schmecken mir!"

Ach ja, wir werden Fabian wird die Wohnung nicht nehmen.

Mittwoch, der 13. Juni 2012

Wieder keine Film-Mail. Ich bin im Brötchen-Backfieber und backe Wurst-Käse-Brötchen und reine Käsebrötchen.
Ham&Cheese Buns
Cheese Coupe
Ansonsten bin ich am Untertiteln und aufräumen.
Nachmittags macht Kazu das große Trampolin unsicher, das auf dem Gelände noch steht und hat viel Spaß.
Zum Abendbrot essen wir die obigen Brötchen.
Und sogar der Papa setzt sich zu uns. Das tut gut.

21 Kommentare:

  1. Umziehen nach dem ganzen Stress mit der neuen Küche? Naja obwohl euch eine größere Wohnung vielleicht auch ganz gut tun würde.
    Das mit der Mutter und der Tochter finde ich super!!!! Endlich mal hat dein kleiner Mann außerhalb vom Kiga ein anderes Kind zum spielen...schön, dass ihr euch so gut versteht, das macht es doppelt gut^^
    Das mit den vielen Tränen tut mir leid...ihr habt grad echt ne schwere Phase...

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. haben uns jetzt schon das zweite Mal getroffen und es klappt richtig gut. Freu. Und es tut gut, mal von zu Hause wegzukommen.

      Löschen
  2. Ach Mari lass den Kopf nicht hängen und fühl Dich geknuddelt. Männer haben ja gelegentlich ein Einfühlungsvermögen wie eine Dampframme. Lass Dich nicht unterkriegen aber dass einzigste was da hilft ist ein klärendes Gespräch. Falls Du jemanden zum Ausheulen brauchst, stehe ich gerne zur Verfügung (Du hast ja meine Mailadresse), manchmal ist ein Außenstehender da ganz praktisch.
    Lieben Gruß

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke dir. Ja, manchmal (?) fehlt mir jemand zum Ausheulen. Vormittags sind alle auf Arbeit oder Schule und abends ist Kazu da und dann mein Mann und da kann ich auch nicht frei sprechen.

      Löschen
  3. Au weh. Ich wünsche dir viel Kraft. Das wird schon wieder!


    .....die Brötchen!!! (*_*)

    AntwortenLöschen
  4. Meine liebe Beate!
    In deinen Posts erkenne ich mich häufig wieder. Erst letzte Woche lag ich auch weinend im Bett, hat mich alles aufgeregt... kann dich gut verstehen. Kleinigkeiten werfen mich auch manchmal sofort aus der Bahn. Aber hängt dich an den schönen Dingen auf, erinner dich an sie und blicke nach vorne. Kannst jeder Zeit anrufen! Hab dich mega doll lieb, vergiss das nicht! *knuddelknutschzuboden*

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke dir. Fester Knuddler zurück und mit dir über den Boden kuller. Ich denk oft daran, wie wir gemütlich zusammen auf der Coach saßen und Hanami geschaut haben. Das hat echt verbunden.

      Löschen
    2. ^__^ Nur nicht unterkriegen lassen, meine Beste! *drück*

      Löschen
  5. Ich liebe Butter and Bread Pudding, habe ich auch schon öfters gemacht und auch gepostet. *yummy*

    *Mari in Arm nimmt* halte durch liebe Mari, es kommen auch wieder bessere Zeiten

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, werde ausharren. Danke schön.
      Hab mir deinen Bread Pudding angeschaut. Ist ja wirklich fast ähnlich. Nur dass die Masse bei dir gebacken wird und hier wird sie gestockt.

      Löschen
  6. *festevirtuellknuddelt*
    Die Brötchen sehen sehr appetitlich aus da mag ich gleich reinbeissen und die Pudding machen auch gleich das Gefühl nach "will auch" :)
    Es ist sehr frustriernd wenn die Kommunikation so untergeht, da fühlt man sich schnell übergangen! *festedrückt* Ich hoffe dass es bald wieder besser wird :) wenn du magst steht auch meine Tür dir offen.

    AntwortenLöschen
  7. Liebe Mari,
    ich habe erst vor kurzem Deinen tollen Blog entdeckt. Seit ich vor einigen Jahren mein Auslandsjahr in Tokyo verbracht habe, komme ich schier um vor Heimweh nach Japan; das kann ich auf Deinem Blog nun ein bisschen stillen und lese mich nun nach und nach zu den älteren Einträgen durch.
    Ich hoffe Deine Situation renkt sich bald wieder ein - wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!
    Viele liebe Grüße, Claudia

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Das freut mich, dass dir mein Blog gefällt. Ein ganzes Jahr Tokyo hat dich sicher ganz schön geprägt. Ich hoffe, ich kann bald wieder neue und alte Japanbilder zeigen.
      Lieben Dank für dein Mitgefühl.

      Löschen
  8. Uhhh, die Brötchen sehen toll aus! *_*
    Und ich kann allen anderen nur zustimmen, es kommen auch wieder schöne Zeiten, die machen den Frust wieder wett, ganz sicher!

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja, ich versuche mich an den Gedanken zu klammern und die schwarzen Gedanken zu verdrängen.

      Löschen
  9. Kopf hoch, es wird bestimmt bald wieder besser werden! Ich denke, es gibt immer 'dunkle' Phasen im Leben, denn, wie soll man sonst die schöne Zeit genießen? Man muss nur aufpassen, dass diese Phasen nicht zu lang werden.
    Und du weißt Mari, du kannst mich jederzeit anrufen und ich kann auch jederzeit mal fix vorbeigedüst kommen! Also keine Hemmungen ja? Und jetzt fühl dich geknuddelt! ;)
    Mir gefällt übrigens die Form der Brötchen sehr gut!
    Hmm komisch, dass das Material noch nicht angekommen ist. Dachte das geht sofort los?

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ach Josi, es fällt mir immer sehr schwer Hilfe zu rufen. Hab schon als Kind gelernt, mit allem allein klar kommen zu müssen. Aber wenn man selbst die dunklen Seiten des Lebens kennengelernt hat, kann man so anderen in schweren Situationen besser helfen. Das sag ich mir immer.

      Löschen
  10. *die liebe mari ganz doll knuddel* Man hat manchmal solche phasen wo man einfach nur heult. Da kannste jeden Fragen... wenn man so drauf is muss nur ein teller falsch stehen und es kommen Tränen.
    Wenn du auf Unverstndnis stößt gibt es hier ganz viele Leute die dir auf jedenfall alle Ohren leihen die sie haben und das auch noch gern.
    Kopf hoch meine Liebe, es wird bald besser! ^^ Das verspreche ich dir.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke schön, Kätzchen. Ja, da hast du recht,manchmal braucht es echt nicht viel, um einen aus der Bahn zu werfen.
      Ich bin allerdings auch ein sehr emotionaler Mensch.
      Und ich erklimme gerne Gipfel. Also aufwärts geht's!^^

      Löschen


Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.